Neheim. CDU-Ideen, die nicht unbedingt neu sind, wenn es um die Sicherheit in Neheim geht. Insbesondere die Streetwork gab es schon. Das plant Stadt.

„Die CDU fordert klar weitere Maßnahmen, wie Videoüberwachung, zusätzliche Kontrollen, den Einsatz von Streetworkern und direkte Ansprache bei den betroffenen Jugendlichen. Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung kriegen wir das Problem in den Griff“, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Marcel Kaiser am Dienstagabend in der Neheimer City innerhalb der Reihe „CDU vor Ort“.

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Ideen, die nicht unbedingt neu sind. Denn schon vor Wochen hat sich die Stadt mit verschiedenen Akteuren auf den Weg gemacht, Strategien für Präventionsmaßnahmen auszuklügeln (wir berichteten). Die Forderung nach dem Einsatz von Streetworkern verwundert jedoch, da die diesbezüglichen Planstellen vor zwei Jahren mehrheitlich im Rat der Stadt Arnsberg abgelehnt wurden und die beiden Streetworkerinnen demnach lediglich Projektstellen auf eine bestimmte Zeit befristet bekleiden konnten. Diese laufen nun aus. „Eine ist innerhalb der Stadt geblieben“, bestätigt Michael John, Leitung des Jugendamtes der Stadt Arnsberg. „Die andere hat leider gekündigt.“

Streetwork-Stellen in Arnsberg auslagern

Da die Projektstellen nach jetzigem Stand nur noch bis Ende des Jahres liefen, könnten „neue“ Streetworker auch nur für diese paar Monate eingestellt werden. „Auch bei uns ist der Fachkräftemangel spürbar, das haben wir in den letzten vier Jahren gemerkt“, so Michael John, „da werden wir insbesondere für eine so kurz befristete Stelle niemanden finden. Wer bewirbt sich da schon drauf?“ Um erneut über Planstellen für Streetwork zu sprechen, benötige es Zeit. Viel Zeit. Michael John rechnet damit, dass, wenn ebensolche Planstellen erneut durch die politischen Gremien laufen, diesbezügliche Stellenausschreibungen erst frühestens Mitte 2024 erfolgen können. „Das ist für uns unbefriedigend.“

Aus diesem Grund fänden bereits Gespräche mit freien Trägern statt, die dann mit Unterstützung der Stadt Arnsberg Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeiter einstellen könnten - sodann ggfs. sogar über einen längeren Zeitraum als die Verwaltung dies könne. „Das ist das Ziel“, bestätigt Michael John, „wir sprechen hier zwar auch noch im Konjunktiv, da auch diese Entscheidung natürlich auch mit dem Jugendhilfeausschuss etc. abgestimmt werden muss.“ Insgesamt jedoch entstehe dadurch die Chance, noch in diesem Herbst aktiv zu werden.

Was die Präventionsmaßnahmen im Allgemeinen angeht, so entwickelt die Stadt Arnsberg aktuell mit vielen Akteuren verschiedene Sicherheitskonzepte. Im Bereich der akuten Maßnahmen ist zunächst einmal der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) zu nennen sowie der Einsatz der Polizei HSK, die nun täglich und bis in die späten Abendstunden unterwegs sind.

„Intensivtäter nur eine einstellige Zahl“ in Arnsberg

Ergänzend werde auch die nach der Datenschutzgrundverordnung rechtlich sehr engen Möglichkeiten von Videoüberwachungen an neuralgischen Plätzen im öffentlichen Raum auch im Licht der neuen Situation diskutiert und geprüft. Im Rahmen der präventiven Tätigkeiten nennt die Stadtverwaltung explizit die Maßnahmen des Jugendamtes und auch Programme wie „Familienlotsen in Kooperation mit dem Klinikum, die Frühen Hilfen der Stadt zur Unterstützung von Familien in den ersten Lebensjahren oder auch das Programm „Parents as Teachers“, um die Erziehungsfähigkeit von Eltern zu fördern.

„Wir sprechen hier über Jugendliche einer Altersstruktur, die über die verschiedensten sozialen Kanäle vernetzt sind“, erklärt Olaf Wiesenberg, Leiter der Polizeiwache Arnsberg in Hüsten, bereits im Mai diesen Jahres, „als jugendliche Intensivtäter wird bei uns nur eine einstellige geringe Zahl geführt.“ Genau diese sei durch Präventionsmaßnahmen nicht mehr zu erreichen, so dass sie auch mit polizeilichen bzw. rechtlichen Maßnahmen rechnen müssten.

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Eine zusätzliche pragmatische, und persönliche Idee des Bürgermeisters Ralf Paul Bittner ist zudem, nicht ausschließlich über die Jugendlichen zu sprechen, sondern auch mit denen, die gesprächsbereit sind, zu kommunizieren. „Vielleicht gelingt es durch eine Vernetzung der Jugendlichen mit den verschiedensten Akteuren in Neheim, eine gewisse Identifizierung herbeizuführen.“