Neheim. Gremien unbeirrt: Auch der Jugendhilfeausschuss spricht sich für die Reaktivierung des Bolzplatzes an Königsbergstraße in Neheim aus.
Die politischen Gremien ziehen den Plan der Verwaltung, im Rahmen von Quartiersmaßnahmen auf dem Müggenberg den alten Bolzplatz an der Königsbergstraße zu reaktivieren, unbeirrt durch. Im Vorfeld hatte es Unruhe wegen des Widerstandes von einigen Anwohnern gegeben. In einem Schreiben wurden auch persönliche Vorwürfe gegen Mitglieder des Bezirksausschusses Neheim erhoben.
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In der Folge hatten sich aber weitere Ausschüsse für den Plan der Verwaltung ausgesprochen, der nun im Jugendhilfeausschuss noch um eine weitere Alternative ergänzt worden war. Der Ausschuss beschloss letztendlich die Variante 1b, die sowohl den Waldspielplatz an der Grundschule Müggenberg-Rusch, die Reaktivierung des Bolzplatzes an der Königsbergstraße als auch zusätzlich einen Kleinkinderbereich am Quartiersplatz der Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft in den Fokus nahm.
Das bedeutet: Das ursprüngliche Konzept zur Einrichtung eines Waldspielplatzes an der Grundschule wird umgesetzt. Ein Angebot für alle Altersgruppen wird geschaffen und der dortige Bolzplatz wird in ein Kleinspielfeld zu Gunsten eines Spielbereiches für Kleinkinder umgewandelt. „Ziel ist ja, dass Familien den Waldspielplatz auch mit Kindern verschiedenen Alters nutzen können“, sagt Ausschussvorsitzende Chantal Krengel (CDU). Zusätzlich wird der aktuell wenig attraktive Quartiersplatz aufgewertet - und das ebenfalls mit einem Spielangebot für Kleinkinder. Der Bolzplatz an der Königsbergstraße wird reaktiviert, um Ersatz für den wegfallenden großen Bolzplatz an der Schule zu schaffen. „Der Antrag der Anwohner, den Bolzplatz nicht wieder zu öffnen und die Fläche als Naturfläche zu belassen, wird abgelehnt, da die Bolzplatzfläche baurechtlich abgesichert und eine Reaktivierung zulässig ist“, heißt es von Seiten der Verwaltung.
Artenschutzprüfung erforderlich
Die Anwohner haben ihren Kampf gegen den Bolzplatz noch nicht aufgegeben. Sie haben dem Fachdienst Umwelt/Ressourcenschutz eine Auflistung von Tierarten übermittelt, die in der unmittelbaren Umgebung der Wohnhäuser und auf dem Bolzplatz beobachtet worden seien. Dabei handele es sich um verschiedene Arten, die gemäß der Roten Liste der bedrohten Tierarten besonderen Schutzstatus genießen. „Der HSK als Aufsichts –und Genehmigungsbehörde hält hier eine Artenschutzprüfung für erforderlich“, teilt die Verwaltung mit.
Anwohner hatten in einem Schreiben an den Bürgermeister aber auch andere Motive genannt - nämlich die Sorge, dass sich der Bolzplatz zu einem Brennpunkt mit Lärm und Drogen entwickeln könne. „Das ist unsäglich“, ärgert sich Chantal Krengel, „alle fordern Spielplätze, aber niemand will einen vor seiner Haustür haben.“ Sie befürchtet, dass sich die Umsetzung durch ein Artenschutzgutachten nun unnötig verzögert oder sogar ganz scheitert.