Arnsberg. Das Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“ geht in die Winterpause - doch Pause für die ehrenamtlichen Helfer gibt es nicht.

Feuerwehrmann Franz-Josef Berting ist zufrieden: „Es war mit 1900 Besucherinnen und Besuchern eine tolle Saison im Feuerwehrmuseum ‚Brennpunkt‘“, schwärmt der Vorsitzende des Vereins „Arnsberger Feuerwehrhistorie“ (afh96) im Gespräch mit dieser Zeitung. Jetzt geht das Museum, das regional zu den Vorzeigeeinrichtungen zählt und zu den wenigen Museen gehört, die komplett ehrenamtlich betrieben werden, in die Winterpause.

Besucherzahlen zufriedenstellend

Wobei der Begriff Winterpause nicht ganz richtig ist. „Lediglich die regulären Öffnungstermine an den Wochenenden finden nicht statt“, sagt Franz-Josef Berting, „Führungen für Kindergärten, Schulen und auch Veranstaltungen wie Kindergeburtstage, Vereinsausflüge oder Jubiläumsfeiern können ganzjährig gebucht werden. Drastische Einbrüche bei den Besucherzahlen habe es coronabedingt besonders in den Jahren 2020 (400 Besucher) und 2021 (800 Besucher) gegeben; 2022 sei die Zahl erfreulicherweise wieder auf das Niveau von vor der Pandemie angestiegen.

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Jeden Donnerstag ist im Feuerwehrmuseum an der Branddirektor-Kraemer-Straße 1 „Schraubertag“ im wahrsten Sinne des Wortes. Dann treffen sich schon früh morgens die Helfer des Vereins, denn es gibt unabhängig von der Jahreszeit immer etwas zu werkeln. Derzeit wird ein Löschfahrzeug, Typ LF 16 TS von 1956, wieder auf Vordermann gebracht. Das Auto mit einer Motorleistung von 125 PS ist ein Geschenk des Feuerwehrmuseums Heiligenhaus und wurde in einer spektakulären Transportaktion im April 2017 nach Arnsberg gebracht.

Das Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“ ist eine wahre Vorzeigeeinrichtung geworden.
Das Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“ ist eine wahre Vorzeigeeinrichtung geworden. © Wolfgang Becker


Arnsberger-Feuerwehr-Historie e.V.

Der „Verein Arnsberger-Feuerwehr-Historie e.V.“ (afh96) zählt heute 203 Mitglieder und wurde am 28. August 1996 von 21 Kameraden aus verschiedenen Einheiten der Feuerwehr der Stadt Arnsberg gegründet.

Hauptanliegen des Vereins ist die Darstellung der technischen Entwicklung des Brandschutzes und die Erhaltung des historischen Feuerwehrbrauchtums.

Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit und 9000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde der „Brennpunkt - Feuerwehrmuseum der Generationen“ am Pfingstwochenende 2012 feierlich eingeweiht.

Infos: www.brennpunkt-arnsberg.de oder www.afh96.de.


Magirus-Rundhauber-Löschzug

In den kommenden Monaten wird der komplette Aufbau mit Mannschaftskabine und Gerätefächer für die feuerwehrtechnische Beladung wie Schläuche, Strahlrohre und Atemschutzgeräte restauriert sowie die Bremsanlage des Fahrzeugs erneuert. Nach Fertigstellung der Arbeiten reiht sich das LF 16 TS perfekt in den sogenannten Magirus-Rundhauber-Löschzug mit Tanklöschfahrzeug TLF 16 (Baujahr 1957), Löschfahrzeug LF 16 (Baujahr 1961) und der Drehleiter DL 25-2 (Baujahr 1954) ein.

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„Damit hätten wir einen kompletten Löschzug am Start, und der wäre technisch auch einsatzbereit“, freut sich Franz-Josef Berting schon auf die ersten Fahrten mit den „Altgedienten“ und dem „Neuling“. „Ein Führungsfahrzeug für den Einsatzleiter hätten wir auch noch im Programm“, so der der Museums-Chef und zeigt auf einen Volkswagen T2 Bulli. Das knallrote Auto weckt schon beim bloßen Hinschauen Nostalgiegedanken wie „könnte ich damit mal mit Blaulicht und Tatütata durch die Stadt fahren“. Der Bulli war früher beim Löschzug Sundern-Hachen stationiert und hat dort zahlreiche Einsätze „erlebt“.

Brandschutzerziehung und Nachtwächterarbeit

Es gibt also viel Neues im Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“, das sich nicht umsonst „Feuerwehrmuseum der Generationen“ nennt. „Wir hatten Besucher aller Altersklassen, vom pensionierten Feuerwehrmann über aktive Mitglieder der Einsatzabteilungen bis hin zu den Kleinsten, die einfach nur mal sehen wollten, was die Feuerwehr so macht“, nennt Franz-Josef Berting mit der Brandschutzerziehung eine wichtige Aufgabe des Museumsteams. „Hier können die Kinder praktisch lernen, wie man einen Notruf richtig absetzt und wie sich ein Feuerwehrmann im Einsatz mit einem Atemschutzgerät vor giftigen Rauchgasen schützt.“ Darüber hinaus können sich die Besucher an digitalen Stationen über wichtige Feuerwehrthemen informieren, fertiggestellt sind bereits die Stationen „Arbeit des Nachtwächters“ und das Kapitel „Funk- und Fernmeldewesen“.

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Im kommenden Jahr sollen die weiteren Schwerpunkte „Geschichte der Löschfahrzeuge“ und „Bedeutung und Funktion von Atemschutzgeräten“ abgeschlossen sein, später folgt noch das Thema „Löschwasserversorgung“.