Möhnesee/Arnsberg. Mex streunte vier Tage lang bei eisiger Kälte durch Körbecke. Seit zehn Tagen ist er wieder daheim - bei guter Gesundheit.
„Danke, danke an die vielen Helfer, die dafür gesorgt haben, dass der Kleine sein Welpelleben glücklich und gesund weiterleben kann“: Mit diesen Worten bedankt sich Michael Enst aus Körbecke bei allen, die vor zehn Tagen mitgeholgen haben, den Dackelwelpen Mex wiederzufinden. „Er war äußerlich in bester Verfassung, aber ziemlich verängstigt, erschöpft und hungrig.“
Der Besuch bei der Tierärtin habe ergeben, dass es dem Hund tatsächlich gut geht, er hatte nur Gewicht verloren und wird jetzt aufgepäppelt. Ernst: „Mex hat jetzt einen festen Tagesablauf mit regelmäßigem Gassigehen.“ Freunde hätten ihren fünfjährigen Zwergdackel vorbeigebracht, „der hat Mex im Griff und bringt ihm vieles bei“, so der Besitzer, der immer noch erleichtert ist über das gute Ende des Abenteuers.
Mithilfe einer Hundefalle, die Tierschützerin Sandra Eßler zur Verfügung stellte, war der kleine Dackel gesichert worden.
Das war ein Schreck für Familie Ernst aus Körbecke: Mex war in der Nacht von Montag auf Dienstag ausgebüxt und kam nicht mehr zurück. Am Tag des Einzuges in sein neues Zuhause am Möhnesee herrschte eisige Kälte. Michael Ernst hatte ihn am Montag von einem Züchter aus Lohne abgeholt. „Mex musste am selben Abend noch mal raus und ist mir dann entwischt.“
Die Suche nach ihm entwickelte sich dann zu einer regelrechten Hexenjagd. In den sozialen Netzwerken wurde darüber heftig geschimpft und diskutiert. Immer wieder sei er gesehen worden und immer wieder sei er entwischt. Mit jeder eiskalten Nacht, die verging, schwand die Hoffnung, den Welpen noch lebendig bergen können. Tierschützer beschrieben die Suche nach dem Hund als ausgesprochen schwierig: „Mex zeigte sich mehrmals in der Nähe einer Katzenfalle, aber traute sich nicht in den zu kleinen Kasten hinein.“
Leider sei fachkundige Hilfe mehrfach abgelehnt worden. „Stattdessen sah man vor Ort einige Leute, teils mit Keschern. Wer sich mit dem Thema Hundesicherung beschäftigt, weiß, dass man so im schlimmsten Fall den Hund komplett vertreibt“, schreibt beispielsweise das Hundesicherungsteam Minden-Hannover-Hildesheim in einem Post auf Facebook. „Ja, wir verstehen, dass Besitzer nach jedem Strohhalm greifen. Und wie soll ein unerfahrener Besitzer erkennen, welches Vorgehen richtig ist?“
Die richtige Methode bot schließlich Tierschützerin Nicole Richard mit einer großen Hundefalle an, die von ihrer Kollegin Sandra Eßler schnell zur Verfügung gestellt werden konnte. In dieser wurde eine Futterstelle eingerichtet, die Mex anlocken sollte. „Also wurden noch schnell alle Genehmigungen eingeholt und am frühen Freitagabend die Falle gesetzt und Schleppen gezogen“, so die Tierschützer.
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Dennoch raten die Tierschützer, in einem solchen Fall frühzeitiger zu agieren. „Bitte nehmt fachkundige Hilfe an. Es gibt zahlreiche Sicherungsdienste. Oft sind die ersten Stunden nach dem Entlaufen entscheidend.“