Arnsberg. Die langjährige und sozial sehr stark engagierte Kommunalpolitikerin Erika Hahnwald wird 80 Jahre alt.
Auszeichnungen hat sie in ihrem langen Leben viele bekommen. Auch wenn das nie ihr Antrieb war, sich für andere Menschen zu engagieren, gegen soziale Ungerechtigkeiten zu kämpfen, sich für Ausgleich und Versöhnung einzusetzen. Und so ist sie für viele noch immer das „soziale Gewissen der Stadt Arnsberg“. Eine Einschätzung, die vielleicht die schönste Auszeichnung ist. Heute, am 8. November, wird sie 80 Jahre alt: Erika Hahnwald.
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Erika Hahnwald ist stets zur Stelle, wenn Hilfe notwendig ist
Schon 80, wird da mancher fragen. Denn noch immer ist die langjährige Kommunalpolitikerin der SPD streitbar, engagiert und vor allem in „ihrem“ Gierskämpen stets zur Stelle, wenn Hilfe notwendig ist. Wenn nun auch mehr hinter den Kulissen.
So ist Erika Hahnwald, die am 8. November vor 80 Jahren in Brackwede – heute Stadt Bielefeld – geboren wurde, in ganz einzigartiger Weise mit den sozialen Themen der Stadt Arnsberg verbunden, hat diesen teils ihren Stempel aufgesetzt. Dabei stand für die nunmehr 80-Jährige, die 1969 mit ihrem Mann Udo nach Arnsberg kam und schon kurz darauf in die Kommunalpolitik einstieg, immer der Mensch im Mittelpunkt.
Bürgermeister Bittner: „Sie hat die soziale Kompetenz des Stadtrates verkörpert“
Die von ihr beackerten Themen sind weit gespannt, ihre verschiedenen Funktionen und Aufgaben in der Arnsberger Politik waren vielseitig, aber immer dem sozialen Bereich eng verbunden. Und, auch das ist nicht immer selbstverständlich, ihr Engagement fand in den anderen Ratsparteien Anerkennung.
Für Bürgermeister Ralf Paul Bittner, einem langjährigen Weggefährten, hat Erika Hahnwald „die soziale Kompetenz für den gesamten Stadtrat schlechthin verkörpert. Ihre Wortmeldungen im Rat und den Ausschüssen kamen immer aus Überzeugung,“ denn persönliche Eitelkeiten seien ihr fremd gewesen.
„Und ihre ganz besondere Stärke: Sie hat nie nachgegeben“
„Und ihre ganz besondere Stärke: Sie hat nie nachgegeben,“ würdigt Bittner ihr Kämpferherz, „sondern vielmehr immer wieder den Finger in die Wunden gelegt.“ Mitunter habe sie sogar 20 Jahre lang für eine Sache gekämpft, ohne sich von unsachlichen Einwänden ablenken zu lassen.
Zudem, so der Bürgermeister, habe sie in der von ihr „mit Herzblut“ betriebenen kommunalpolitischen Arbeit auch immer die Chance gesehen, wichtige Themen in der Gesellschaft zu verankern, also nicht in einer Blase zu diskutieren.
Motor der Partnerschaft mit Olesno
Neben den vielen politischen Funktionen – unter anderen war Erika Hahnwald von 1994 bis 2014 stellvertretende Bürgermeisterin – hat sich die Jubilarin in vielen gesellschaftlichen Bereichen ehrenamtlich stark eingebracht.
Als langjährige Vorsitzende des Fördervereins Olesno (Polen) hat sie sich große Verdienste um Aussöhnung, Verständigung und Intensivierung der freundschaftlichen Verbindung der beiden Städte erworben. Da verwundert es nicht, dass Erika Hahnwald von der Stadt Olesno mit der Würde einer Ehrenringträgerin und Ehrenbürgerin ausgezeichnet wurde.
Die Kinder- und Jugendarbeit war und ist Erika Hahnwald eine Herzensangelegenheit
Auch Mitbegründerin von „Frauen helfen Frauen“
Erika Hahnwald war von 1978 bis 2014 kommunalpolitisch tätig. Ein kleiner Auszug:
Ratsmitglied 1978 bis 2014, stellv. Bürgermeisterin 1984 bis 2014, zudem engagiert in den Fachausschüssen Soziales / Jugend/ Familie, Bürgerdienste / Soziale Angelegenheiten, Jugendhilfeausschuss, den Bezirksausschüssen Arnsberg und Wennigloh, im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Seniorenbeirat.
Ehrenamtliches Engagement: Förderverein Olesno, Förderverein Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen, Gründungsmitglied „Frauen helfen Frauen“ und Frauenhaus, 23 Jahre Presbyterin der Ev. Gemeinde Arnsberg, Mitbegründerin und lange Vorsitzende „Neue Arbeit Arnsberg“, Seniorenwohnprojekt „Gemeinsam statt einsam“, Schöffin am Amts-, Land- und Verwaltungsgericht, Förderverein Marienhospital, Karnevalsprinzessin und Senatorin der KLAKAG.
Erika Hahnwald ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenringträgerin und Ehrenbürgerin der Stadt Olesno und war 2019 Anzünderin des Osterfeuers.
Erika Hahnwald, und das ist ihr eine ganz besondere Herzensangelegenheit, hat die Kinder- und Jugendarbeit im Arnsberger Süden vorangetrieben und dort fest verwurzelt. Und hier setzt sie sich noch immer mit großer Leidenschaft für die Belange der Kinder und Jugendlichen ein, die im „Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen“ - auch auf Hahnwalds energisches Betreiben - ein eigenes Zentrum bekommen haben.
So ist „uns Erika“, wie der frühere Heimatbund-Vorsitzende Werner Bühner gern mit Respekt zu sagen pflegt, auch noch immer 2. Vorsitzende des entsprechenden Fördervereins. Darüber hinaus hat sie in jüngster Vergangenheit den HSK-Impfbus beziehungsweise das mobile Corona-Impfteam mehrfach nach Gierskämpen geholt.
Pfarrer Böhnke: „Ohne ihren Einsatz würde es den Kindertreff heute nicht mehr geben“
„Ohne den Einsatz Erika Hahnwalds,“ würdigt Pfarrer Johannes Böhnke als Vorsitzender des Fördervereins Kinder- und Jugendarbeit Gierskämpen, „würde es den Kindertreff heute nicht mehr geben.“ Auch Böhnke lobt ihre Fürsorglichkeit und Beharrlichkeit, sich für eine Sache einzusetzen, „auch wenn es manchmal anstrengend ist. Aber Erika Hahnwald ist immer an den Menschen interessiert und es ist ihr nie egal, was mit ihnen passiert.“
Und auch das ist ein wichtiger Meilenstein ihres gesellschaftlichen und politischen Engagements: Erika Hahnwald ist Mitbegründerin und war langjährige Vorsitzende der Arbeitsloseninitiative Arnsberg – später umbenannt in „Neue Arbeit Arnsberg“. Hier wurden und werden Menschen fit gemacht für den ersten Arbeitsmarkt.
Und wer Erika Hahnwald heute persönlich gratulieren möchte, der schaut ab 11 Uhr vorbei. Wo? Natürlich im Kindertreff Gierskämpen. Wo auch sonst.