Arnsberg/Sundern. Was Experten jetzt raten. Und wer die perfekten Ansprechpartner für Impfungen sind, erfahren Sie hier

Der Herbst steht vor der Tür. Und mit ihm feiern Schniefnasen und Hustenbären ihr großes Comeback. „In der kalten Jahreszeit ist grundsätzlich mit einer Zunahme der Atemwegsinfekte zu rechnen, und aufgrund der Kombination aus Corona-Virus, Grippe und RS-Virus ist eine angespanntere Lage auch in Arztpraxen wieder möglich.

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Dennoch ist hier nach der Pandemie Selbstverantwortung sinnvoller als eine Maskenpflicht; die Menschen können in der aktuellen endemischen Lage selbst entscheiden, ob sie freiwillig eine Schutzmaske tragen wollen. Mit einer akuten Atemwegserkrankung empfiehlt es sich generell, sich ein paar Tage zurückzunehmen und die Sozialkontakte weit möglichst zu reduzieren“, erklärt Daniel Müller, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Risikogruppen

Klaus Schmidt, Leiter des Gesundheitsamtes im HSK, rät Menschen sich grundsätzlich im Herbst gegen die Grippe impfen zu lassen. „Vor allem bei Risikogruppen und Personen mit schweren Erkrankungen ist das sehr sinnvoll“, so Schmidt. Im Falle von Impfungen gegen das Corona-Virus empfiehlt er Menschen in medizinischen Berufen sowie Menschen mit Grunderkrankungen, sich impfen zu lassen.

Empfehlungen der STIKO

Außerdem rät der Mediziner zu einem regelmäßigen Blick auf den Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO). Dieser Impfkalender sei laut Klaus Schmidt wissenschaftsbasiert. Unter anderem empfiehlt die STIKO, dass Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf (u.a. Personen ab 60 Jahren) sowie Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2-Infektionsrisiko zukünftig weitere Auffrischungsimpfungen – in der Regel im Mindestabstand von zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion – erhalten, vorzugsweise im Herbst. Gesunde Kinder und Jugendliche müssen sich nicht mehr impfen lassen. Allen anderen zwischen 18 und 59 Jahren empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung mit zwei Dosen. Die STIKO-Empfehlung gilt auch für die an die neuen Varianten angepassten Impfstoffe.

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Apropos Impfstoffe: Der angepasste monovalente mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde erstmals am 18. September an die Praxen ausgeliefert. Patientinnen und Patienten - insbesondere für Angehörige der Risikogruppen empfohlen - können seitdem ihre Haus- oder Facharztpraxis kontaktieren, um einen Impftermin zu vereinbaren. Arztpraxen können den angepassten COVID-19-Impfstoff auch für Säuglinge und Kleinkinder bestellen; dieses neue Vakzin von Biontech/Pfizer wurde erstmals am 25. September ausgeliefert, wie das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika am Paul-Ehrlich-Institut mitteilte. Eine Woche später folgt der Comirnaty-Kinderimpfstoff für 5- bis 11-Jährige, er soll ab 2. Oktober bereitstehen.

Die Impfstoffprodukte sind seit Anfang September in der Europäischen Union zugelassen. Die Vakzine sollen besser vor aktuell zirkulierenden Virus-Varianten schützen, erklärt die Kassenärztliche Vereinigung.

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„Die Covid-19-Schutzimpfungen sind in Westfalen-Lippe Bestandteil der regionalen Impfvereinbarung; die KVWL hatte hier Anfang des Jahres mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine Einigung über die ärztliche Vergütung der COVID-19-Impfungen erzielt. Der Bund stellt den mRNA-Impfstoff Comirnaty XBB.1.5 von Biontech/Pfizer kostenfrei zur Verfügung, so dass eine Impfung mit diesem Vakzin kostenfrei per Gesundheitskarte erfolgen kann. Ob der kürzlich europaweit zugelassene angepasste Impfstoff Spikevax XBB.1.5 von Moderna über die Regelversorgung angeboten und von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird, ist aktuell laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) noch nicht geklärt“, betont Daniel Müller von der KVWL.

Der Grippeimpfstoff wiederum werde jedes Jahr angepasst. Hier reiche eine einmalige Impfung, so Klaus Schmidt vom Gesundheitsamt im HSK. Zwischen der Grippe- und einer Corona-Impfung sei ein Abstand zwischen drei und vier Wochen äußerst sinnvoll. Grundsätzlich sollten sich die Patientinnen und Patienten bei Ihrem Hausarzt beraten bzw. impfen lassen, denn das Impfen gehört in die Arztpraxen. Die Ärztinnen und Ärzte kennen die Vorgeschichte ihrer Patienten am besten und können so individuell beraten.

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Das Gespräch mit dem Arzt ist für viele Patienten die wichtigste Informationsquelle und oft ausschlaggebend für die Entscheidung, sich impfen zu lassen. Neben Hausärzten bieten in größeren Firmen auch oftmals Betriebsärzte die Grippe-Impfung an.