Neheim. Rund 80 Anwohner haben sich in der Königsbergerstraße getroffen, um ihren Wunsch nach einem Bolzplatz Nachdruck zu verleihen

Mit Kind und Kegel ging es am Sonntagvormittag zur Königsbergstraße in Neheim. Zahlreiche Familien, die im Rusch wohnen, wollten mit einer friedlichen Aktion ein Zeichen für die Rückkehr eines Bolzplatzes in das Wohngebiet setzen. Es war eine Antwort auf die Diskussion, die seit Ende Oktober entbrannt ist. Der Bezirksausschuss hatte die Reaktivierung des seit Jahren stillgelegten und zurückgebauten Bolzplatzes beschlossen. Kritiker dieser Entscheidung wiederum hatten zumindest einem Teil der Ausschussmitglieder sogar Befangenheit und Amtsmissbrauch vorgeworfen und eine juristische Prüfung der Entscheidung des Ausschusses erwogen.

Feuerwehreinsatz bei Wepa

Die Familien, die auf friedlicher Art und Weise für die Rückkehr des Bolzplatzes plädieren, machen im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich, dass sie kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen möchten. So heißt es: „Wir suchen nicht die Konfrontation. Wir möchten lediglich zeigen, dass die Entscheidung der politischen Gremien auf Grundlage eines großen Interesses vieler Anwohnerinnen und Anwohner geschehen ist.“ Zuletzt habe man das Gefühl gehabt, dass die Lobby der Gegner des Bolzplatzes größer gewesen sei, als die der Fürsprecher. Dem wolle man mit der Aktion widersprechen. Grundsätzlich sei man bereit für den Dialog und auch zu Kompromissen, beispielsweise durch die Einschränkung des Spielens zu bestimmten Uhrzeiten.

Forderung nach Spielflächen für Kinder

Trotzdem seien die Familien sehr verwundert über die Vehemenz der Kritiker, die sich partout gegen einen solchen Bolzplatz aussprechen. Schließlich sei die Zahl der Familien mit Kindern in den letzten Jahren im Wohngebiet erheblich gewachsen, gleichzeitig seien aber Spielmöglichkeiten sogar verringert worden. „Es muss Flächen für die Kinder geben. Im Kindergarten, der Schule, auf dem Martinsumzug und dem Pfarrfest ist deutlich geworden, dass der Wunsch nach einem solchen Bolzplatz groß ist“, so die engagierten Eltern. Für viele der Erwachsene sei dies auch eine Erinnerung an ihre Kindheit, weil man früher selbst dort gewohnt und gespielt habe. Eine solche Spielfläche sorge auch für eine Steigerung der Attraktivität des Wohngebiets.

Mehr Hintergründen zur Bolzplatzdiskussion

Während des Treffens der Familien hatten einige Anwohner in der unmittelbaren Nähe der Spielfläche das Geschehen beobachtet und dabei die Beteiligten fotografiert, gefilmt und sich Notizen gemacht.