Arnsberg. Arnsberger Anmeldezahlen für Eingangsklasse: So sieht die Lage an den Grundschulen aus. Es gab auch Ablehnungen.

Am Ende ist es immer ein Rechenspiel. Nach vorliegenden Zahlen der bislang 753 Schulanmeldungen von künftigen Erstklässlern in den Grundschulen in Arnsberg steht fest, wie viele Eingangsklassen im Stadtgebiet gebildet werden dürfen. Das in Nordrhein-Westfalen seit zehn Jahren etablierte Prinzip sogenannter kommunaler Klassenrichtzahlen gibt Städten als Schulträger mehr Spielraum für flexible Lösungen, dennoch konnte in Arnsberg nicht allen Elternwünschen entsprochen werden.

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„An der Adolf-Sauer-Schule in Arnsberg mussten 14 Kinder abgelehnt werden“, bestätigt Stadtsprecherin Ramona Eifert, „diese können aber in der Johannesschule, Norbertus- oder in der Regenbogenschule aufgenommen werden.“ Zugrunde gelegt wurde ein Kriterienkatalog (Nähe, Geschwister, Geschlechterverteilung und Anteil Migrationshintergrund). Die Adolf-Sauer-Schule zählt so nun 29 Anmeldungen. Das besondere an dieser Schule ist, dass sie als einzige im Stadtgebiet jahrgangsübergreifend mit stets vier Klassenverbünden über vier Jahrgänge arbeitet.

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Jahrgangsübergreifende Klassen

Jahrgangsübergreifend über nur zwei Stufen arbeiten auch die Grundschule Voßwinkel (29 Anmeldungen/2 jahrgangsübergeifende Klassen), die Grundschule Bergheim (39 Anmeldungen/3 jahrgangsübergreifende Klassen), die Grundschule Müggenberg/Rusch (34/2), der Grundschulverbund Herdringen/Holzen (47/4) und die Grundschule Norbertus Arnsberg (49/4). Hier werden Klassen für „Erst- und Zweitklässler“ gemischt aus Kindern des künftigen und letztjährigen Jahrgangs gebildet.

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Das aber ist nicht das einzige Kriterium, denn der Schulträger muss auch darauf achten, dass religiöse Ausrichtungen berücksichtigt werden können. „Durch die Klassenbildung wurden genug Plätze sowohl an einer katholischen als auch an einer Gemeinschaftsgrundschule geschaffen.“

Viel Bewegung wird nicht mehr in die Aufteilung kommen, da aktuell nur Rückmeldungen zu zwei Kindern fehlen, die von ihren Erziehungsberechtigten noch nicht angemeldet worden waren.

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Die Ablehnungen von 14 Kindern an der Adolf-Sauer-Schule seien im Einvernehmen mit den Eltern vorgenommen worden. „Beschwerden sind uns aktuell nicht bekannt“, sagt Ramona Eifert. Ohnehin will sie bei diesen Umständen nicht von „Härtefällen“ sprechen. „Dieser Begriff hat in der Schullandschaft rechtlich gesehen eine bestimmte Bedeutung und ist in diesem Zusammenhang nicht von Bedeutung“. Bei „Härtefällen“ müssen Kriterien vorliegen wie die Nichtzumutbarkeit einer anderen Schule.

Zuwanderung wirkt sich aus

Die Gretchenfrage Jahr für Jahr bei den Anmeldungen zu den Grundschulen ist, ob die Zahlen ausreichen, um den selbstständigen Fortbestand gerade von Schulen auf dem Dorf zu sichern. Die Lage hat sich hier aber nicht zuletzt durch die neue Zuwanderungsbewegung – insbesondere auch durch Kinder aus der Ukraine – komplett verändert.

Das zeigt das Beispiel Voßwinkel. Noch im Januar 2022 war man hier davon ausgegangen, dass die Schülerzahlen dauerhaft sinken. Nun konnten 29 Anmeldungen verbucht werden. Schon im Verlauf des vergangenen Jahres hatte die Stadt daher schon Pläne auf Eis gelegt, nach denen die Voßwinkler zum Teilstandort einer Gemeinschaftsgrundschule Bergheim/Voßwinkel werden soll. Über die Grundschulverbünde konnte nun auch mit „nur“ 16 Anmeldungen in Holzen (31 in Herdringen) umgegangen werden. Im Grundschulverbund Regenbogen verteilten sich die Anmeldungen mit 29 auf den Standort Schreppenberg und 26 am Standort Niedereimer.

Stabil sind auch die Anmeldungen an den Dorfschulen in Müschede (30 Anmeldungen/1 Klasse) und in Bruchhausen (26/1). Jeweils zwei Eingangsklassen können an der Graf Gottfried Schule Neheim (34 Anmeldungen), Röhrschule Hüsten (45) und Grundschule Moosfelde (51) gebildet werden. Drei sind es an der „Roten Schule“ Neheim (59) und der Grundschule Dinschede (60), vier an der Grundschule Mühlenberg (82) und Johannesschule Arnsberg (84). Hier wird nicht jahrgangsübergreifend unterrichtet.