Arnsberg. Ob Sanitätsdienste, Katastrophenschutz, Jugendarbeit – beim Malteser Hilfsdienst in Arnsberg findet jeder seinen Platz. Zwei Malteser erzählen.

Für viele Menschen sind Blaulicht und Rettungsdienst faszinierende Themen: Menschen helfen, mehr lernen als nur erste Hilfe leisten. Aber für einige ist das eben auch keine Option für einen Hauptberuf. Diese Menschen sind dann im Ehrenamt richtig – so zum Beispiel beim Malteser Hilfsdienst, in der Gliederung Arnsberg-Meschede. Sie hat ihren Hauptsitz an der Ruhrstraße in Arnsberg, und bei ihnen geht es um viel mehr als um Katastrophenschutz und Sanitätsdienst.

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Das hat auch Maximilian Bankstahl gelernt. Der 27-jährige Hachener ist erst seit März diesen Jahres Teil der Gliederung. „Hier wurde ich von Anfang an willkommen geheißen“, erzählt er. Der Weg ins „Blaulicht-Ehrenamt“ war für ihn nicht einfach: Fürs Rettungswesen hat sich Max schon lange interessiert, erzählt er. „Ich hab mich dann ganz viel informiert, habe ungefähr alle Dokumentationen über den Rettungsdienst, die es auf YouTube gibt, gesehen.“ Auch mit einer Notfallsanitäterin, die es hauptberuflich macht, sei er in Kontakt gewesen – sie hat ihm ganz viel über den Berufsalltag erzählt. Währenddessen hat er noch BWL studiert und Vollzeit gearbeitet, und irgendwann geriet die Idee, sich zu engagieren, etwas in den Hintergrund.

Mehr soziales Ehrenamt – großes Interesse am Rettungswesen

Mittlerweile ist das Studium abgeschlossen und er arbeitet als Sachbearbeiter im Vertrieb bei Wepa. „Im letzten Jahr gab es dann eine bestimmte Situation sowie einige Male, in denen ich aktiv erste Hilfe leisten musste“, erzählt Max – die haben ihn dann dazu bewogen, sich mehr sozial zu engagieren. Ehrenamtlich natürlich. Und da auch sein Cousin vom Rettungswesen schwärmte, setzte sich der Gedanke fest: Auch er wollte lernen, Menschen zu helfen – mit mehr als nur erster Hilfe. „Der Gedanke hat sich festgesetzt“, erinnert Max sich, „Wie bei einer Frau!“ Schnell stieß er dann auf die Website der Arnsberger Malteser, und bewarb sich – als Ehrenamtlicher für Sanitätsdienste.

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Ja, und dann ging alles ganz schnell. Binnen weniger Tage hatte er einen Termin für ein Erstgespräch mit dem Stadtbeauftragten Heiner Westermann – und dann war es geschehen. „Ich wusste ganz genau, wenn ich ihn gehen lasse, dann geht er woanders hin. Das wollte ich nicht“, erinnert sich Heiner Westermann an den Tag vor etwa einem Monat. Und so unterschrieb Max direkt die Anmeldung für den Verein. Sogar Dienstkleidung hat er schon – nur auf die Mitgliedsnummer wartet er noch. Ein Hindernis ist das aber nicht.

Großer Zusammenhalt und viel Offenheit – das macht die Malteser-Familie aus

„Egal, wen ich hier treffe – alle, die erfahren, dass ich jetzt auch Malteser bin, freuen sich riesig“, erzählt Max. Und auch er freut sich: Schon im April wird er den Grundlehrgang auf der Malteserschule in Bonn besuchen, wird dort in die Grundlagen von Katastrophenschutz und Sanitätsdienst beim Malteser Hilfsdienst eingeführt. Auch seinen ersten Sanitätsdienst durfte er schon machen: Er war einer von vielen Maltesern, die die Karfreitagsprozession in Arnsberg begleiteten. „Deswegen heißt es Malteser-Familie“, sagt Max, „Hier wird man direkt abgeholt, da hat man gar nicht das Bedürfnis, wieder zu gehen.“

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Das weiß auch Eva-Maria Stiefermann. Sie ist schon seit acht Jahren im Katastrophenschutz aktiv, davor war sie schon bei den First Respondern in Meinkenbracht, die auch zu den Maltesern gehörten. „Ich bin begeistert von der Gemeinschaft“, erzählt auch sie. Ihre Motivation: Sie möchte Menschen helfen. Deswegen ist sie Einsatzsanitäterin und Betreuungshelferin in der Einsatzeinheit, die die Arnsberger Malteser gemeinsam mit der Gliederung Olsberg stellen. Und auch hauptberuflich setzt sich Eva-Marias Engagement durch: Sie ist Verwaltungsbeamtin beim Veterinäramt des Hochsauerlandkreises.

Herzstück Jugendarbeit – junge Menschen für Ehrenamt und Katastrophenschutz motivieren

„Mein Herzstück ist die Jugend“, gibt sie zu. 2017 hat die 26-Jährige geholfen, die Malteser Jugend in Arnsberg aufzubauen, die mittlerweile sogar in eine Kinder- und eine Jugendgruppe aufgeteilt ist. Eva-Maria ist Stadtjugendsprecherin, engagiert sich auch arnsbergweit im Stadtjugendring, um sich für Jugendarbeit einzusetzen. „Mein Ziel ist es, junge Menschen zu motivieren und für den Katastrophenschutz zu begeistern.“ In der Jugend werden Kinder und Jugendliche spielerisch an Erste Hilfe und auch irgendwann an den Katastrophenschutz herangeführt. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Zeltlager und andere Aktionen, die die Werte der Malteser – Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen – den Kindern und Jugendlichen vermitteln.

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