Sundern. Andreas Milz ist der neue Bezirksdienstbeamte der Polizei für Sunderns südliche Dörfer. In den Orten zeigt er täglich Präsenz.

Krimis oder Polizeiserien schaut Andreas Milz überhaupt nicht gerne. „Nein, die darin beschriebene Arbeit hat wenig mit der Realität zu tun. Manchmal sind die Menschen sogar irritiert, wenn wir nicht so handeln, wie das die Fernseh-Polizisten tun“, erklärt der 53-Jährige. Allein die Ermittlungsarbeit sei in der Regel viel komplexer als es auf dem Bildschirm dargestellt werde.

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Andreas Milz ist der neue „Dorfsheriff“ für das „Alte Testament.“ Seit 1. Oktober 2023 betreut er als sogenannter Bezirksdienstbeamter der Polizei die Orte Allendorf, Altenhellefeld, Endorf, Hagen, Hellefeld, Linnepe, Meinkenbracht, Stockum und Westenfeld. Sundern ist insgesamt in drei Bezirksdienste untergliedert. Neben der Kernstadt und den Dörfern im „Alten Testament“ gibt es noch Hachen, Langscheid und Amecke, um die sich ein Beamter vornehmlich kümmert.

Doch so strikt getrennt, wie das vom Papier her scheint, ist es in der Realität nicht. „Wenn ich gerade mit dem Auto in einem benachbarten Gebiet unterwegs bin und dort ereignet sich ein Unfall, dann fahre ich natürlich zu der Unfallstelle und unterstütze meine Kolleginnen und Kollegen. Bei uns in der Polizei sagt man an dieser Stelle: Man greift mit ins Rad“, sagt Milz.

Seit 1993 bei der Polizei aktiv

Drei silberne Sterne auf seiner Schulterklappe verraten dem Insider, dass Andreas Milz Polizeihauptkommissar ist. Seine polizeiliche Laufbahn hat der Sunderaner im Jahre 1993 in der Nähe von Paderborn gestartet, nachdem er zuvor Zeitsoldat war. „Auf der Polizeischule haben wir Praxis und Theorie gelernt. Natürlich stand auch Sport auf dem Stundenplan, um fit für die Einsätze zu sein.“ Milz gehörte allerdings keiner Hundertschaft an. Diese werde traditionell bei Großereignissen wie Fußballspielen oder beispielsweise Demonstrationen eingesetzt. „Mein Praktikum durfte ich stattdessen bei der Polizei in Dortmund absolvieren.“ Gemeinsam mit den Kollegen ging es auf Streife.

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In den ersten Berufsjahren blieb Milz im Ruhrgebiet. Er war in Dortmund-Mitte im Wachdienst eingeteilt. „In Großstädten passiert automatisch mehr, weil hier auch deutlich mehr Menschen leben. Es gibt ein unglaubliches Spektrum an unterschiedlichen Einsätzen. Kein Tag ist wie der andere.“

1999 ging es für ihn dann in den HSK. Zunächst folgte der Dienst in Arnsberg, danach war er zehn Jahre als Wachdienstbeamter bei der Polizeiwache Sundern tätig. Dann ging es für ihn zur Polizeiwache nach Meschede, wo er 2017 in die Leitstelle wechselte. „Die Arbeit im Wachdienst und in der Leitstelle bedeutet logischerweise, dass man im Schichtbetrieb tätig ist. Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie das immer unterstützt hat. Spontan mal an einem Geburtstag teilzunehmen, ist da selten möglich und auch an Feiertagen ist man im Einsatz“, sagt der Hauptkommissar.

Sein Büro hat Andreas Milz in der Polizeiwache in Sundern. Hier wird der Papierkram erledigt.
Sein Büro hat Andreas Milz in der Polizeiwache in Sundern. Hier wird der Papierkram erledigt. © Arnsberg | Eric Claßen

Nun ist er vom Wach- in den Bezirksdienst gewechselt. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Diensten sei der Kontakt mit den Menschen und geregelte Arbeitszeiten. Während man beim Wachdienst häufig nur ein einziges Mal auf bestimmte Menschen treffe, finde der Austausch mit Vereinsvertretern, der Feuerwehr und anderen Gruppen im Bezirksdienst deutlich regelmäßiger statt. „Mit den Schützenvereinen müssen zum Beispiel die Umzüge geplant werden“, sagt Milz. Es wundert nicht, dass er in seinem Büro in Sunderns Polizeiwache eine Liste mit allen Schützenfestterminen in seinem Arbeitsgebiet hängen hat. „Außerdem bin ich jetzt wieder deutlich häufiger an der frischen Luft. Wenn man in der Leitstelle sitzt, schaut man neun Stunden lang auf verschiedene Monitore und hat künstliches Licht. Nun bin ich rund 80 Prozent der Zeit draußen unterwegs.“

Besuch in den Schulen und Kitas

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Schulwegsicherung und Verkehrserziehung. Milz besucht gemeinsam mit einem Kollegen Schulen und Kindergärten und hilft, darüber aufzuklären, wie Kinder und Jugendliche sich sicher im Straßenverkehr bewegen. In den Grundschulen von Hellefeld, Allendorf und Stockum werden zum Beispiel spezielle Arbeitsmappen besprochen. Gleichzeitig sei es auch wichtig, in der Nähe der Bildungseinrichtungen immer mal wieder Präsenz zu zeigen, damit Autofahrerinnen und Autofahrer zur richtigen Geschwindigkeit ermahnt werden.

Andreas Milz freut sich über die Rückkehr in die Heimat. „Es ist schön, nach Sundern zurückzukehren! Ich freue mich, Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger zu sein und viele nette Gespräche zu führen!“ Er löst damit Vorgänger Stefan Petter ab, der in den Ruhestand gegangen ist.