Arnsberg. Arnsberger Politik fasst neuen Beschluss über künftigen Standort der Neheimer Hauptschule. Die freut sich über eine Perspektive.

Die Neheimer Grimmeschule bleibt im Ort. In gemeinsamer Sitzung sprachen sich der Schul- und der Planungsausschuss der Stadt Arnsberg dafür aus, dass die Hauptschule bis spätestens 2026 in die ehemalige Realschule an der Goethestraße ziehen soll. Die Fachausschüsse nahmen die von einer Taskforce der Verwaltung und dem politischen Arbeitskreis Schule abgestimmte Verwaltungsvorlage mit deutlicher Mehrheit an.

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„Es ist der notwendige nächste Schritt“, sagt Nicole Jerusalem. Die CDU-Ratsfrau ist Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport und ist froh, dass sich die Kommunalpolitik nun hinter diesem Beschlussvorschlag versammeln konnte. Im vergangenen Jahr hatte es noch politische Irritationen um die Zukunft der Grimmeschule und ihren künftigen Standort gegeben. Ein ursprünglicher Ratsbeschluss sah vor, dass die Grimmeschule einen Neubau neben der Realschule Hüsten am Nass erhalten sollte. Zwischenzeitlich wurde auch ein Zusammenzug mit der Sekundarschule Neheim angedacht.

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Fakt ist: Die Grimmeschule hat mehr Platzbedarf und wünscht Räume, die den Konzepten der Schule entsprechen. Das Aus für den Neubau hatte in der Schulgemeinde der Grimmeschule für viel Enttäuschung gesorgt. Nun gilt es auch Vertrauen zurückzugewinnen. Grimmeschulleiter Matthias Mörstedt blickt nun dennoch einmal mehr hoffnungsvoll nach vorne: „Wichtig ist, dass wir dort unser vor sechs Jahren entwickeltes pädagogisches Konzept mit Leben füllen können und nicht nur von einem alten in ein anderes altes Gebäude ziehen“, sagt er. Das sei der Schule versichert worden. „Wir haben jetzt eine Perspektive und einen sicheren Ort für die Weiterentwicklung der Schule“, so Mörstedt.

Der Beschlussvorschlag sieht vor: „Der neue Standort soll in 2025, spätestens bis Mitte 2026 bezugsreif sein“. Aktuell ist die alte Realschule noch von der Verwaltung belegt, die dort Abteilungen während der Rathaussanierung untergebracht hat. Die Politik fordert aber nun per Beschluss, dass die für die Grimmeschule benötigten Räumlichkeiten noch vor dem geplanten Einzug in das neue Rathaus spätestens Ende 2024 leergezogen wird.

Finanzielle Folgen noch nicht im Detail absehbar

Beschlossen wurde auch die Ausschreibung eines externen Projektmanagements sowie die Einrichtung einer zunächst auf fünf Jahre befristeten Projektstelle „Schulentwicklung Planen&Bau“ zur zügigen Umsetzung des Schulentwicklungsvorhabens.

Konkrete finanzielle Auswirkungen der Umsetzung des Handlungskonzepts können laut Vorlage erst auf Basis konkreter Planungen der Maßnahmen ermittelt werden.

Im Doppelhaushalt 2022/23 waren 24 Millionen Euro Investitionskosten für den Grimmeschul-Neubau vorgesehen. Unter Berücksichtigung von Gebäudeverkäufen, Fördermitteln und Sportfördermittel war ein Eigenanteil von 9,8 Millionen Euro eingeplant gewesen.

„Der Weg bis zu diesem Beschluss war zuletzt gut und sachorientiert“, sagt Nicole Jerusalem. Sie fordert mit Nachdruck, dass es „zu einer schnellen Umsetzung“ kommt. „Der Druck bei der Grimmeschule ist groß“, so Jerusalem. Und nicht nur dort: Auch die Rote Schule Neheim - früher hieß sie Grundschule St. Michael - direkt gegenüber der jetzigen Grimmeschule hat Raumbedarf. Der Beschluss sieht daher vor, dass nach dem Auszug der Grimmeschule die Grundschulen Rote Schule und auch die Graf-Gottfried-Schule den Standort an der Schwester-Aicharda-Straße übernehmen. Bis Ende 2027 soll der Standort für Grundschulnutzung renoviert und modernisiert werden. Im Anschluss soll die Graf-Gottfried-Schule den Standort Mendener Straße aufgeben.

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Die Beschlussvorlage und das darin verankerte Handlungskonzept entstand auch auf den Ergebnissen der Schulentwicklungsplanung der Firma Biregio. Die sah auch an einer weiteren Schule großen Handlungsbedarf - nämlich an der sonderpädagogischen Fröbelschule auf dem Arnsberger Schreppenberg. Auch Nicole Jerusalem spricht von „unhaltbaren baulichen Zuständen“ an dieser Schule. Hier soll „unverzüglich“ eine pädagogisch-architektonische und schulspezifisch orientierte Analyse der Standortbedürfnisse der Schule vorgenommen werden. Bis Ende 2023 soll dieser Prozess abgeschlossen sein.

In den Blick genommen werden soll darüber hinaus die Raumsituation der Realschule Hüsten. Ein Ersatzneubau einer Hüstener Turnhalle soll Gegenstand einer Beschlussfassung im Sommer 2023 sein. „Es gibt noch viele andere Themen“, weiß Nicole Jerusalem, die fordert, dass sämtliche bereitstehende Fördermittel dafür auch zeitnah abgerufen werden. „Wir haben lange über Kita-Plätze gesprochen“, so Jerusalem, „jetzt kommen die Kinder in die Schule: da müssen wir Antworten finden, um gute Rahmenbedingungen zu geben“.