Arnsberg. Die Entscheidung des Arnsberger Rats zum Lückenschluss „46sieben“ steht kurz bevor. Das sagt die IHK zum Projekt!

Am Donnerstagabend entscheidet der Arnsberger Rat über seine Positionierung zum Lückenschlussprojekt „46sieben“. In diesem Zusammenhang hat auch die Industrie- und Handelskammer Arnsberg Stellung bezogen: Sie rät von einer vorschnellen politischen Positionierung gegen den Lückenschluss ab.

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Stattdessen sollten erstmal die Ergebnisse der Raumwiderstandsanalyse und der darauf basierende Vorschlag einer Vorzugsvariante abgewartet werden, die dann zum Gegenstand eines förmlichen Verfahrens werde. Schon bei Bekanntwerden der Ratsvorlage hatte Hauptgeschäftsführer der IHK, Jörg Nolte, das Vorgehen kritisiert, nicht erst die Festlegung der Linienführung abzuwarten.

Vorschnelle Entscheidungen und unvollständige Argumentation

Weiterhin, schreibt die IHK Arnsberg in der Stellungnahme, sei die Argumentation gegen den Lückenschluss zu sehr auf Umweltaspekte beschränkt und beschäftige sich nicht ausreichend mit ökonomischen und sozialen Themen. „Unsere starke Industrie braucht eine leistungsfähige Verkehrsanbindung auf Schiene und Straße“, betont Nolte. Von den überholten Denkmustern, nur an Verbrennermotoren bei der Straßenplanung zu denken, so Nolte weiter, müsse man sich lösen und auch batterie-elektrische und mittels Brennstoffzelle angetriebene Fahrzeuge mit einbeziehen.

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Allein die kleinräumigen Verkehrseffekte auf Arnsberg in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, greife zu kurz, sagt Jörg Nolte. Schließlich diene die Planung einer Bundesfernstraße zunächst dem überregionalen Verkehr. „Wir alle freuen uns über leistungsfähige Verkehrswege auf dem Weg zum Kunden oder in den Urlaub.“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der IHK Arnsberg. Sein Beispiel: So wie der A 44-Lückenschluss zwischen Kassel und Eisenach auch Arnsberger Reisende schneller und direkter nach Thüringen bringe, so werde der Lückenschluss der A 46 in Verbindung mit der A 445 das gesamtdeutsche Fernstraßennetz leistungsfähiger machen.

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Die bisherigen Verkehrsanalysen zeigten zudem, führt die IHK in ihrer Stellungnahme weiter an, dass die Autobahn auch eine erhebliche Bündelungsfunktion der regionalen Verkehre erfülle. Das nachgeordnete Straßennetz werde damit spürbar entlastet. „Davon kann die Region erheblich profitieren“, ist sich Jörg Nolte sicher.