Hüsten. Seit 40 Jahren leitet Hermann-Josef Vogt die Geschicke in seinem Dachdeckerbetrieb. Der Familienbetrieb hat sich in der Region etabliert
Das Auftragsbuch sei gut gefüllt. Gleich bei mehreren Großprojekten würden seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit arbeiten: beispielsweise beim Berufskolleg Berliner Platz in Arnsberg, oder bei den Naturschieferarbeiten am Kloster Oelinghausen.
Hermann-Josef Vogt ist zufrieden, wenn er über die Arbeitsleistung seiner Angestellten spricht. Seit nunmehr 40 Jahren leitet der Dachdeckermeister die Geschicke der Firma Hermann Vogt Bedachungen und Bauklempnerei in Hüsten. Doch die Ursprünge des Familienunternehmens liegen viel weiter zurück. 1910 gründete Vogts Großvater Hermann Vogt die Firma. Was zunächst ein Dachdeckergeschäft war, wurde schnell zum Handwerksbetrieb. Es folgten die Wirren zweier Weltkriege und Währungsreformen - für die Menschen der damaligen Zeit eine gewaltige Herausforderung.
Neue Ära eingeleitet
Nach seiner Zeit in Kriegsgefangenschaft übernahm der Sohn, der ebenfalls Hermann Vogt hieß, die Geschicke. Bis zu seinem plötzlichen Tode 1969 etablierte er den Betrieb am Standort in Hüsten. In der Folge wurde die Firma für zehn Jahre verpachtet, ehe der heutige Seniorchef Hermann-Josef Vogt die Leitung übernahm und eine neue Ära einleitete. 1993 erfolgte beispielsweise der Umzug an den heutigen Standort „Am Siegenbittel“. Hier stehen der Firma Vogt fast 7000 Quadratmeter Firmengelände zur Verfügung. Ein zusätzlicher Neubau ist für das kommende Jahr geplant. „Am Standort investieren und Arbeitsplätze sichern“ - das ist das Motto.
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Der Mitarbeiterstab wächst kontinuierlich und die Firma machte sich im gesamten Sauerland einen guten Namen. „Die Qualität unserer Arbeit ist unsere beste Visitenkarte“, erklärt Hermann-Josef Vogt. Seit 2010 ist sein Sohn, Hermann Vogt, als Juniorchef mit in die Geschäftsführung eingestiegen, sodass das Familienunternehmen in mittlerweile vierter Generation geführt wird. Insgesamt 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei Hermann Vogt Bedachungen und Bauklempnerei angestellt. Der stolze Fuhrpark mit 4 Kranfahrzeugen und 21 anderen Fahrzeugen symbolisieren die Größe der Firma.
Auf der Suche nach motivierten Fachleuten
„Aber unser wichtigstes Kapital sind und bleiben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir legen großen Wert auf faire Bezahlung und investieren viel in die adäquate Ausbildung unserer Leute. Unser Team zeigt eine hohe Identifikation mit der Firma und wir haben viele Mitarbeiter, die seit langer Zeit bei uns beschäftigt sind“, betont Hermann-Josef Vogt. Und sein Sohn Hermann ergänzt: „Um für die Zukunft gerüstet zu sein, suchen wir stets fähige und motivierte Fachleute, die unser Team verstärken.“ Deshalb bildet der Betrieb auch regelmäßig junge Menschen aus. Aktuell befinden sich sieben Auszubildende in der Dachdeckerlehre, darunter auch eine junge Frau, die sich im Dachdeckerhandwerk verdingt.
Anlässlich seines Jubiläums hatte Hermann-Josef Vogt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Dankeschön spendiert. Schließlich sei sein Erfolg und der Erfolg des Unternehmens nur mit Hilfe der Angestellten möglich. „Mir ist vor allem wichtig, dass hier jeder Angestellte und jede Angestellte einen sicheren Arbeitsplatz hat. In der heutigen Zeit, mit den aktuellen wirtschaftlichen Problemen, gilt dies umso mehr.“
Zu den größten Kunden des Handwerksbetriebs zählen unter anderem der Hochsauerlandkreis, das Klinikum Hochsauerland und auch die Veltins-Brauerei. Während industrielle und öffentliche Bauprojekte weiterhin intensiv angeschoben würden, sei bei den privaten Bauprojekten derzeit eine nachlassende Nachfrage zu verzeichnen. Die Wirtschaftskrise ist natürlich auch im Bauhandwerk angekommen. Hier sind exorbitante Preiserhöhungen an der Tagesordnung, so Vogt. Zum Beispiel haben einige Tonziegel-Hersteller, aufgrund der hohen Gaspreise, ihre Produktion komplett eingestellt. Eine Situation, die eine zuverlässige Baustellenplanung fast unmöglich macht.
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Auch bei historischen Bauwerken sind die Experten für Fassadenbau und Dachdeckerarbeiten im Einsatz. „Hier stimmen wir uns vor allen Dingen intensiv mit den Denkmalschutzbehörden ab. Diese Arbeiten sind immer eine große Herausforderung“, erklärt Hermann-Josef Vogt.
Dienstleister für die Menschen der Region
Stolz sind Vater und Sohn Vogt auf ihre neueste Anschaffung. Ein Hybridkran, der sowohl elektrisch als auch mit Diesel betrieben werden kann und Arbeiten in bis zu 46 Metern Höhe ermöglicht, steht auf dem Firmengelände. „Wir sind gerüstet für die Zukunft“, unterstreicht Juniorchef Hermann Vogt die Ambitionen des Unternehmens. „Aber wir vergessen nie unsere Kunden. Wir sind Dienstleister! Auch bei den kleineren Aufträgen sind wir schnell zur Stelle und setzen auf Qualität. Diese Aufträge sind uns genauso wichtig wie die großen Aufträge.“ Den Kunden steht ein organisierter Kundendienst, 365 Tage im Jahr, mit insgesamt neun Mitarbeitern zur Verfügung.
Nicht außer Acht lassen wolle man auch das soziale Engagement. Wenn immer es möglich sei, unterstütze man Sportvereine und soziale sowie kulturelle Projekte in der Region. „Wir tun das aus Überzeugung“, sagt Hermann-Josef Vogt. Auch über den Lions-Club Neheim-Hüsten, in dem Hermann-Josef Vogt seit vielen Jahren Mitglied ist, engagiert sich die Firma Vogt bei einigen Objekten. „Helfen, wo Hilfe benötigt wird. Da bringen wir uns gern ein.“