Herdringen. Zauberhaftes Jubiläumsjahr für die Freilichtbühne Herdringen mit zwei Theaterstücken. Hier erfahren Sie genau, was geboten wird.
Was für ein Theater: Die Freilichtbühne Herdringen wird 75 Jahre alt. Das muss natürlich groß gefeiert werden. Seit Gründung im Jahr 1949 haben die wechselnden Ensembles Generationen von Theaterliebhabern begeistert und eine Tradition geschaffen, die noch immer lebendig ist. Was viele nicht wissen: Die Wurzeln der Herdringer Freilichtbühne reichen sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der Lehrer Heinrich Knoche mit dem heimischen Männergesangverein Volksstücke auf die Bühne brachte.
Der Weg der Freilichtbühne sei nicht immer einfach gewesen, aber stets von Engagement, Teamgeist und Liebe zum Theater geprägt, so die Herdringer Sprecherin Linda Voßbeck. „Von den improvisierten Anfängen im Gasthof Schweineberg bis zum modernen, zeitgemäßen Ensemble mit mehr als 300 Mitgliedern – die Freilichtbühne hat sich im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden und bleibt dennoch ihrer Tradition treu.“
Von Kinderklassikern über Lustspiele bis hin zu aufwendigen Musicals – die Bandbreite der Inszenierungen spiegelt die Vielfalt und den Wandel der Freilichtbühne wider. Generationen von Akteuren haben ihre Rollen auf der Bühne gelebt und im Verein Verantwortung übernommen. Kinder und Großeltern, Anfänger und erfahrene Schauspieler – sie alle haben dazu beigetragen, dass die Freilichtbühne Herdringen zu einem kulturellen Schatz in der Region geworden ist.
„Über eine Million Besucher haben seit 1949 die Bühne besucht und mit ihrem Applaus die Leidenschaft und Hingabe der Akteure belohnt. Die Freilichtbühne Herdringen bleibt auch nach 75 Jahren ein Ort der Magie, der Geschichten und der gemeinsamen Erlebnisse. Hier wird Theater nicht nur gespielt, sondern gelebt – und das soll auch in den kommenden Jahren so bleiben“, so Voßbeck.
Das Wintertheater auf der Freilichtbühne ist gerade erst mit der gelungenen Inszenierung ‚Halt Zusammen!‘ zu Ende gegangen (wir berichteten), aber die Vorfreude auf die kommende Saison ist bereits spürbar. Die Rollenverteilungen für die beiden ‚Schneewittchen - traue keinem Apfel‘ statt. Ein Märchenspektakel, das Groß und Klein gleichermaßen in den Bann ziehen soll.
Zum Inhalt: Prinzessin Schneewittchen ist die Schönste im ganzen Land. Das gefällt ihrer Stiefmutter allerdings gar nicht, denn die wäre lieber selbst die Schönste. Mithilfe zweier Gauner versucht sie darum, Schneewittchen zu töten. Da die beiden jedoch reichlich dämlich sind, gelingt es Schneewittchen, Zuflucht bei den sieben Zwergen zu finden. Die böse Königin gibt aber nicht auf: Zwei Hexen sollen ihr helfen, mit einem vergifteten Apfel doch noch ans Ziel zu gelangen. Am Ende siegt natürlich das Gute – aber alle Beteiligten haben etwas darüber gelernt, was wichtiger ist: Die Schönste zu sein, oder geliebt zu werden. Viele lustige Figuren, einige ernsthafte Momente – und natürlich ein Happy End erwartet die Zuschauenden in der neuen Saison.
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„Das Ziel der Regisseurin Bärbel Kandziora ist es, die Zuschauer auf eine Märchenreise mitzunehmen, bei der es neben viel Humor und Spannung auch etwas zum Nachdenken gibt. In unserer Inszenierung ‚Schneewittchen – traue keinem Apfel‘ widmen wir uns auf unterhaltsamer Weise dem Thema Schöhnheitswahn. Viele verwechseln die Bewunderung von äußerer Schönheit mit Liebe und wundern sich, warum sie trotz perfektem Look nicht glücklich sind“, meint Linda Voßbeck.
Das Abendstück heißt: ‚Und es hat Zoom gemacht‘
Das zweite Stück des Sommers, das abends läuft, heißt: ‚Und es hat Zoom gemacht‘. Dabei wird das Publikum in die schillernde Welt der 1980er Jahre entführt. „Regisseurin Saskia Senft zaubert eine knallbunte Show auf die Bühne, die nicht nur mit Humor und Chaos, sondern auch mit einer gehörigen Portion Nostalgie begeistert.“ Zum Inhalt: Das Stück zeigt einen Campingplatz in Deutschland, mitten in den 80er Jahren.
Die Atmosphäre dieser idyllischen Provinz wird mit Walkmans und Hits der Neuen Deutschen Welle zum Leben erweckt. Doch der Frieden auf dem Campingplatz wird gestört, als zwei verfeindete Urlaubsgruppen sich gegenseitig das Leben schwer machen. Erst als die Bedrohung durch den Bau einer Autobahn zwischen den Zelten und Wohnwagen droht, erkennen die Camper den Ernst der Lage. Der kalte Krieg zwischen den Gruppen endet, und sie schließen sich zusammen, um für die Rettung ihres geliebten Urlaubsorts zu kämpfen. Songs des Jahrzehnts wie „99 Luftballons“, „Sternenhimmel“ und „Major Tom – Völlig losgelöst“ werden die Zuschauer in eine Ära entführen, die für viele mit Erinnerungen und Emotionen verbunden ist.
Regisseurin Saskia Senft beschreibt das Stück als eine Hommage an die 80er Jahre und betont die Bedeutung von Musik in dieser Zeit. „Die 80er waren eine Zeit des Umbruchs, der bunten Mode und der unvergesslichen Musik. Mit ‚Und es hat Zoom gemacht‘ möchten wir nicht nur eine unterhaltsame Geschichte erzählen, sondern auch das Lebensgefühl dieser Ära einfangen. Die Musik spielt dabei eine zentrale Rolle und wird die Zuschauer auf eine nostalgische Reise mitnehmen.“
Das sind die Termine für 2024
‚Schneewittchen - traue keinem Apfel‘
Die Premiere findet am Samstag, 15. Juni, um 15 Uhr statt. Dienstag, 18. Juni sind Vorstellungen u 9.30 Uhr und um 15 Uhr. Dienstag, 25. Juni: 9.30 Uhr. Donnerstag, 27. Juni, um 9.30 Uhr und um 15 Uhr. Am Sonntag, 30. Juni, um 15 Uhr.
Juli 2024: Am Mittwoch, 3. Juli, gibt es morgens eine Vorstellung um 9.30 Uhr. Am 7. Juli, 9. Juli und 11. Juli findet jeweils um 15 Uhr eine Vorstellung statt.
August 2024: Am 10., 11., 14. und 24. August jeweils um 15 Uhr. Am 16. August ist eine Abendveranstaltung um 20 Uhr geplant und am Sonntag, 1. September (15 Uhr), das Stück letztmalig aufgeführt.
‚Und es hat Zoom gemacht‘
Am Samstag, 22. Juni, wird um 20 Uhr die Premiere präsentiert. Die nächste Abendvorführung läuft am Samstag, 29. Juni, 20 Uhr.
Juli 2024: Am 4. Juli um 16 Uhr; 6. Juli um 20 Uhr; 12. Juli: 20 Uhr.
August 2024: Am 09. August um 20 Uhr; 18. August um 18 Uhr. Am 23. August um 20 Uhr; am 25. August um 18 Uhr; am 27. August um 16 Uhr. Am 30. August um 20 Uhr und am 31. August ebenfalls um 20 Uhr.
September 2024: Am 3. September um 16 Uhr. Am 6. September um 20 Uhr; am 7. September: 20 Uhr. Am 13. September um 20 Uhr und am 14. September findet um 20 Uhr die Dernière statt.
Ab sofort können Tickets und Gutscheine online auf www.flbh.de erworben werden. Das Kartentelefon 02932/39140) ist unter den bekannten Öffnungszeiten erreichbar. Ebenso können die Schulen und Kindergärten im Januar Karten für die Morgenvorstellungen bestellen.