Hüsten. Pünktlich zur Lichtwoche Sauerland bezieht Leuchten-Handelsgesellschaft Eglo exponierten Bürogebäudeneubau am Bahnhof Neheim-Hüsten.
Doppelte Aufbruchstimmung für den weltweit aufgestellten Leuchtenhersteller Eglo bei der Lichtwoche Sauerland: Am Sitz der Eglo Leuchten Handels GmbH, dem Zentrum des deutschlandweiten Vertriebs, wurde nicht nur im erweiterten Showroom die Rückkehr der Messe-Normalität mit vielen Besuchern aus aller Welt gefeiert, sondern auch stolz das neue imposante Unternehmensbürogebäude direkt am Neheim-Hüstener Bahnhof vorgestellt. Zu Beginn des Jahres sind rund 50 Mitarbeitende in die modern gestalteten Büro- und Arbeitswelten im neuen „Leuchtturm“ an exponierter Stelle der Stadt eingezogen.
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Zweieinhalb Jahre lang hatte sich der Bau hingezogen, während die meisten Mitarbeitenden auch wegen der Corona-Zeit im Homeoffice waren. „Jetzt sind wir wieder alle wieder in Präsenz zusammen und erleben die Eglo-Kultur“, freut sich Geschäftsführer Andreas Kuhrt, „die Wiedersehensfreude ist groß“.
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Kultur und Schwung spiegelt sich auch im Messeauftritt der Handels- und Vertriebsgesellschaft wider. Große Teile des Ausstellungsraumes wurden zwar schon im vergangenen Jahr zur Lichtwoche Sauerland im alten Bürogebäude eingerichtet, nun aber wurde die Fläche auf die Messeneuheiten ausgerichtet und um neue Bereiche erweitert.
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„Eglo will sich breiter aufstellen“, erklärt Andreas Kuhrt und führt dann durch die Sparte „Professional“, die im Jahr 2019 neu aufgestellt wurde. „Hier versuchen wir uns zu etablieren“, so der 55-jährige Manager, der kürzlich fest nach Neheim gezogen ist. Für den Office-, Shop-, Hotel- und Gastrobereich werden individuell anpassbare Lichtlösungen angeboten. „Für das Produktmanagement und den Vertrieb haben wir hier auch ganz eigene Teams“, erklärt Kuhrt.
Hintergrund dafür sind andere Vertriebsabläufe als bei den anderen Produktserien, die vor allem über den Zwischenhandel in Möbelhäusern, Baumärkten oder dem zahlenmäßig an Bedeutung verlierenden Leuchtenfachhandel verkauft werden. Das Spektrum dabei ist groß - von den Lichtlösungen für den normalen Geldbeutel bis hin zu hochwertigeren und auch spezielleren Produkten, die diesmal im Bereich „Stars of light“ ausgestellt sind. „Die Optik hat hier schon einen etwas anderen Touch - alles größer, hochwertiger und aufwendiger“, erklärt Melanie Kallweit (Head of Marketing). Mit Blick auf andere Zielgruppen geht Eglo auch neue Wege: So ist das Unternehmen seit 2020/21 Lizenzpartner des Joop-Möbeldesigns. „Hier entwickeln wir Produkte gemeinsam“, erklärt Kuhrt. Eglo übernimmt dabei auch den Vertrieb, tritt als Marke aber zurück. Anders als bei anderen Produkten des „Stars of light“-Sortiments, das nun auch in einem neuen Concept-Store im „Stilwerk“ Düsseldorf zu sehen ist. „Bislang hatte man uns in diesem Feld nicht so auf dem Radar“, sagt Andreas Kuhrt. Das habe sich nun geändert.
So entstehen die Trends
Egal, welche Preisklasse die Produkte und Leuchten aber auch haben - die Trends sind sehr ähnlich. Das „Industrial&Vintage“-Thema ist nach wie vor aktuell. „Es gibt da jetzt aber mehr filigranere Elemente“, weiß Melanie Kalweit. Grundsätzlich würden die Leuchten auch den Trends der Möbelbranche folgen. „Wir schaffen dazu die korrespondierenden Leuchten“, so Kallweit. Und wird es insgesamt wieder etwas heller, Messing und Gold spielen wieder eine Rolle und sogar kristallisierende Elemente kommen wieder an. Für fast alle Produkte gibt es gleich immer ganze Serien mit kombinierbaren Leuchten.
Lichtwochen-Konzept überzeugt
Rund 500 Kunden begrüßt Eglo bei der Lichtwoche Sauerland.
Kunden im eigenen Haus hätten Vorteile. Auf die Teilnahme an der „Light&Building“ will Eglo verzichten. Geschäftsführer Andreas Kuhrt spricht von einer „Inspirationsmesse“, die im Nachklang Abschlüsse verspricht.
Genau wissen es sogar die Manager nicht, aber Eglo dürfte fast 8000 Artikel allein im Wohnraumleuchtenbereich führen. „Jährlich kommen zehn Prozent Neuheiten hinzu“, rechnet Andreas Kuhrt vor, „da ist dann auch mal etwas bei, was nicht auf dem Markt funktioniert“. Umgekehrt gibt es auch Dauerbrenner im Katalog. Grundsätzlich sei aber eine Schnelllebigkeit festzustellen. „Vor allem junge Leute wechseln oft ihren Style“, sagt Melanie Kallweit. Und damit ihre Einrichtung und auch die Leuchten.
Vor allem aber setzen nachrückende Kundengenerationen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Materialien werden hinterfragt - so werden Bambusfasern und Gräser eingearbeitet, wenn es um Design und Stilelemente geht. „Da sehen wir uns auch als Trendsetter“, so Kallweit. Auch auf Produktionen in Europa werde dabei geachtet. „Auch das ist Nachhaltigkeit“, so die 33-Jährige.
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Ein einstige Zukunftsthema ist hingegen inzwischen schon Standard. Das „Smart Lightning“ zieht in die Häuser ein. Über Fernschaltungen und Apps steuerbares Licht wird in der „Connect Z“-Serie verkauft, rückt aber zunehmend weg von kalter und futuristischer Optik, sondern versteht sich als Steuerungslösungen für sämtliche Leuchten-Styles. Entsprechend verkauft Eglo nicht mehr allein smarte Leuchten als Gesamtprodukt, sondern auch smarte Leuchtkörper. „So lässt sich fast jede Bestandsleuchte auf smart umrüsten“, erklärt Andreas Kuhrt.
All das entwickelt wird in Österreich, produziert an Standorten in Ungarn. Indien und China, verkauft über 50 Vertriebs-Niederlassungen rund um den Globus. Das Unternehmen macht einen Jahresumsatz von rund 634 Millionen Euro. „Der von uns betreute Markt in Deutschland ist da der wichtigste“, sagt Andreas Kuhrt nicht ohne Stolz. Nach guten Ergebnissen während der Corona-Krise (trotz Teillockdowns) sei Eglo zuversichtlich ins Jahr 2022 gestartet, bis die Ukraine-Krise auch hier Auswirkungen hatte. „Gerade zu Beginn unserer Saison im Herbst entstand durch die allgemeine Verunsicherung eine Verbraucherzurückhaltung“, so Kuhrt, „mit dem zweiten Halbjahr 2022 waren wir nicht zufrieden. Nach einem zähen Start ins neue Jahr normalisiert es sich jetzt aber wieder“.
So wie das Leben im Eglo-Büro. Hier ist auf 1500 Quadratmeter im Neubau eine offene Bürowelt entstanden - durchgeplant mit einem Lichtkonzept der preisgekrönten Lichtdesignerin Sarah Textor. Entgegen anderer Trends verzichtet Eglo auf „Clean Desks“ - soll heißen: Jeder Mitarbeitende hat in Arnsberg auch einen festen Präsenzarbeitsplatz. Jede Etage hat einen kleinen Kaffeeküchen-Bereich, im Dachgeschoss ist der große Pausen- und auch Konferenzbereich - sogar mit Dachterrasse. Raum bietet der Bürobau für 75 Mitarbeitende. „Deswegen haben wir nun auch Platz für Auszubildende“, sagt Andreas Kuhrt. Aktuell gebe es drei Azubis im Bereich E-Commerce und Büromanagement. „Wir bilden unsere Fachkräfte nun selbst aus“, so der Manager.