Neheim. Organisation für Minigolf-Weltmeisterschaft beginnt. Ideen: Gäste aus aller Welt im Neheimer Jägerfestzug, Investitionen und Jugendcamp

Das Versprechen ist so groß wie die Vorfreude: „Wir wollen die beste Weltmeisterschaft ausrichten, die es jemals gegeben hat“, sagt Vorsitzender Christoph Dellmann vom Minigolfclub MSK Neheim-Hüsten. Das Rahmenprogramm in Bad Münder, wo 2023 die letzte Minigolf-WM auf deutschem Boden stattfand, werde zwar unerreicht bleiben. „Wir werden unsere Gäste aber mit Herzlichkeit erdrücken“, so Dellmann. Zusammen mit der erst 21-jährigen Melissa Krane leitet er das Orga-Team der Großveranstaltung.

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WM-Atmosphäre in Arnsberg - das gab es zuletzt im Jahr 2011, als der TV Arnsberg die Weltelite der Rhönradturner in der Stadt begrüßte. Nun ist der MSK Neheim-Hüsten an der Reihe. Die Welttitelkämpfe werden vom 14. bis 23. August 2025 auf der Anlage am Rodelhaus Neheim stattfinden. Die Planungen beginnen schon jetzt. Im Juli hatte der MSK offiziell die Zusage bekommen, die Ausrichtung übernehmen zu dürfen. „Wir hatten immer den Traum, mal eine Jugend-WM ausrichten zu dürfen“, so Dellmann, „jetzt aber ist es gleich das Größte überhaupt“. Empfohlen hatten sich die Neheimer als überzeugender Gastgeber von bislang acht Deutschen Meisterschaften.

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Beinahe wäre die Freude getrübt worden und das gesamte Organisationskonzept zusammengebrochen. Die Option, dass das Dorint Hotel als ein Standort für eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete in den Blick genommen wurde, war für den MSK ein Schock. Vor allem deshalb, weil die Hotelkapazitäten des Dorint ein elementarer Teil der Bewerbung um die WM gewesen war. Die Asyleinrichtung kam nicht. Christoph Dellmann hat bereits 80 Zimmer für 2025 reservieren lassen. „Wir wollen eine WM der kurzen Wege“, sagt Melissa Krane. Das käme den Aktiven sehr entgegen. So könnten sie in Spielpausen auch immer wieder zurück ins direkt benachbarte Hotel.

Profi-Minigolferin Michaela Krane vom MSK Neheim-Hüsten hofft auf eine Nominierung für die Heim-WM 2025.
Profi-Minigolferin Michaela Krane vom MSK Neheim-Hüsten hofft auf eine Nominierung für die Heim-WM 2025. © WP | Georg Giannakis

Auf den MSK wartet viel Arbeit. Gerechnet wird mit rund 150 Spielerinnen und Spielern aus 50 Nationen. „Darunter auch Exoten, die eigentlich eine Art Adventuregolf spielen“, so Dellmann. Hinzu kommen Trainer, Betreuer, Funktionäre und Angehörige. Der MSK rechnet damit, dass einige Aktive schon mindestens eine Woche vorher anreisen oder im Frühjahr 2025 Trainingslager auf der Neheimer Bahn absolvieren werden. „Vor allem die Schweden sind da sehr motiviert“, erklärt der 62-jährige MSK-Vorsitzende. Die Skandinavier machen Deutschland beim Minigolf die Vormachtstellung streitig. Natürlich hoffen auch die MSK-Topspieler wie Michaela Krane auf einen WM-Start. Nominiert für den Nationalkader wird aber erst im Frühjahr 2025.

Dringende Investitionen notwendig

Auf der Neheimer Bahn aber wird zuvor eine Menge passieren müssen. „Zunächst einmal müssen wir die 36 Bahnen WM-tauglich herrichten“, sagen Melissa Krane und Christoph Delllmann. Zudem soll ein Plateau hergerichtet werden, um am Hang ein großes Zelt und eine Tribüne aufbauen zu können. Platz geschaffen werden muss auch für einen Medien-Container für das Live-Streaming von den Bahnen. Das alles wird Geld kosten - ebenso wie das Rahmenprogramm: Der MSK rechnet mit Kosten in Höhe von 70.000 Euro, die nicht komplett vom Verband übernommen werden.

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An Ideen der versprochenen Herzlichkeit fehlt es den Organisatoren nicht. Die Eröffnungsfeier soll nicht auf der Anlage stattfinden. „Und nicht aufgebläht sein“, sagt Melissa Krane. Überlegt wurde eine Feier auf der MS Möhnesee, was allerdings an den Kosten scheitern könnte. Da sich Jägerfest 2025 und der Start der WM am Wochenende überschneiden, hat Christoph Dellmann bereits mit Oberst Heinrich Veh Kontakt aufgenommen und angefragt, ob die internationalen Gäste nicht mit ihren Fahnen im Festzug mitgehen könnten. Die Abschlussfeier mit Medaillenzeremonie ist in der Schützenhalle Hüsten geplant.

Die Jugend besser einbinden

„Wir wollen eine WM-Feeling in der Stadt wecken und die Veranstaltung so publik wie möglich machen“, sagt Melissa Krane. Über ein Minigolf-Jugendcamp sollen Volonteers gewonnen werden. „Die Jugendlichen sollen das coolste Event, das überhaupt zu organisieren ist, ganz nah mitbekommen“, so Krane. Der 72 Mitglieder starke Verein will sich präsentieren und vertraut dafür auf seine vielen helfenden Hände.

Am Ende geht es um das Image des Vereins und auch von ganz Arnsberg. Auch deshalb setzt der MSK Neheim-Hüsten auf die Unterstützung des Stadtmarketing-Teams. Viele Themen sind ohnehin nur gemeinsam mit der Stadt zu regeln: So zum Beispiel die Verkehrsführung und die Regelung der Parkplatzsituation. Hier will Christoph Dellmann prüfen lassen, ob nicht eine Fläche am alten Waldstadion zum Übergangsparkplatz werden könnte. „Dem Verband geht es vor allem darum, dass die Spieler optimale Möglichkeiten vorfinden“, sagt Christoph Dellmann, „wir aber wollen das Ereignis fest in der Stadt verankern“.