Niedereimer. Nach der Weihnachtsvöllerei empfiehlt sich zu Silvester leichte Kost. Wir empfehlen portugiesischen Stockfisch aus Niedereimer.

Mitten im Niedereimer Wohngebiet, zum Alten Brunnen 32, liegt ziemlich versteckt ein ganz besonderer Supermarkt: „Mercado Portugal Tradicional“. Hier gibt es Spezialitäten und Weine des Südens, angeboten von zwei waschechten Sauerländern mit portugiesischen Wurzeln. „Es war schon immer der Traum meiner Frau Natalia und mir, einen Feinkostladen zu eröffnen“, erzählt Hugo Amaral, der mit ihr gemeinsam seit acht Jahren das Geschäft führt.

In Niedereimer gibt es erlesene Weine und Spezialitäten aus Portugal.
In Niedereimer gibt es erlesene Weine und Spezialitäten aus Portugal. © WP | Anja Jungvogel

Auf einer Fläche von etwa 70 Quadratmetern werden unzählige Artikel aus dem Herkunftsland Portugal angeboten. Die Auswahl macht Appetit: Wurst, Käse, Konserven, frisches Obst und Gemüse, Kaffee, Gebäck, erlesene Weine, Spirituosen sowie Fisch und Kuchen als Tiefkühlkost. Die Kunden kommen nicht nur aus Arnsberg, sondern auch aus dem Märkischen Kreis und Soest. „Viele Portugiesen kaufen hier ein, aber auch heimische Kunden interessieren sich für unser Angebot.“

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Da kommt natürlich die Frage auf, welche Spezialitäten Hugo Amaral als Festtags- beziehungsweise Silvestermenü empfehlen würde. „Auf jeden Fall Fisch“, sagt er. Der berühmte Stockfisch sei bei ihm in den letzten Tagen gleich hundertfach über die Ladentheke gegangen. Das Nationalgericht schlechthin in Portugal. Angeblich soll es so viele Varianten seiner Zubereitung wie Tage im Jahr geben. „Eine davon sollte man zu Silvester unbedingt probieren“, meint der Feinkosthändler.

Auf kleiner Fläche wird viel geboten: Der Laden ist rund 50 Quadratmeter groß.
Auf kleiner Fläche wird viel geboten: Der Laden ist rund 50 Quadratmeter groß. © WP | Anja Jungvogel

Unter dem Namen ‚Bacalhau‘ bekannt, wird der Fisch - meist Kabeljau - zunächst ausgenommen, also von Kopf und Innereien befreit, und paarweise auf Holzgestellen von Sonne und Wind in Portugal getrocknet. „Daher stammt auch der Name Stockfisch“, erklärt Hugo Amaral. Dann wird der Fisch in Milch oder Wasser stundenlang eingeweicht und in lamellenartige Stücke zerpflückt. „Garniert mit Ei, schwarzen Oliven und Petersilie, schmeckt er gekocht einfach wunderbar.“ Diese unwiderstehlich herzhaften Teilchen können - passend zur Jahreszeit - mit Grünkohl und Kartoffeln gereicht werden. So mag es wenigstens die Familie Amaral am liebsten. „Selbst meine Kinder, Tatiana (11) und Leandro (10) mögen dieses Traditionsgericht.“

Gesund, lecker und kalorienarm

Und gesund ist das Essen auch, denn ‚Bacalhau‘ sei eine der magersten Fischsorten überhaupt. In Niedereimer wird er tiefgefroren angeboten. Auf den ersten Blick sieht er so nicht unbedingt appetitlich aus. „Aber dieser Eindruck täuscht, denn nach dem Wässern wirkt er schon eher wie frischer Fisch und vor allem: Richtig zubereitet, schmeckt er total lecker“, meint Hugo Amaral.

Bacalhau (Stockfisch) mit Grünkohl

Für zwei Personen:

250 g Bacalhau (portugiesischer Stockfisch)
Mehl
Olivenöl
400 g Kartoffeln
50 g Zwiebel
½ TL Zucker
1 Knoblauchzehe
¾ l Gemüsebrühe
200 g Grünkohl

Zubereitung:

Den gefrorenen Stockfisch mindestens 36 Stunden in Wasser einweichen. Kartoffeln, Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Knoblauch hinzugeben. Mit etwas Öl und Zucker anbraten, bis am Boden der Pfanne eine braune Kruste entsteht. Mit Gemüsebrühe ablöschen, dann auf niedriger Flamme 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die die Kartoffeln weich sind.

Dem Stockfisch die Haut abziehen. Abwaschen, abtrocknen und in Mehl wälzen. In Oliven rundum goldbraun braten. Grünkohl aufkochen, Kartoffeln stampfen und mit dem Kohl vermischen. Alles mit Pfeffer und Paprikapulver würzen, fertig!

Für die große Silvesterfeier des portugiesischen Vereins liefert er Büfett-Spezialitäten. Dazu gehören eine Auswahl an Antipasti, warmes Brot mit verschiedenen Dips und Fisch mit frischen Kräutern an Zitronen-Butter-Soße. „Dann gibt es noch verschiedene Fleisch- und Wurstvarianten und natürlich Leckereien für Vegetarier“, verrät Carla Novais, Präsidentin des portugiesischen Zentrums in Arnsberg. Sie organisiert mit ihren Vereinskollegen jedes Jahr eine große Silvesterfeier am Gutenbergplatz 31. „Diesmal kommen bis zu 60 Personen“, verrät sie.

Normalerweise kochen die Vereinsmitglieder selbst, doch dieses Mal seien viele im Urlaub - in Portugal natürlich. „Da mussten wir auf ein Catering und Lieferservice zurückgreifen“, sagt Carla Novais. Ein Arnsberger Metzger liefere zudem noch kalte Party-Platten mit Frikadellen und kleine Schnitzel, die zu später Stunde aufgefahren werden. „Wir freuen uns schon sehr auf einen geselligen und lustigen Abend mit Musik und Tanz“, erklärt sie. Los gehts um 19 Uhr und die ersten Gäste gehen erfahrungsgemäß gegen 1 Uhr. Wer mitfeiern möchte, meldet sich schnell beim portugiesischen Verein, Telefon: 02931/4530.

Amaral öffnet „zwischen den Jahren“ nach normalem Plan und am Samstag durchgehend von 9 bis 17 Uhr.
Amaral öffnet „zwischen den Jahren“ nach normalem Plan und am Samstag durchgehend von 9 bis 17 Uhr. © Arnsberg | Anja Jungvogel