Langscheid. Seit Dienstag hielt ein Unfall am Sorpesee die Polizei in Atem. Jetzt ist der Fahrer wieder aufgetaucht. Auch das sorgte für eine Überraschung.

Ein zunehmend kurioser Fall birgt weitere Überraschungen: Im Verlauf des Donnerstages hat sich der nach dem Unfall auf der Landstraße L687 am Sorpesee nahe des Zeltplatzes 3 zunächst unauffindbare Fahrer blieb der Fahrer des Fahrzeugs doch noch gemeldet. Zusammen mit einem Anwalt hat er sich bei der Polizei gestellt. Das teilte die Pressestelle der Polizei im Hochsauerlandkreis nun mit. Anders als erwartet handelte es sich aber nicht um einen Fahrer im jüngeren Alter, sondern um einen 57-jährigen Mann aus Sundern. Über Motive und Gründe seines Untertauchen machte die Polizei mit Verweis auf das nun eingeleitete strafrechtliche Verfahren keine Angaben.

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Direkt am Dienstagabend hatte die Polizei, nachdem die Feuerwehr und die Rettungskräfte niemanden mehr im Auto angetroffen hatten, noch mit einem Polizeihubschrauber und auch mit einem Suchhund das nähere Umfeld der Unfallstelle abgesucht. Es muste sichergestellt werden, dass sich keine Fahrzeuginsassen möglicherweise verletzt in der Nähe befanden. Bereits am Mittwoch hatte die Kriminalpolizei übernommen. Eine gezielte Suchaktion lief da nicht mehr, sondern die Streifen in Sundern hielten Augen und Ohren auf.

Der Halter des im HSK angemeldeten Fahrzeug wurde ermittelt und war ebenfalls nicht erreichbar. Die Polizei konnte noch nicht klären, ob nur eine Person oder mehrere Insassen in dem Fahrzeug waren. Dieses ist inzwischen sichergestellt für die Spurensuche und kriminaltechnische Ermittlungen. Der Pkw war in einer langgezogenen Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen und vor der Leitplanke geschlagen.

Für die Polizei ist das nun mehr als nur ein Unfall. Es handelt sich um eine Flucht. „Und hier müssen wir ermitteln“, so Polizeisprecher Volker Stracke. Warum der Fahrer - zugleich der vermeintliche Halter - nun möglicherweise untergetaucht ist, ist nur zu vermuten. „So etwas erleben wir nicht oft“, so Stracke.

Gründe könnten sein, wozu sich die Polizei aber nicht äußern möchte, dass der Unfallbeteiligte gegebenenfalls alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss war und glaubt abwarten zu können, bis das möglicherweise nicht mehr nachweisbar ist. Oder aber er möchte aus anderen Gründen keinen Kontakt zur Polizei. „Aber wir werden ihn schon finden“, versichert Volker Stracke.

Das war passiert

Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagabend auf der Straße am Sorpesee im Bereich der Gastronomie „Meilenweit“ am Zeltplatz 3. Um 21.47 Uhr wurde ein Unfall mit einer eingeklemmten Person gemeldet.

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In der Nacht waren die Feuerwehr, Polizei und der Rettungsdienst im Einsatz. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilt, musste ein Polizeihubschrauber angefordert werden, um weitere Unfallbeteiligte zu suchen. Alarmiert worden waren die Einheiten Langscheid und Hachen sowie der Einsatzleitwagen aus Sundern.

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Nach ersten Erkenntnissen war nur ein Fahrzeug am Unfall beteiligt. „Vor Ort konnte ein stark beschädigtes Fahrzeug, jedoch kein Unfallbeteiligter angetroffen werden“, berichtet Feuerwehrsprecher Hendrik Tebbe. Die Einsatzstelle wurde umgehend abgesichert und ausgeleuchtet. Auch der Brandschutz wurde sichergestellt.

Nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei verunglückte der Pkw auf der Landstraße L 687 in Fahrtrichtung Langscheid, als er in einer langgezogenen Rechtskurve von der Fahrbahn abkam und zweimal mit einer Leitplanke kollidierte. „Der Fahrer und ein möglicher Beifahrer flüchteten zu Fuß vom Unfallort“, so die Polizei, „erste Ermittlungen lassen den Schluss zu, dass sich die Fahrzeuginsassen bei dem Unfall verletzt haben“.

Auch im näheren Umfeld des Unfallfahrzeugs wurde die Feuerwehr nicht fündig, so dass die Einsatzstelle an die Polizei übergeben wurde, die dann einen Hubschrauber zur Personensuche einsetzte.

Für die Feuerwehr war der Einsatz nach vier Stunden gegen 2 Uhr in der Nacht beendet.

Bei der Polizei hat inzwischen die Kriminalpolizei übernommen. In der Nacht wurde vergeblich mit einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Suchhunden nach dem Fahrzeugführer gesucht. Das nähere Umfeld wurde abgesucht. Nun wird kriminalpolizeilich ermittelt, wo sich der Fahrer des Fahrzeugs aufhalten könnte. Das Unfallfahrzeug ist im Hochsauerlandkreis angemeldet.