Arnsberg. Die Planung zur Senkung der Kita-Elternbeiträge neigt sich dem Ende zu und die Entlastung der Eltern in Arnsberg ist greifbar. Der aktuelle Stand.
Die neue Arnsberger Tabelle für die Eltern-Kitabeiträge mit Gültigkeit ab dem 1. August 2023 ist online (siehe Grafik) – und dennoch steht sie noch nicht fest. Denn, wie bereits berichtet: Die Stadt Arnsberg plant, diese zu senken.
Lesen Sie auch <<<Holzens Biber sind voll im Jubiläumsfieber>>>
Bereits im März sollte der Haupt- und Finanzausschuss in seiner 11. Sitzung über die Beschlussvorlage der Stadt Arnsberg bezüglich der „Anpassung der freiwilligen Zuschüsse der Stadt Arnsberg an die Kita-Träger und gleichzeitige Reduzierung der Elternbeiträge in den Bereichen der institutionellen Kindertagesbetreuung und der familiennahen Kindertagespflege“ abstimmen, bevor dann der Rat entscheiden sollte. Doch einen Tag vor der entsprechenden Abstimmung wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen. Bürgermeister Ralf Paul Bittner teilte dazu mit, dass es Abstimmungsgespräche mit den verschiedenen Kita-Trägern in Arnsberg gegeben hat – und die Entscheidung der Beschlussvorlage dementsprechend im nächsten Sitzungsdurchlauf erfolgen werde.
Innovative Finanzierungslösung
Erste Gespräche seien mittlerweile erfolgt, teilt die Pressestelle der Stadt Arnsberg mit, ein weiteres Gespräch sei terminiert. Die dann vereinbarten Anpassungen sollen in den nächsten Sitzungen der politischen Gremien beschlossen werden. Zunächst einmal sei natürlich der Jugendhilfeausschuss mit der Thematik beschäftigt – dem folge dann der Haupt- und Finanzausschuss. Erst wenn die geplanten Anpassungen dort „durchgingen“, würden sie dem Rat der Stadt Arnsberg zwecks Beschluss vorgelegt.
„Wir befinden uns in sehr guten und konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten“, sagt Ralf Paul Bittner heute, „wir sind gemeinsam sehr zuversichtlich, eine zukunftsfähige und innovative Finanzierungslösung für alle Seiten zu finden. Ganz besonders freue ich mich, dass es uns gelingen wird, eine spürbare Entlastung der Kita-Gebühren zu erreichen.“ Über die tatsächliche Höhe der monatlichen Entlastungen für die Eltern verlieren der Bürgermeister und die Pressestelle jedoch noch kein Wort. „Über Details und konkrete Ergebnisse wurde für den Prozess unter den Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart. Das gemeinsame Ergebnis werden wir nur in gegenseitiger Abstimmung veröffentlichen“, sagt Ralf Paul Bittner.
Eltern aktuell unzufrieden
Eltern dürfte dies freuen, schaut man auf die Umfrage unserer Zeitung im März auf Instagram und Facebook. Dort hatten mehr als 100 Nutzerinnen und Nutzer teilgenommen und zu 77 Prozent mit „viel zu hoch“ abgestimmt. Nur sechs Prozent fanden, dass die Kitagebühren eigentlich zu niedrig seien. Und 17 Prozent fanden sie „schon irgendwie passend“. Auch zahlreiche Kommentare hatte es gegeben. Eine junge Frau beispielsweise hielt die Beiträge für nicht angemessen, weil die Stadt Arnsberg mit die höchsten Beiträge erhebe. Sie vergleicht: „Um Familien wirklich zu entlasten, sollte sich Arnsberg ein Beispiel an der Stadt Schmallenberg nehmen, dort wurden die Elternbeiträge abgeschafft (…). In der Nachbarstadt Meschede sind die Beiträge auch deutlich günstiger. Da kommt doch die Frage auf: Wie schaffen das andere Kommunen? Alle im HSK und doch so deutliche Unterschiede?“ Einige Userinnen und User waren der Meinung, dass der Wohnort Arnsberg für junge Eltern auch gerade wegen der hohen Kindergartenkosten unattraktiv sei.
Auch interessant <<<Arnsberg: Chance auf kostenfreien Glasfaser-Hausanschluss>>>
Letztendlich bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Verwaltung mit den freien Trägern über die Höhe der freiwilligen Zuschüsse einigen wird – und inwieweit auch die politischen Gremien zustimmen werden.
Wenn alles nach Plan „durchgewunken“ wird, tritt die neue Gebührentabelle an Stelle der oben Gezeigten – die Kitagebühren sollen dann spürbar gesenkt werden.