Allendorf. Unbekannte Täter zerstören ein Buswartehäuschen auf dem Markt. Auch ein Wohnhaus wird beschädigt. Die Polizei im HSK ermittelt.

Auch drei Tage nach den Vorfällen in der Silvesternacht ist die Empörung der Menschen in Allendorf immer noch groß. Die Feierei zum Jahreswechsel auf dem Marktplatz der Titularstadt ist dermaßen ausgeartet, dass es zu großen Schäden an zwei Gebäuden im Ortszentrum kam.

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Anwohner berichten davon, dass es bereits in den Vorjahren immer mal wieder in den Silvesternächten wild auf dem Markt zuging. „Müll wurde über den Platz geworfen, Böller landeten vor den Füßen anwesender Personen“, berichtet Friedrich Nagel, der in der Nähe des Marktes wohnt. Doch was diesmal in Allendorf passiert ist, übersteigt diese Vorfälle noch einmal deutlich.

Schon von außen sind die schweren Beschädigungen an dem Buswartehäuschen zu erkennen.
Schon von außen sind die schweren Beschädigungen an dem Buswartehäuschen zu erkennen. © Arnsberg | Privat

Der Polizei HSK liegen zwei Anzeigen vor. Gegen 1 Uhr in der Nacht sollen unbekannte Personen ein Haus in der Allendorfer Straße mit Pyrotechnik beschossen haben. Betroffen hiervon ist Philipp Nolte. Der professionelle Fotograf wohnt in dem Haus, das unmittelbar an den Marktplatz grenzt. Er selbst war zwar nach eigenen Angaben nicht zu Hause, aber bei seiner Rückkehr in der Nacht fand er gleich mehrere Schäden vor. „Ich habe Brandflecken an der Fassade. Die denkmalgeschützte Holztüre wurde beschädigt und zwei Fenster weisen Beschädigungen auf. In einem Fenster ist ein Riss, in einem anderen sogar ein Loch“, berichtet Nolte.

Wut, Enttäuschung und Empörung

Wie hoch der Sachschaden an dem Gebäude ist, weiß Nolte noch nicht. Er muss die Ermittlungen der Polizei abwarten. „Meine Versicherung habe ich bereits über die Schäden informiert“, so Philipp Nolte. Aus Gesprächen mit anderen Allendorferinnen und Allendorfern habe er festgestellt, dass die Wut und Enttäuschung über die Vorfälle groß sei. Schließlich stecke hinter der Pflege und Aufwertung des Buswartehäuschens jede Menge ehrenamtliche Arbeit.

In der Fensterscheibe des Wohnhauses von Philipp Nolte ist ein Loch, das durch den Einsatz von Pyrotechnik entstanden ist, deutlich zu erkennen.
In der Fensterscheibe des Wohnhauses von Philipp Nolte ist ein Loch, das durch den Einsatz von Pyrotechnik entstanden ist, deutlich zu erkennen. © Philipp Nolte Fotografie | Philipp Nolte Fotografie

Denn die Beschädigungen an Noltes Wohnhaus sind nicht die einzigen. Deutlich heftiger war das, was gegen 2.25 Uhr mit dem Buswartehäuschen auf dem Markt passiert ist. Vandalen hatten die Lampen samt Holzdecke heruntergerissen. Bei dieser Aktion wurde sogar das Dach der Bushaltestelle zerstört. Bei einem in der Nähe befindlichen Weihnachtsbaum haben die unbekannten Täter außerdem die Beleuchtung heruntergerissen und zerstört.

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Wie genau diese Zerstörungen abgelaufen sind, das ist bislang noch unklar. Philipp Nolte berichtet allerdings, dass die Biomülltonne seines Nachbarn wohl für die Zerstörungsorgie missbraucht wurde. Sämtliche Einzelteile der Tonne befanden sich am nächsten Morgen im zerstörten Buswartehäuschen. Erste Anzeichen deuten auf den Einsatz von Böllern und Silvesterraketen hin.

Im Innenraum des Buswartehäuschens kann man die Schäden am Dachstuhl und den Lampen erkennen.
Im Innenraum des Buswartehäuschens kann man die Schäden am Dachstuhl und den Lampen erkennen. © Privat | Privat

„Da die Anzeigen unabhängig voneinander gestellt wurden, wissen wir nach jetzigem Stand nicht, ob es sich um verschiedene Täterinnen und Täter handelt, oder ob es dieselben Personen sind. Der zuständige Sachbearbeiter behandelt nun die Anzeigen und entscheidet in einem nächsten Schritt, wie die Ermittlungen fortgesetzt werden“, erklärt Polizeisprecherin Laura Burmann. Dem Vernehmen nach sollen die Täter selbst auch Videos von den Aktionen angefertigt haben. Ob diese nur auf den Smartphones der Beteiligten geblieben sind, oder ob die Videos auch online gestellt wurden, ist derzeit noch unklar.

Technische Dienste im Einsatz

Nach Angaben von Alicia Sommer, Sprecherin der Stadt Sundern, haben die Technischen Dienste der Stadt Sundern den Bereich des Buswartehäuschens bereits abgesperrt und den Unrat beseitigt. Aktuell werde der Schaden bzw. die Höhe des Schadens festgestellt, um danach mit der Instandsetzung beginnen zu können, erklärt Sommer. Vergleichbare Schäden an anderen Orten im Stadtgebiet seien ihr nicht bekannt.