Arnsberg. Es geht in Teil 2 des Fahrplans für #arnsberg2030 - eine klimaneutrale Stadt Arnsberg. Hier sind die Punkte, die dazu umgesetzt werden sollen.
Die Verwaltung als Vorbild einer klimaneutralen Stadt #arnsberg2030 – das ist eines der großen Ziele des Fahrplans. Der Aktionsplan formuliert Empfehlungen zur Umsetzung und auch Aktivitäten der Stadt Arnsberg, die zur Klimaneutralität führen soll. Vieles soll bereits in diesem Jahr anlaufen.
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In der vergangenen Woche hat diese Zeitung die Strategien, Ideen und ersten Handlungsmaßnahmen vorgestellt, die die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Arnsberg direkt betreffen. Diesmal geht es um die Industrie- und Dienstleistungswende: Klimapakt der Arnsberger Wirtschaft.
Dabei möchte die Stadt Arnsberg ihrer Rolle als Vorbild gerecht werden. In einem ersten Schritt wird von der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft aus Essen die Entwicklung eines Konzepts für die direkt beeinflussbare Kernverwaltung der Stadt Arnsberg sowie die begleitete Erprobung empfohlen. Energie, Mobilität, Beschaffung – all diese relevanten fachlichen Bereiche sollen neu betrachtet und entsprechend konzeptioniert werden. Als erste Handlungsschritte werden darin zunächst einmal festgehalten, dass das Ziel „Klimaneutrale Stadtverwaltung Arnsberg“ bis zu einem Zieljahr 2030 durch die zuständigen Gremien beschlossen wird, bevor es um die Ausschreibung einer Strategieentwicklung, zur Entwicklung selbst und dann zur häppchenweisen Umsetzung kommt.
Was den „Klimapakt“ in der Wirtschaft angeht, so sieht der Fahrplan als ersten Schritt die Startberatung für Unternehmen vor.
Klimatrainer und Energiescouts für Arnsberg
Denn die Sektoren Industrie sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistung erzeugen mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen auf dem Arnsberger Stadtgebiet. Ziel der Initiative ist die neutrale Beratung von jährlich mindestens 50 Arnsberger Unternehmen und Handwerksbetrieben zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen, die den Energieverbrauch sowie Treibhausgasemissionen reduzieren.
Hierzu entwickelt die Stadt Arnsberg (unter anderem Stadtwerke Arnsberg, Wirtschaftsförderung Arnsberg, Zukunfts- und Strategiebüro Nachhaltigkeit, Kammern & Kreishandwerkerschaft) ein dauerhaftes Beratungsangebot und schafft eine zentrale Servicestelle vor Ort. Ein qualifiziertes Netzwerk führt die Erstberatungen bei interessierten Unternehmen vor Ort durch. Neben der Sensibilisierung der Mitarbeitenden profitieren die Unternehmen von Kosteneinsparungen durch den verringerten Energieverbrauch.
Eine weitere Idee sind Klimatrainerinnen und -trainer sowie Energiescouts für Unternehmen, die eingesetzt werden sollen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, organisatorische und nichttechnische Maßnahmen in Bezug auf Ressourcen- und Energieverbrauch zu optimieren. Durch die Beratungs- und Unterstützungsangebote sollen die Unternehmen bestenfalls voneinander lernen.
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Regional und saisonal ernähren heißt es in dem Ziel, regionale Handelsorte zu stärken. Die Initiative hat zum Ziel, die nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Bereitstellung von Lebensmitteln in der Region zu fördern und damit auch bereits bestehende Biomärkte, Wochenmärkte und weitere Angebote (zum Beispiel Milchtankstellen) in Arnsberg zu stärken.
Darunter fallen auch die Identifikation geeigneter Standorte für zentrale Handelsorte oder Food Sharings wie auch die Förderung von Märkten mit regionalen Angeboten. Das Thema „Lebensmittelverschwendung“ und sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln soll bedacht werden.
Die Anfänge der Arnsberger Klimastrategie
Wie entwickelte sich eigentlich die Nachhaltigkeitsstrategie 2016/2017 der Stadt Arnsberg?
Die Stadt Arnsberg beschreibt es wie folgt: Auf der Basis von insgesamt fünf Sitzungen der Steuerungsgruppe zwischen Mai 2016 und Dezember 2017 – zu der ein breiter Querschnitt von Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus der Stadt Arnsberg eingeladen war – konnte unter der Moderation der LAG 21 NRW eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Stadt Arnsberg erarbeitet werden. Die Projektkoordination innerhalb der Stadt Arnsberg wurde durch die Zukunftsagentur | Stadtentwicklung übernommen. Ein verwaltungsinternes, fachbereichsübergreifendes Arbeitsgremium (Kernteam) übernahm die inhaltlichen Vorbereitungen für die Erarbeitung von Schwerpunkten und Zielsetzungen.
Zu Beginn des Modellprojektes wurden durch die LAG 21 NRW in der ersten Sitzung der Steuerungsgruppe die Ziele und der geplante Ablauf des Projekts GNK NRW sowie die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme - als Grundlage für die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie - vorgestellt. Hierzu wurden Entwicklungstrends sowie bestehende Konzepte und Aktivitäten der Stadt Arnsberg erhoben und eine Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse zur Diskussion gestellt.
In einer zweiten Sitzung wurden aus den zwölf zur Auswahl stehenden Themenfeldern, insbesondere diejenigen Themenfelder als Grundlage für die zu erarbeitende Nachhaltigkeitsstrategie priorisiert, für die momentan keine aktuellen Konzepte und Zielüberlegungen vorliegen (z.B. Masterplan Mobilität, Bildungsbericht etc.).
Die dritte und vierte Sitzung der Steuerungsgruppe widmeten sich überwiegend der Erarbeitung von Leitlinien und strategischen Zielen für die ausgewählten Themenfelder.
Im Rahmen der fünften Sitzung wurden die erarbeiteten Leitlinien und strategischen Ziele als Grundlage für eine Nachhaltigkeitsstrategie bestätigt, operative Ziele und besonders geeignete Maßnahmen als Vorschläge für eine weitere Bearbeitung identifiziert und ein Vorschlag für eine kontinuierliche Weiterarbeit nach Projektende erstellt.
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