Sundern. Geografin Hannah Eschert erklärt, warum das Einzelhandelskonzept in der Stadt fortgeschrieben werden muss
Die Stadt Sundern hat vor wenigen Tagen verkündet, dass das bisherige Einzelhandelskonzept fortgeschrieben werden soll. Für die Erfassung der Flächen im Einzelhandel ist das Dortmunder Büro Stadt + Handel, Beckmann und Föhrer Stadtplaner GmbH von der Stadt beauftragt worden.
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Die Leiterin des Projektes für Sundern bei Beckmann und Föhrer ist Hannah Eschert. Sie erklärt: „Wir haben extra Personal, das die Flächen für jedes einzelne Geschäft und jeden Betrieb erfasst.“ Dabei gebe es unterschiedliche Methoden. Man könne beispielsweise anhand der Bodenplatten in Geschäftslokalen die Flächen hochrechnen, man könne aber Flächen auch direkt bei den Pächtern oder Geschäftsinhabern erfragen. Das Dortmunder Büro hat extra Kartierausweise erhalten, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Besuch der Geschäfte beweisen können, von wem sie beauftragt wurden.
Bereits im Kreis Soest und im HSK aktiv
Die Stadtplaner aus Dortmund haben bereits zuvor Kommunen bei der Flächenerfassung betreut. „Wir sind deutschlandweit tätig, waren auch schon im Kreis Soest und im HSK aktiv“, sagt Eschert. Für Sundern sind zwischen zwei und drei Monate Zeit für die Erhebungen eingeplant. Dies sei laut Eschert bei der Größe der Stadt „normal und üblich“. Viel hänge auch immer von der Vorbereitung und den Planungen solcher Erhebungen ab. „Im Vorfeld haben wir gemeinsam mit den Mitarbeitern in der Stadtverwaltung den Untersuchungsraum abgesteckt und auch die jeweiligen Lagebereiche abgestimmt“, berichtet die Geografin.
Im Mittelpunkt der Erfassung und Analyse stehen dabei nicht nur, aber ganz besonders die zwei zentralen Einkaufszentren in der Kernstadt Sundern und in Hachen. „In diesen beiden Bereichen erfassen wir auch das Angebot an Dienstleistungen, Ärzten und der Gastronomie“, sagt Hannah Eschert. Grundsätzlich konzentriere man sich auf Betriebe, die über fest kommunizierte Öffnungszeiten verfügen. Bei größeren Betrieben wie Supermärkten betrachte man auch das Warenangebot.
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„Mit all diesen Daten betreiben wir eine grundlegende Analyse. Und daraus entwickeln wir dann ein neues, der aktuellen Zeit angepasstes Einzelhandelskonzept.“ Diese Konzepte hätten sich bereits in der Vergangenheit als planerische Steuerungsinstrumente in der Praxis bewährt. Im Hinblick auf Bauleitplanung und Stadtentwicklung seien solche Konzepte notwendig, betont Eschert. „Wir fragen uns dabei auch immer, wie man vorhandene Zentren sichern und Kundinnen und Kunden zum Einkauf beim Einzelhandel lenken kann. Im Fokus steht der Erhalt sinnvoller Standorte.“
Bestandschutz bei bestehenden Betrieben
Der Geografin ist bei der Thematik wichtig zu betonen, „dass bestehende Betriebe bei der ganzen Konzeptionierung Bestandsschutz“ genießen. Natürlich spiele auch die steigende Zahl an Leerständen bei der Erfassung eine Rolle. „Solche Leerstände sind immer auch ein Indikator für die Funktionsfähigkeit des Einzelhandels vor Ort. Unser Ziel ist die Ermittlung von übergeordneten absatzwirtschaftlichen Potenzialen“, sagt die Projektleiterin.
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Gleichzeitig betont Hannah Eschert aber auch, dass diese Konzepte keine Handlungsanweisungen an die Kommunen sind. „Das sind immer Empfehlungen von uns. Die Entscheidungen müssen die jeweiligen Verwaltungen in Abstimmung mit der Politik selbst fällen.“ Im kommenden Jahr soll das Konzept nach vorheriger Abstimmung mit der Sunderner Stadtverwaltung im Ausschuss für Planung und Nachhaltigkeit vorgestellt werden. Danach liegt der Ball bei den Mitgliedern des Rates, die darüber abstimmen sollen.