Arnsberg. Die Stadt Arnsberg findet gemeinsam mit Freizeitbad Nass Lösung zur Erweiterung der Wasserflächen für das Schulschwimmen in der Stadt.

Die Stadt Arnsberg hat konkrete Überlegungen getroffen, vor dem Hintergrund der zuletzt politisch stark diskutierten Problematik der maroden Lehrschwimmbecken neue zukunftsfähige Wasserflächen zu schaffen. In planerischer Vorbereitung ist ein weiterer Bau am Freizeitbad Nass. Die Pläne hierzu sind bereits verwaltungsintern und auch den politischen Kreisen vorgestellt worden. Detaillierte Pläne sollen in der kommenden Woche vorgestellt werden. Bauherr wäre nicht die Stadt, sondern die Neues Freizeitbad Arnsberg GmbH (Nass) als Tochtergesellschaft.

Zu wenig Schwimmkurse in der Stadt>>>

„Die schnellste Möglichkeit, die Wasserflächen in der Stadt Arnsberg zu erweitern, ist ein Anbau am Nass“, so Bürgermeister Ralf Bittner. Die entsprechenden Gremien hätten sich damit bereits auseinandergesetzt. Die dringende Notwendigkeit zur Maßnahme war auch beim „Runden Tisch“ zum Thema Lehrschwimmbecken deutlich geworden. Dieser diente vorrangig dem Austausch mit den Sportvereinen, Schulen und Nutzern der Becken über die aktuelle Situation und möglichen Lösungen. „Beschlüsse wurden hier nicht gefasst“, so die Stadt auf Nachfrage. Entscheidung fälle der Rat.

Bis aber nun ein Neubau am Freizeitbad Nass - nach Auskunft von Bürgermeister Ralf Bittner soll es sich um einen eigenständigen Baukörper mir eigenem Eingang, aber gemeinsam mit dem Nass genutzten Versorgungsstrukturen handeln - müssen andere bestehende Bäder so lange wie möglich weiterlaufen können.

Bemühen um Betriebsverlängerung Voßwinkel

Vor diesem Hintergrund prüft die Stadt gerade, ob die Betriebserlaubnis des Lehrschwimmbeckens an der Urbanus-Grundschule in Voßwinkel nicht doch noch verlängert werden kann. „Wir suchen nach Lösungen, um den Betrieb mit angemessenen Mitteln so lange wie möglich aufrecht zu erhalten“, so Ralf Bittner. Vorrangig würden bauliche Möglichkeiten für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit geprüft.

Bittner habe auch deshalb Kontakt mit dem Landrat aufgenommen. Ziel sei es, gemeinsam mit dem Kreisgesundheitsamt, das die Schließung ab 1. September 2023 verordnet hat, gemeinsam einen Weg für eine Verlängerung der Betriebserlaubnis zu finden. Grundsätzlich behält auch der Ratsbeschluss aus dem Frühjahr 2022 seine Gültigkeit: Dieser fordert eine Sanierung oder Erneuerung des Bades. Aktuell gibt es dafür aber keine Fördergelder.

Auch diese Idee gab es zur Bäderfrage in Arnsberg>>>

Eine zwischenzeitlich in Voßwinkel angeregte „Bad in Bad“-Lösung (neues Becken ins alte eingebaut) würde für Voßwinkel nach Angaben der Stadt nicht möglich sein. „Das ist keine wirkliche Alternative“, sagt die Stadt. Grund ist, dass ein „Bad in Bad“ keinen für Lehrschwimmbecken und das Schulschwimmen mit Nichtschwimmern erforderlichen Hubboden habe. Auch die baulich-technische Umsetzung eines Bad-Einsatzes sei fraglich.

Neubau in Herdringen

Fördergelder gibt es für das schon länger geschlossene Lehrschwimmbecken Herdringen. Die Mittel sind bewilligt und werden in Absprache mit dem Fördermittelgeber gerade finalisiert. Mit einer Fertigstellung sei aber erst 2027/2028 zu rechnen. Der Arnsberger Rat wird in einem Dringlichkeitsbeschluss aber noch die Eigenmittel nicht nur für eine Sanierung, sondern auch für einen Ersatzneubau von Lehrschwimmbecken und Turnhalle bereitstellen müssen. Gesamtkosten wurden von einem beauftragten Büro je nach Variante auf 12,11 oder 14,37 Millionen Euro berechnet. Die kalkulierten Sanierungskosten lagen bei 15,13 Millionen Euro.

Schwimmenlernen in der Sauerstraße>>>

Sauerstraße repariert

Gute Nachrichten gibt es für das Lehrschwimmbecken Sauerstraße in Alt-Arnsberg, das nach einer Schließung über die Osterferien hinweg wieder in Betrieb ist. Durch Reparatur des Hubbodens ist das Bad in seiner Funktion wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt worden. „Die Befristung der Laufzeit ist außer Kraft gesetzt worden“, freut sich die Stadtverwaltung und mit ihr die nutzenden Vereine und Schulen. „Der Weiterbetrieb des Lehrschwimmbeckens Sauerstraße ist derzeit ohne Einschränkungen und bis auf weiteres möglich“, so die Stadt. Die Kosten für die Reparatur sind noch nicht abgerechnet.