Arnsberg. Das THW ist dafür bekannt, besonders große und leistungsstarke Wasserpumpen zu haben. Warum war das THW Arnsberg damit im Freibad Neheim?

„Wir üben für den Ernstfall, aber hoffen natürlich, dass der nicht eintrifft“, sagt Matthias Hollmann, Ortsbeauftragter des THW Arnsberg. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder des THW an einem Samstag für Übungseinheiten in Theorie und Praxis – damit alles reibungslos funktioniert, wenn ein Einsatz kommt.

Das Technische Hilfswerk (kurz THW) ist die Katastrophenschutzanstalt des Bundes und dem Innenministerium untergliedert. Das Besondere: Die Helferinnen und Helfer sind dabei allesamt ehrenamtlich unterwegs. Mit dabei sind Handwerker genauso wie Bürokräfte, Studierende genauso wie Ingenieure – „Jeder findet bei uns seinen Platz“, weiß Hollmann.

THW Arnsberg ist in zwei verschiedene Züge untergliedert

Geübt wird meist in den einzelnen Fachgruppen, in die das THW untergliedert ist. Denn nachdem alle „THWler“ die gleiche Grundausbildung erhalten haben, werden sie danach in einzelnen Fachbereichen speziell fortgebildet. Der Ortsverein Arnsberg mit seinen über 100 Helferinnen und Helfern ist dabei in vier Fachgruppen, die dem technischen Zug angehören, sowie einem Fachzug Führung/Kommunikation untergliedert.

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DIe THW-Fachgruppe Elektroversorgung stellte die elektrische Versorgung für die Wasserpumpen.
DIe THW-Fachgruppe Elektroversorgung stellte die elektrische Versorgung für die Wasserpumpen. © WP | Katharina Kalejs

An den Übungssamstagen werden dabei gern auch mal die Hintergründe der verschiedenen Helferinnen und Helfer genutzt: So werden die Einheiten auch schonmal in Firmen verlegt, in denen die Ehrenamtlichen arbeiten oder zu denen sie Kontakte haben. „Es ist ein Geben und Nehmen zwischen uns und den Arbeitgebern“, erzählt Hollmann. Denn natürlich müssen die Helferinnen und Helfer für die Einsätze, die zum Teil auch mehrere Tage dauern, von der Arbeit freigestellt werden. „Es hat sich aber auch gezeigt, dass Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, auch auf der Arbeit engagierter sind“, so Hollmann weiter.

Darum hat das THW eine Übung im Freibad Neheim gemacht

Am vergangenen Samstag, 11. März, üben die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen und Elektroversorgung gemeinsam im Freibad in Neheim – aus besonderem Grund. Zu verbuchen als Win-Win-Situation oder auch Hilfe unter Vereinen: Denn während das THW üben kann, wie die verschiedenen Wasserpumpen mit Elektronik versorgt und eingesetzt werden können, profitiert das Freibad davon, dass das Schwimmerbecken leergepumpt wird. Insgesamt sind sieben elektrisch betriebene Pumpen im Einsatz, sie sorgen für eine Durchflussmenge von 15.000 Litern pro Minute.

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„Die große dieselbetriebene Pumpe „Hanibal“ haben wir dieses Mal nicht im Einsatz“, erklärt Julian Franzen, Pressewart, „Wir haben das Becken mit dieser Durchflussmenge in etwa zwei Stunden leer.“ Die Schläuche werden dabei von den Helferinnen und Helfern ordentlich verlegt und auf Schäden überprüft, die teilweise sofort behoben werden. Das Wasser wird vorschriftsgemäß in einen neben dem Freibad gelegenen Bach abgeleitet.

Wenn am oder im Wasser gearbeitet wird, sind beim THW Schwimmwesten Pflicht.
Wenn am oder im Wasser gearbeitet wird, sind beim THW Schwimmwesten Pflicht. © WP | Katharina Kalejs

Auch das Arbeiten mit Schwimmwesten wird von den Helferinnen und Helfern geübt – ohne dürfen sie nicht im Becken arbeiten. „Das ist Pflicht, wenn wir am Wasser arbeiten“, erklärt Franzen, „An Fließgewässern sogar mit Sicherungsseil.“

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Der Förderverein des Neheimer Freibads ist froh über diese Unterstützung: Denn durch den Einsatz des THWs kann das Becken vergleichsweise einfach entleert werden, und die anstehenden Maurer- und Fliesenarbeiten am Einstieg ins Becken können bald gemacht werden, damit das Bad für die neue Saison gewappnet ist.

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