Oeventrop/Connecticut. Die Oventroperin Paula Schürmann berichtet über Gegensätze in den Vereinigten Staaten. Lesen Sie hier, was sie erlebt hat.

Ein weiterer Monat in den USA ist vergangen und wieder durfte ich viel erleben. Beginnend mit einem Kurz-Trip nach Miami in Florida, erlebte ich einen klimatischen Unterschied, von einstelligen Temperaturen in Connecticut flog ich zu Temperaturen über 20 Grad Celsius nach Miami. Während hier also der erste Schnee fiel, lag ich in der Sonne am Strand.

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Miami ist aber mehr als Strand. Es gibt viele Dinge, die man sehen und erleben kann. Neben guten Restaurants und Bars am „Ocean Drive“ und im „Española Way“ gibt es verschiedene kleine Inseln, auf denen vor allem Stars und die „Schönen und Reichen“ leben. Auf einer Bootstour konnte man einen Blick auf die Villen werfen. Dass viel High Society dort lebt, merkt man übrigens auch an den Preisen in der Stadt. So haben wir für ein Essen zu zweit (Hauptgang und zwei Getränke) 140 Dollar gezahlt.

Facettenreiches Miami

Miami hat viele Facetten: Miami Beach ist vor allem Tourismus, Strand und Nightlife. In Miami City trifft man auf hohe Wolkenkratzer und den „Bayfront Park“, mit vielen Geschäften und Attraktionen. Fährt man etwas weiter aus dem Stadtkern heraus, trifft man auf die Wynwood Walls. Das Künstlerviertel ist weniger pompös, aber beeindruckend. Man erlebt live, wie Künstler ihre Kunstwerke fertigstellen und wie viel Muße sie in diese stecken. Ein weiterer ganz anderer Teil von Miami sind die Everglades, ein tropisches Marschland. Bei einer Tour durch den Everglades Nationalpark konnte ich unbekannte Pflanzen und Tiere sehen und am Ende der Tour sogar ein kleines Krokodil streicheln.

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Zurück in Connecticut ging es ein paar Tage später nach Washington, um dort Thanksgiving mit der Familie meines Gast-Vaters zu feiern. Thanksgiving ist ähnlich, aber nicht ganz vergleichbar mit dem Erntedankfest in Deutschland. Es ist ein nationaler Feiertag und für viele Amerikaner der wichtigste des Jahres. Gewöhnlicherweise wird zusammen mit der Familie gefeiert. Neben dem Bewusstmachen, für das, was man hat, wird vor allem gegessen. Menschen, die nicht in der Nähe ihrer Familien wohnen, feiern „Friendsgiving“ und drücken ihre Dankbarkeit für und mit ihren Freunden aus.

Bei den meisten Familien kommt ein Truthahn auf den Tisch, der zehn bis 15 Kilogramm schwer sein kann und mit einer traditionellen Füllung aus Zwiebeln, Maisbrot, Eiern, Petersilie und Sellerie bis zu 16 Personen satt macht. Dazu werden Süßkartoffeln, Erbsen, Bohnen oder Rosenkohl sowie Mais und Cranberry- oder Preiselbeerkompott gereicht.

Da ich selbst kein Fleisch esse, hat meine Familie für mich eine vegane Truthahn-Rolle gekauft, so dass ich neben den oben genannten Beilagen auch eine Art Truthahn hatte, welcher sehr lecker war. Außerdem ist es üblich, sich gegenseitig Karten mit der Aufschrift „Thank you“ zu senden, um seinen Freunden, Kollegen und sonstigen Bekannten seine Dankbarkeit zu zeigen. In New York findet eine große Thanksgiving-Parade statt.

Faszinierendes Washington

Zur Stadt Washington kann ich nur eins sagen: „Wow!“ Meiner Meinung nach eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe. Bei einem Spaziergang durch die Stadt läuft man von Monument zu Monument. Wir starteten beim Weißen Haus, gingen weiter zum Obelisk, zum Lincoln-Denkmal, zum Roosevelt-Denkmal, zum Martin-Luther-King-Denkmal und passierten noch weitere, bis wir schließlich am Kapitol endeten. Es ist möglich all diese beeindruckenden Plätze fußläufig zu erreichen, doch sollte man im Kopf haben, dass man den Tag mit rund 25.000 Schritten beendet.

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Neben diesen beeindruckenden Gebäuden ist die Stadt sehr sauber und im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten sehr ruhig. Wer also jemals an die Ostküste reist, sollte Washington definitiv als Stopp einbauen.

Zu guter Letzt war wie jedes Jahr am letzten Freitag des Novembers der „Black Friday“, der auch als erster Tag des Weihnachtseinkaufs gesehen wird. Viele Geschäfte bieten stark beworbene Ausverkäufe zu ermäßigten Preisen an und öffnen oft schon früh, manchmal schon um Mitternacht. Es entstehen bereits früh am Morgen Schlangen vor Einkaufszentren und Geschäften, um das beste Angebot zu bekommen.

Weihnachtsstimmung

Nach dem Trip in die Hauptstadt wurde sofort ein ganzer Tag genutzt, um das Haus zu dekorieren. „Nach Thanksgiving ist Weihnachtszeit und alles muss dekoriert sein“ erklärte mir meine Gastmutter auf mein Verblüffen hin. Die ganze Familie ist also Weihnachtslieder singend durchs Haus getanzt und hat dekoriert. Natürlich steht auch schon der geschmückte Weihnachtsbaum und wartet auf die Adventszeit.