Arnsberg. Kann Wandern glücklich machen? - „Mich auf jeden Fall“, sagt Manuel Andrack Im Interview mit dieser Zeitung. Von der Bühne in den Arnsberger Wald.

Im Rahmenprogramm der Arnsberger Sonderausstellung „Wunder Wald“ ist Manuel Andrack, bekannt als TV-Entertainer, zu Gast im Sauerland-Museum und wird am 2. Mai um 18 Uhr über seine Erlebnisse aus dem Arnsberger Wald im Besonderen und dem Klima-Stress im Allgemeinen referieren.

Als scharfsinniger Stichwortgeber von Harald Schmidt in der gleichnamigen Sat1-Show ist Manuel Andrack in den 2000er Jahren bundesweit bekannt geworden. Seine Leidenschaft gilt allerdings mittlerweile eher dem Wandern als der Bühne; er hat zu diesem Thema viele Texte, Blogs und Bücher veröffentlicht. Vor seinem Besuch im Sauerland-Museum stand er dieser Zeitung für ein Interview zur Verfügung.

Was macht den Reiz des Wanderns aus?

Das werde ich ganz genau im Sauerland-Museum erzählen. Also nicht zu viel vorweg. Ich muss auch nicht erklären, dass Wandern gesund ist. Die Bewegung an der frischen Luft tut einfach gut. Aber das ist für mich nur ein Nebeneffekt. Es macht einfach Spaß, auf der Suche nach dem Wanderglück zu sein. Das ist auch Thema meines neuen Buches.

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Manuel Andrack ist nächste Woche im Sauerland-Museum zu Gast.
Manuel Andrack ist nächste Woche im Sauerland-Museum zu Gast. © WP | Andrack

Und was ist am Wegesrand zu sehen?

Tolle Felsen, die einen glücklich machen oder Burgen. Wasser stellt für mich ein ganz starkes Glückselement dar. Ob das Bäche, Flüsse oder Quellen sind, das quirlige, lebendige Wasser ist einfach toll.

Wo sind Sie am Liebsten unterwegs?

In den deutschen Mittelgebirgen. Die Alpen sind mir zu hoch, zu weit weg und zu gefährlich. Da habe ich Angst. Mir macht es zudem in den Arnsberger Wäldern viel mehr Spaß. Hier ist es sicher (schmunzelt).

Was haben sie beim Wandern stets dabei?

Meine Wanderschuhe, eine Flasche Wasser und mein Smartphone. Das Handy nehme ich nicht zum Telefonieren mit, sondern um schöne Fotos zu machen. Was ich definitiv nicht brauche, sind Butterbrote im Rucksack. Ich bin ein „Einkehrer“. Es macht mir auf einer Wanderung sehr viel Freunde, ein Gasthaus anzusteuern und dort ortstypische Spezialitäten zu probieren und sauerländisches Bier zu trinken.

Ist der sauerländische Wald noch zu retten?

Der Wald ist unverwüstlich. Es gibt hier natürlich viel zu tun, besonders dort, wo der Borkenkäfer gewütet hat. Wenn man es positiv ausdrücken will, könnte man sagen, dass der Klimawandel die Entscheidung: „Weg von der Fichte und hin zu Tiefwurzlern“ begünstigt hat. Ich bemerke, dass wieder mehr heimische und klimaresistente Bäume gepflanzt werden. Der Klimawandel ist bei uns angekommen, definitiv!

Welche Konsequenzen ziehen sie daraus?

Man fängt so langsam an, sich Gedanken zu machen, wie man seine Freizeit und den Urlaub gestaltet. Muss es unbedingt die Weltreise sein oder gibt es vielleicht auch Schönes in der Heimat zu entdecken? Dann muss ich mich natürlich auch fragen, ob ich zu meinem nächsten Ausflug mit dem Auto fahre. Nach Arnsberg komme ich jedenfalls mit den Zug.

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Wie weit war Ihre längste Tour?

82 Kilometer auf dem Westerwaldsteig. Um 11 Uhr vormittags ging es los und am nächsten Morgen um 8 Uhr sind wir angekommen. Eine Wanderung mit Thorsten Hoyer, dem Chefredakteur des Wandermagazins. Er ist ein bisschen verrückt und hat den Wander-Weltrekord aufgestellt: 300 Kilometer, 72 Stunden am Stück, ohne Schlaf. Ein Mann der Extreme. Mit ihm laufe ich nicht noch mal los.

In Gesellschaft oder besser allein?

Ich mache beides gerne. Letztens war ich mit einer Gruppe in Luxemburg unterwegs, toller Wanderweg, super Gespräche unterwegs. Ich gehe aber auch gerne mit meiner Frau oder mit Freunden. Manchmal bin ich allerdings mit meinen Gedanken lieber allein. Mit meinem Hund zum Beispiel, da laufe ich täglich anderthalb Stunden.

Lieber sportlich oder gemütlich unterwegs?

Mittlerweile lieber gemütlich, habe allerdings als Sportwanderer angefangen.

Schon immer gewandert?

Ja, selbst als Kind fand ich das schon toll. Ich weiß, das klingt ungewöhnlich, aber so war ich und bin ich heute immer noch.

Verlosung:

Die Sonderausstellung „Wunder Wald, die vom 28. April bis 29. Oktober im Sauerland Museum Arnsberg präsentiert wird, widmet sich der Wirtschafts- und Kulturgeschichte des heimischen Waldes (Näheres auf der heutigen Kulturseite).

Unsere Zeitung verlost dazu ein Familienticket für die Sonntagsführung am 30. April um 14.30 Uhr. Zudem verlosen wir 3 x 2 Eintrittskarten für den Abend mit Manuel Andrack am 2. Mai um 18 Uhr im Blauen Haus.

Schicken Sie einfach bis Freitagmittag (28. April, 13 Uhr) eine E-Mail unter dem Stichwort „Wunder Wald“ an: anja.jungvogel@funkemedien.de

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