Arnsberg. Die Preisträger unseres Wettbewerbs „Junges Engagement“ stehen fest: Erfahren Sie hier, wer Jury und Leser am meisten überzeugen konnte
Der Müscheder Schützenbruder Matthias Fricke ist der sechste Gewinner unseres Wettbewerbs „Junges Engagement“. Bei der Preisverleihung am Freitagabend in der Kulturschmiede Arnsberg wurde der 22-jährige als erster Preisträger der mit 6000 Euro dotierten Aktion gekürt. Vor mehr als 100 Gästen wurde das Ehrenamt junger Menschen im Alter von 16- bis 29 Jahren gefeiert. 14 Nominierte waren mit Freunden, Angehörigen und Vertretern ihrer so unterschiedlichen Engagementsbereiche gekommen. Insgesamt wurden sieben Preisträger ausgezeichnet.
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Seit 2013 wird der Wettbewerb von der Westfalenpost in Kooperation mit der Brauerei Veltins und Westenergie als Unterstützer ausgeschrieben. Ziel ist eine Anerkennungskultur für das gerade für die ländliche Region so wichtige Engagement junger Menschen. Als Sieger sollen und dürfen sich alle Nominierten fühlen - die eigentlichen Gewinner aber sind, und auch das wurde an diesem Abend deutlich, die Vereine und Initiativen, für die sich die anwesenden jungen Arnsberger und Sunderner engagieren. An die Engagementsfelder der Preisträger wurden 2000 Euro (Platz 1), 1500 Euro (Platz 2), 1000 Euro (Platz 3), 750 Euro (Platz 4) und je 500 Euro für die drei fünften Plätze ausgeschüttet.
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Anna-Lena und Christin Hübner machen beim SV Neptun Neheim-Hüsten in der Schwimmausbildung des Vereins gemeinsame Sache. Die Geschwister landeten auf Platz 2 des Wettbewerbs. Der dritte Rang ging an Diana Drees vom TV Arnsberg, die dort gleich in mehreren Abteilungen und Projekten als Übungsleiterin aktiv ist. Rang vier belegte Noah Wachholz, der als Fußballtrainer des TuS Sundern eine Inklusionsmannschaft gehandicapter Fußballfreunde trainiert. Punktgleich auf Platz fünf landeten der junge Feuerwehrmann Ben Naramski aus Bruchhausen, die Schwimmtrainerin Hannah Steven vom TuS Sundern und die Zwillige Kristin und Sabrina Gierschewski, die sich in Niedereimer sowohl sportlich beim TuS als Mädchenfußballtrainerinnen als auch in der kirchlichen Jugendarbeit einbringen.
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„Mit ihm als Beispiel wird klar, dass es weitergehen wird im Vereinsleben, dass das, was seit vielen Jahrzehnten Tradition ist, auch weiter Bestand haben wird. Vielleicht mit anderen Akzenten, aber im Kern mit all den Bestandteilen, die einen Ort, eine Gemeinschaft zusammenhalten“, sagt Michael Koch, Mitglied der Chefredaktion der Westfalenpost, in seiner Laudatio für den ersten Preisträger, „und das auch dank eines Menschen, der mitmacht, der anpackt, der anführt – und der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.“ Bei der Preisverleihung ist es guter Brauch, dass die ersten drei Platzierten von Laudatoren besonders vorgestellt werden.
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So auch für die zweitplatzierten Geschwister Hübner vom SV Neheim-Hüsten. „Zielstrebig gehen sie es an – und dennoch steht bei ihnen der Spaß im Vordergrund. Für die Kinder, aber auch für sie selbst. Und das sieht man ihnen an: an dem Strahlen in ihren Augen, wenn sie über ihr Ehrenamt sprechen“, sagt WP-Reporterin Thora Meißner in ihrer Laudatio für Anna-Lena und Christin. Ebenfalls aus dem Bereich des Sports kommt die dritte Preisträgerin: Diana Drees trainiert zwei Leichtathletikgruppen und eine Jungen-Handballmannschaft beim TV Arnsberg - zudem ist sie maßgeblich in das bundesweit Beachtung findende Projekt „Glückskinder“ eingebunden. Gehandicapte Kinder finden in einer Handballmannschaft in einem Club eine Heimat und werden zu einem selbstverständlichen Teil der großen Vereinsfamilie. „Für ihren TV ist sie ein Sechser im Lotto“, sagt Redaktionsleiter Martin Haselhorst in seiner Laudatio für die 21-Jährige, „es gibt kaum einen Tag, an dem sie ihren Verein und das Miteinander in der Gemeinschaft des Clubs nicht ein Stück weit besser macht.“
Die Welt besser machen - das leistet junges Engagement auf allen Ebenen. Die musikalische Eröffnung des Abends durch die Sängerinnen Johanna Klotz und Silvia Stücker von den Cantalinos Wickede mit dem Stück „Imagine“ von John Lennon handelte genau von dieser Idee. Bilder von den Krisen und Spannungen in der Welt und der Gesellschaft liefen während des Songs auf der Leinwand. „Engagement hilft, die Gesellschaft zusammenzuhalten“, sagte Moderator Martin Haselhorst in seiner Einleitung, „wer selbst gestaltet und Verantwortung übernimmt, trägt zu einer funktionierenden Demokratie bei und ist nicht anfällig für Hassparolen.“ Es sei ein Segen, dass sich junge Menschen in Deutschland hier in Freiheit und Frieden engagieren können. Das müsse gegen alle Bestrebungen von Innen und Außen verteidigt werden.
Zum Bühnenprogramm tragen beim „Jungen Engagement“ immer wieder auch die Nominierten selbst bei. Diesmal durfte Co-Moderation Gökcen Stenzel, die als neue stellvertretende Redaktionsleiterin erstmalig die Veranstaltung miterlebte, die Tanzgruppe „Vivid Movement“ vom TV Arnsberg begrüßen. Die Gruppe wird von Celine Windt trainiert, die sich zusätzlich auch im Jägerverein Neheim in diversen Rollen einbringt. Weitere Nominierte waren Daniel Botte (Bürgerschützengesellschaft Arnsberg), Alicia Sommer (Vorsitzende des Heimatbundes Neheim-Hüsten), André Siepmann (Kolpingjugend Arnsberg) und Andreia Ferreira (Schützenbruderschaft Neheim).
Was sie in ihrem Engagement bewegt, erfuhren die Gäste in der Kulturschmiede über kurze Videoeinspielungen auf der Leinwand. In unkonventioneller aber treffender Art brachte es Daniel Botte da auf den Punkt. „Es ist einfach geil!“