Neheim-Hüsten. Der Freundeskreis 3. November aus Arnsberg backt und verkauft ehrenamtlich Waffeln - die Spenden gehen 1:1 an verschiedenste Institutionen.

Man nehme einen großen Tisch, drei Waffeleisen, einen Teig aus 15 Kilogramm Mehl, Freizeit und eine saftige Portion gute Laune – und schon blickt man auf einen anstrengenden, aber mit knapp 600 Euro Einnahmen erfolgreichen Tag zurück.

Die wichtigste Zutat sei jedoch ein offenes und lockeres Auftreten, so der Freundeskreis „3. November“ aus Arnsberg. Die neunköpfige Gruppe spricht aus Erfahrung. Schon seit geraumer Zeit backt und verkauft sie Waffeln für die unterschiedlichsten Spendenziele. Immerhin sind so allein in diesem Jahr schon rund 6000 Euro für gemeinnützige Zwecke zusammengekommen.

Warum „3. November“?

Der Gruppenname entsprang einem natürlichen Verlauf. Der Hochzeitstag von Nicole und Michael Lissner gab Gerd Wiedemann damals den Anlass, für die Hochzeitsüberraschung eine WhatsApp-Gruppe namens „3. November“ anzulegen - zunächst natürlich ohne die Turteltäubchen. Doch nach der Hochzeit nahm man sie in die Gruppe auf und beließ es dabei. So einfach, so schlicht. Ihre Taten hingegen sind alles andere als einfach und schlicht. Denn Manuela und Gerd Wiedemann, Ilona und Rainer Müer, Jochen Heimann, Christel Tonding, Sigrid Heckmann und das vermählte Paar haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit guter Laune und leckeren Waffeln ehrenamtlich Spenden zu generieren.

„Hand in Hand geht das“

Dafür investieren sie viel Zeit in ihre Ideen - und werden mittlerweile sogar von Akteuren eingeladen, mit ihrem einzigartigen Waffelstand aktiv zu sein. So beispielsweise auch am Samstag, den 19. November, wo die „Gute-Laune-Waffeln“ zwischen 11 und 15 Uhr auf dem Aktionstag „Bewegt älter werden“ der Fachstelle Zukunft Alter (Stadt Arnsberg) in der Sporthalle Große Wiese in Hüsten zu ergattern sind.

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Nicht nur ein zeitlicher Aufwand, sondern auch ein finanzieller. Denn die Ausgaben für die Waffel-Zutaten, Spritkosten und Co. werden nicht von den Einnahmen abgezogen. Die Gelder gehen 1:1 als Spenden durch.

„Hand in Hand geht das“, sagt Sigrid Heckmann. „Genau“, ergänzt Gerd Wiedemann und lacht, „was die eine Hand nicht schafft, lässt die andere liegen“.

Der Freundeskreis 3. November am vergangenen Samstag im Combi-Markt auf Bergheim - auch hier kamen wieder knapp 600 Euro zusammen. Das Geld soll dem Kinderhospiz „Balthasar“ in Olpe gespendet werden.
Der Freundeskreis 3. November am vergangenen Samstag im Combi-Markt auf Bergheim - auch hier kamen wieder knapp 600 Euro zusammen. Das Geld soll dem Kinderhospiz „Balthasar“ in Olpe gespendet werden. © Privat

Spenden für Kinderhospiz

Insgesamt sind die Freunde, die sich schon viele Jahre kennen, durchweg gut drauf und immer für Späße zu haben. Jagen einen Spruch nach dem anderen raus und lassen sich ihre gute Laune auch nicht durch „blöde Bemerkungen“, die sie das ein oder andere Mal erfahren mussten, verderben. Eine solche hatten sie erlebt, als sie damals Waffeln für die Unterstützung der Ukrainer verkauften.

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Der Freundeskreis verwendet immer das gleiche Waffel-Rezept - und das scheint anzukommen. Immerhin konnten so bereits unter anderem 500 Euro an den Sternenweg gespendet werden, 940 Euro für die Ukraine-Hilfe in Arnsberg (und noch einmal 1500 Euro, die Bürgermeister Ralf Paul Bittner dann als Unterstützung der Ukraine-Hilfe in Polen mit nach Olesno nahm) sowie 600 Euro an das Hilfswerk „Fuchs zu Fuchs“ in Voßwinkel, das dieses Geld einer Familie mit Kindern für ein schönes Weihnachtsfest zukommen ließ.

Aktuell backt das eingespielte Team für das Kinderhospiz Balthasar in Olpe. Die 600 Euro Einnahmen des vergangenen Samstag sind bereits im Pott - die Waffelverkäufe in der nächsten Woche kommen hinzu.

Das Geheimnis des guten Verkaufs in Neheim-Hüsten

Doch was ist neben dem leckeren standardisierten Waffelrezept das Geheimnis des guten Verkaufs? Der Freundeskreis „3. November“ hat eine klare Antwort darauf. „Lockere Unterhaltungen, humorvolle Sprüche und echte Empfehlungen“, sagt Sigrid Heckmann, „und gute Laune haben wir immer!“ Es bringe ja nichts, wenn sie mit einer langen Mine da stünden, ergänzt Manuela Wiedemann.

Außerdem gab es Ende 2020 eine riesige Keksbackaktion, die das Team des Freundeskreises noch mehr zusammengeschweißt habe. Damals organisierte die Seniorenbegleitung El Hadri eine Weihnachtsfreude für ältere Menschen. In diesem Zusammenhang backten die gut gelaunten Akteure rund 18000 Plätzchen. Jedes Wochenende verbrachten sie in der kleinen Küche - gönnten sich aber auch gemeinsame Mahlzeiten. „Das hat die Gemeinschaft zusammengeschweißt“, sagt Rainer Müer.

Wer den Freundeskreis „3. November“ aus Arnsberg gerne mal persönlich kennenlernen, vor allem aber eine (oder mehrere) der herzhaft-süßen Waffeln genießen möchte, kann dies am 19. November auf dem Aktionstag in Hüsten.