Neheim. Das zu warme und regnerische Winterwetter setzt der Neheimer Eisbahn massiv zu. Aktives Neheim schaltet Kältetechnik jetzt ab.
Eigentlich passte alles bei der Neheimer Eisbahn - wenn nur das Wetter nicht wäre. Der Neheimer Weihnachtstreff war alles andere als ein „Winter Wonderland“. Nun setzten Regen, Wind und Wärme der Attraktion des Aktiven Neheim so zu, dass die Eisfläche am Mittwoch erstmals ganz gesperrt werden musste. „Das Eis war nicht mehr in dem Zustand, um sicheres Eislaufen zu garantieren“, sagt Citymanager Conny Buchheister. Auch das Eisstockschießen musste am Mittwoch abgesagt werden. Jetzt wird die Kältetechnik komplett abgeschaltet.
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Das Zugpferd eigentlich winterlichen gedachten Neheims steht nicht nur sprichwörtlich auf dünnem Eis. Aktuell kommen einfach zu viele Negarivfaktoren zusammen: Regen, Wärme und vor allem Wind. Hintergrund: Die Wärme lässt das Eis an der Oberfläche schmelzen, Regen und Schmelzwasser werden auf der Bahn vom Wind hin und hergefegt, so dass die Kältetechnik nicht ausreicht, um das Wasser direkt wieder zu Eis werden zu lassen. „Wenn alles drei zusammenkommt, haben wir ein Problem“, sagt Conny Buchheister am Mittwochabend.
Ursprünglich hoffte er am Mittwoch darauf, dass die noch bis zum 7. Januar geplante Eisbahn, doch noch einen wetterbegünstigten Schlussspurt hinlegen könnte. Zumindest am Samstag und Sonntag soll es knackig kalt mit Minusgraden werden. Mit dem verlängerten Regen war auch diese Idee hinfällig. „Wenn der Regen aufhört, brauchen wir 36 Stunden, um das Eis wieder aufzubauen“, erklärt Citymanager Konrad Buchheister. Das aber lohne für einen letzten Betriebstag nicht mehr. Die Kältetechnik wird abgeschaltet - die Eislaufsaison in Neheim ist beendet. „Es machte keinen Sinn mehr“, so Buchheister. Die Eisfläche war am Donnerstagmorgen auf nur noch knapp 3 Zentimeter heruntergeschmolzen - die Kühlschläuche wurden schon sichtbar. Mit dem Vorstand wurde die Abschaltung abgestimmt. Jetzt taut das Eis restlos ab und der Abbau der Bahn kann im Anschluss beginnen.
Zum Klimawandel - und nichts anderes erlebt man ja gerade - können Aktives Neheim und die Betreiber der Eisbahn nichts (der benötigte Strom für die Kältetechnik ist übrigens als bewusst gewählte Symbolik Ökostrom von den Stadtwerken). Trotz nicht immer guten Wetterbedingungen erfreute sich die Eisbahn am Neheimer Dom einer großen Resonanz. „Unser Fazit fällt im Grundsatz positiv aus“, sagt Conny Buchheister.
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Die drei 12,5 Meter langen Eisstockschießen-Bahnen wurden bislang rund 200 Stunden vermietet. Das trägt nicht nur zur Kostendeckung der Bahn bei, sondern zeigt auch, dass das Angebot gut angenommen wurde. Ebenso erfolgreich war eine erstmals vom Stadtsportverband Arnsberg gestartete Aktion, die am Ende 24 Schulklassen mit mehr als 800 Schülerinnen und Schülern auf die insgesamt 500 Quadratmeter große Eisfläche brachte. „Das war eine top Nummer“, freut sich der Citymanager, „auch sonst war die Eisfläche immer gut gefüllt“.
Das Aktive Neheim lässt sich die Eisbahn was kosten, betrachtet es aber als Investition in die Attraktivität der Einkaufsstadt Neheim im Weihnachtsgeschäft. Die zweite echte Eisbahn nach 2019 soll daher nach dem Willen von Conny Buchheister trotz der Herausforderungen durch das Wetter nicht die letzte gewesen sein. „Wenn die Sponsoren an Bord bleiben, dürfte nichts dagegen sprechen“, sagt Conny Buchheister.