Hachen. Für Stars wie Max Giesinger gehört sie fast zum Tourteam: Hachener Fotografin Sarah Kaiser stellt ihre emotionalen Portraits bald in Sundern aus.

Was haben Justin Timberlake, Max Giesinger und Jini Meyer von der Band Luxuslärm gemeinsam? Ja gut, zugegeben. Es sind alles Musikkünstler. Aber was noch? Alle drei kennen die gebürtige Neheimerin Sarah Kaiser persönlich. Sie plaudern locker mit der Fotografin, die seit 20 Jahren in Hachen lebt, sprechen auch mal über Privates, essen und trinken zusammen. Und sie lassen sich von Sarah Kaiser auf und hinter der Bühne ablichten.

Schmaler Grat zwischen Fotografin und Teil des Tourteams sein

„Ich genieße ein großes Vertrauen. Für viele von den Musikerinnen und Musikern bin ich nicht mehr nur einfach eine Chronistin, die ihre Auftritte fotografisch festhält. Viele sehen mich sogar als Teil des Teams, wenn sie auf Tour sind“, erzählt Sarah Kaiser. Da die Trennung zwischen den beiden Polen zu finden, sei nicht immer leicht, sagt sie.

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Fotografin Sarah Kaiser aus Hachen.
Fotografin Sarah Kaiser aus Hachen. © Privat/Kaiser

Angefangen hat Sarahs Leidenschaft schon mit 16 Jahren. Damals begleitete sie die Kelly Family, machte Aufnahmen der singenden Familie. Später begann sie, auch Fotos für Magazine und Musikblogs zu machen. „Ich bin mehr oder weniger irgendwie da so reingeschlittert“, sagt die Wahl-Hachenerin. Bei „Kultur Rockt“, dem Sommerfestival mit teils hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern in Sundern-Dörnholthausen lernt Sarah mit der Zeit immer mehr Stars kennen. Ihre Fotos sind so gut, dass es sich in der Szene herumspricht.

Johannes Oerding hat sie selbst angefragt

„Natürlich läuft viel über Mund-zu-Mund-Propaganda. Johannes Oerding beispielsweise hat sich bei Kollegen über meine Arbeit informiert und dann Kontakt mit mir aufgenommen. Er hat mich gefragt, ob ich nicht auch Fotos von ihm machen kann“, sagt Kaiser. Seit 2017 ist sie intensiv mit dem Fotografieren auf Konzerten beschäftigt. Und manchmal sind es auch Zufälle, die ihr bei der Arbeit helfen. „Ich habe bei einem Auftritt Aufnahmen von Max Giesinger gemacht. Die Fotos wurden dann veröffentlicht. Kurze Zeit später meldete sich die Mutter von Max, weil ihr die Bilder so gut gefallen haben. Sie hat mich dann um Abzüge für sie persönlich gebeten. Darüber sind wir ins Gespräch gekommen. Ich durfte dann Max Giesinger treffen und seitdem kennen wir uns auch privat.“

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Man habe sogar schon backstage zusammen Tischtennis und Tischfußball vor Auftritten gespielt. „Ich betrachte die Musikerinnen und Musiker nicht mehr als Promis oder Stars, sondern eher als normale Menschen. Das liegt auch vielleicht daran, weil ich sie in emotionalen Momenten erleben darf, die man als normaler Fan in der Regel nicht erleben wird.“

Sarah Kaiser begleitet die Stars auch bei den sogenannten Kinderklinikkonzerten, bei denen die Stars für kranke Kinder spielen und singen. „Da habe ich bei den Jungs von Revolverheld auch mal die eine oder andere Träne über die Wange laufen sehen“, berichtet sie.

Besonders wichtig: Mit den Künstlerinnen und Künstlern auf Wellenlänge sein

In der Regel arbeitet Sarah Kaiser nur mit Künstlern zusammen, mit denen sie auch in irgendeiner Form auf Wellenlänge ist. Es muss zwischenmenschlich passen. Trotzdem gibt es auch Verträge zwischen dem jeweiligen Künstlermanagement und der Fotografin. „Das ist wichtig, schließlich geht es ja auch um die Bezahlung und um die Fotorechte.“

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Aus diesem Grund sei es auch bei den ganz großen internationalen Künstlern nicht so leicht, Fotos bei Konzerten machen zu dürfen. Zwar begleite sie auch Justin Timberlake auf Shows, doch in der Branche gäbe es einige der großen Namen, die nur Knebelverträge anböten. „Das mache ich aber nicht mit! Da muss man dann auch bereit sein, finanzielle Einbußen hinzunehmen.“

Ihr Traum sei es, Elton John, Depeche Mode oder auch die Hollywood Vampires ablichten zu dürfen. Doch bislang sei das noch nicht möglich gewesen.

Ausstellung im Hof Café

Während der Corona-Pause, bei der natürlich auch keine Konzerte stattfinden konnten, reifte bei Sarah Kaiser der Wunsch, einen Teil der Bilder in einer Ausstellung einem breiten Publikum präsentieren zu können. Ab dem 8. Mai gibt es deshalb im Hof Café in Sundern einen buten Mix aus Fotos von Stars wie Sasha, Jürgen Drews, Tokio Hotel, Clueso und natürlich auch Max Giesinger und vielen mehr. „Neben den bekannten Namen habe ich auch einige lokale Künstler mit in die Auswahl genommen. Alle Fotos werden auf Leinwand gezogen, Interessierte können diese dann auch auf Wunsch erwerben“, sagt die Fotografin.

Bei der Vernissage am 8. Mai wird Sarah Kaiser dann auch persönlich im Hof Café anwesend sein, um über ihre Werke zu berichten und durch die Ausstellung zu führen. Ein besonders Gimmick ist außerdem für die Benutzer von Smartphones angedacht. So wird es neben jedem Bild einen QR-Code geben. Wenn man diesen scannt, kann man das Lied abspielen, das der Künstler oder die Künstlerin in diesem Moment auf der Bühne performt haben, als die Fotografie entstand.

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