Arnsberg. Zur Immobilienstrategie in der Kirchengemeinde St. Petri erreichte uns ein Leserbrief. Er fordert, dass das Bistum die Kosten fürs Kloster trägt.
Zu der Diskussion und die jüngste Infoveranstaltung der Kirchengemeinde St. Petri Hüsten erreichte uns folgender Leserbrief von Josef Bauerdick von der Oelinghauser Heide.
Noch viele offene Fragen bei Umstrukturierung St. Petri Hüsten >>>
„Auch die aktuelle, am Freitag in der Holzener St. Johannes-Kirche beendete Versammlungsreihe bezüglich des geplanten Immobilienprojekts St. Petri brachte für die Teilnehmer aus Holzen und Oelinghauserheide nicht viel Neues.
Wieder einmal verstärkte sich bei vielen Besuchern der Eindruck, dass es den Entscheidungsträgern der Pfarrgemeinde und des Erzbistums eher darum ging, die Anwesenden von der scheinbaren Alternativlosigkeit der Aufgabe beider Kirchstandorte zu überzeugen, als zusammen mit den Betroffenen gemeinsame Lösungen zum Erhalt dieser geistigen und nun mal auch unverzichtbaren, dörflichen Zentren zu finden. Mehrere, inzwischen seitens der örtlichen Gemeideteams und Ortsringe angeregten Erhaltungs-Vorschläge wurden recht schnell mit dem Argument von deren angeblicher Nichtumsetzbarkeit verworfen, alternative Konzepte seitens der St. Petri-Verantwortlichen zum Kirchenerhalt waren jedoch eher Fehlanzeige.
Das folgt im Marienhospital Arnsberg nach dem Auszug der letzten Abteilung>>>
Die auch im Artikel wiederholten Schließungs-Rechtfertigungen wegen der „nachlassenden Nutzung“ der Kirchenimmobilien wirken gerade in den kleineren Dörfern, wo ohnehin nur noch alle 14 Tage Messen angeboten werden und in denen inzwischen selbst örtlichen Musikvereinen die weitere Nutzung des Gemeinschaftsraums im Kirchenkeller zur wöchentlichen Probe gekündigt wurde, weil sie „keine kirchlichen Vereine“ sind, fast schon skurril! Die früher rege Vermietung auch an Privatpersonen (selbst zu Kommunionfeiern!) wird seitens der Hüstener Kirchenoberen seit Jahren mit dem inzwischen völlig lebensfremden Hinweis auf die in diesen Dörfern angeblich noch reichlich vorhandene Gastronomie und anderer Alternativen abgeblockt. Auch was die Frage nach Zukunft der auf den Kirchengrundstücken in Holzen und Oelinghauserheide befindlichen Ehrenmäler anbelangt, erntet man leider nur Schweigen.
So will die Kirchengemeinde Neheim den Immobilienprozess angehen>>>
Immerhin wurde nun seitens der Gemeinde offen eingeräumt, dass es keineswegs die jetzt zur Schließung, Umwidmung oder Verkauf vorgesehenen Immobilien in Holzen, Heide und andernorts sind, die für das chronische Finanzdefizit St. Petri´s ursächlich sind, sondern das bleischwer den Gemeindehaushalt belastende Kloster Oelinghausen. Und da sich daran auch in Zukunft wenig ändern werde, sei man jetzt sogar zu einer deutlichen Übererfüllung der Bistumsvorgaben zur Immobilienabstoßung gezwungen, um für die nächsten Jahre wieder etwas Luft zu bekommen.
Es ist den Gläubigen in Holzen, Oelinghauserheide, Müschede, Herdringen oder Bruchhausen sicherlich schwer vermittelbar, dass ihre eigenen, kirchlichen Einrichtungen vor Ort jetzt zugunsten eines überregionalen Wallfahrtsortes und einer musealen „Touristenkirche“ geopfert werden sollen. Und das nicht einmal aus einem unmittelbarem Zwang heraus, denn die Paderborner Vorgaben werden durch die beabsichtigte Immobilien-Reduzierung bekanntlich nicht nur erfüllt, sondern „vorsorglich“ weit übererfüllt.So kulturhistorisch bedeutend die Klosteranlage und die Kirche in Oelinghausen auch immer sein mag, aber für die Seelsorge der Kirchengemeinde St. Petri ist sie sicherlich eher vernachlässigbar als die Gemeindeeinrichtungen in den einzelnen Ortsteilen.
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Was steht dem entgegen, dass sich ein Erzbistum, welches sich mit dem kulturellen Kleinod Oelinghausen schmückt, dann dafür auch die finanzielle Verantwortung übernimmt?Vielleicht sollten hier also seitens der Gemeindeverantwortlichen und Paderborn ganz schnell andere Prioritäten gesetzt werden, bevor es zu spät ist“.