Arnsberg/Sundern. Zahlreiche Hausarztpraxen in Arnsberg und Sundern haben zwischen den Jahren geschlossen. Nicht immer aber handelt es sich um Protest.
„Wir hatten es schlimmer erwartet“, sagt Hans-Heiner Decker. Der Arnsberger Bezirkssprecher der kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zieht eine erste Zwischenbilanz der sogenannten „Ärztestreiks“ der Hausarztpraxen zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel. Er stellt aber auch klar: „Vieles sind aber auch lange geplante Urlaubszeiten, die nun in der Wahrnehmung mit dem Streikbegriff aufgeladen werden“, so Decker.
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Von 30 Praxen der Allgemeinmediziner in Arnsberg und Sundern seien sieben geöffnet. „Vertretungen wurden aber vorher abgestimmt“, betont Decker, „das läuft ganz gut. Ich habe noch nicht mitbekommen, dass jemand unversorgt bleibt.“ Hans-Heiner Decker hat seine Praxis in Hüsten geöffnet und übernimmt auch Vertetungsfälle. „Und das können wir auch gut bewältigen“, sagt er. Facharztpraxen schließen allgemein häufig zwischen den Jahren.
Der „Ärztestreik“ - wie er von Gesundheitsminister Karl Lauterbach genannt wurde - ist ein Protest der Ärzteschaft gegen zu viel Bürokratisierung in den Praxen und für ein kostendeckendes Honorierungssystem. Für die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ist die Situation vor Ort nun aber kein Grund, deshalb die Öffnungszeiten der KV-Notfallpraxen zu ändern. Die Notfallpraxis in Hüsten öffnet ihre Türen zu den Zeiten, an denen Hausärzte normalerweise nicht öffnen - also an Wochenenden und Feiertagen (8-22 Uhr), täglich 18-22 Uhr (mittwochs 13-22 Uhr). „Hier gab es am Mittwoch ein etwas höheres Aufkommen als sonst“, sagt Decker. Das habe aber weniger mit dem Protest als vielmehr mit einer erwartbaren Nachfrage nach den Feiertagen zu tun. Aktuell seien es vor allem Erkältungskrankheiten, die Patienten in die Praxis führen.