Holzen. Angeregte Diskussion zur Zukunft der Immobilien in der Pfarrei St. Petri Hüsten in der Schützenhalle Holzen
Die Plenumsveranstaltung zur Zukunft der kirchlichen Immobilien der Pfarrei St. Petri Hüsten in der Holzener Schützenhalle hat einige neue Erkenntnisse gebracht.
In der rund dreistündigen Gesprächs- und Informationsrunde erfuhren die anwesenden Kirchenmitglieder, was sich seit dem letzten Treffen verändert hat. Daniel Schröter aus der Abteilungsleitung Kirchliche Immobilien im Erzbistum Paderborn machte dem Plenum noch einmal deutlich, dass eine Veränderung unumgänglich sei. „Wir sind jetzt noch in der komfortablen Situation, finanziell handlungsfähig zu sein und noch gestalten zu können. Zögern wir dies hinaus, sind wir irgendwann nicht mehr Herr des Prozesses!“
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Während der Veranstaltung hatten die anwesenden rund 120 Christinnen und Christen die Möglichkeit, Fragen an die Vertreter der Pfarrei St. Petri Hüsten und der Paderborner Projektgruppe zu stellen. Zum Teil entbrannte dabei eine kontroverse Diskussion. Speziell bei konkreten Fragen zu den Finanzen wichen die Vertreter des Erzbistums aus oder verloren sich bisweilen in allgemein formulierte wenig konkrete Antworten, was durchaus zu leichtem Unmut in der Halle führte.
Nicht alle Anwesenden waren von einem der Hauptargumente zur Verkleinerung der Kirchenfläche, dem strukturellen Haushaltsdefizit, gänzlich überzeugt.
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Die Pfarrei St. Petri Hüsten ist einer von insgesamt 87 Pastoralen Räumen im gesamten Erzbistum, dem insgesamt rund 1000 Gemeinden mit mehr als 1200 Kirchen und Kapellen angehören. Von Kirchenvorstandsmitglied Norbert Hollmann und Pfarrei-Verwaltungsleiter Andreas Picht wurde in einer Präsentation aufgezeigt wie man sich die Zukunft zumindest teilweise für die einzelnen Gemeinden vorstellen könnte.
Perspektive für Herdringen
Konkret wurde für Herdringen vorgeschlagen, dass die Kirche zum Teil zurückgebaut wird und der Eine-Welt-Laden und die Gemeinschaftsräume aus dem Gemeindezentrum in die Kirche integriert werden. Überlegt wird auch, ob man das sogenannte Wiedmannsche Vermögen sinnvoll für Projekte im Ort nutzen kann. In Müschede soll die Kirche multifunktional umgebaut werden und sich in eine Erlebnis-Kirche mit Versammlungsräumen verwandeln. Das Gemeindezentrum könnte abgegeben werden.
Der ursprüngliche Plan, in Bruchhausen ein Kolumbarium in St. Maria Magdalena und Luzia einzubauen, wurde verworfen, „weil Berechnungen ergeben haben, dass sich dies finanziell nicht rechnet“, wie Kirchenvorstand Norbert Hollmann deutlich machte. Noch ist unklar, was mit den Kirchengebäuden passieren wird. Die zirka 2000 Quadratmeter Fläche hinter dem Gemeindezentrum könnte verkauft werden, um somit Geld für die Umgestaltung der Kirche zu gewinnen.
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Ebenfalls unklar ist die Situation in Holzen und Oelinghauser Heide. Hier wurde vom Bistum deutlich gemacht, dass man wenig Zukunft für den pastoralen Raum sehe. Ob beide Kirchen gerettet werden können und wenn ja, in welcher Verwendung, soll in den kommenden Wochen noch einmal in Ruhe erörtert werden. Klar ist aber auch, die Pfarrei wird kein Geld in den Umbau oder Teilrückbau der Kirchengebäude investieren.
Auch auf Unterhüsten und die Kirche Heilig Geist werden gravierende Veränderungen zukommen. Zwar sollen das Café Zeitgeist und die Kleiderkammer „Jacke wie Hose“ in irgendeiner Form erhalten bleiben, aber insgesamt könnte sich das Bild deutlich wandeln. Das ganze Viertel könnte einen sozialen Wohnungsschwerpunkt erhalten. Hier wolle man Gespräche mit der Stadtverwaltung führen, welche Entwicklungen und Erschließungen planbar sind.
Die anwesenden Gemeindemitglieder hatten die Möglichkeit über drei farbige Karten ihre direkte Rückmeldung auf die neuen Pläne zu signalisieren. Die grüne Karte stand für voll Zustimmung, die rote Karte für komplette Ablehnung und die gelbe Karte für Unentschlossenheit und. Eine deutlich Mehrheit der Anwesenden zeigte die gelbe Karte.