Arnsberg/Sundern. Ist der Ankauf einer „gebrauchten“ Wohneinheit preislich wirklich eine kostengünstigere Alternative?

Nicht nur „Häuslebauer“ in Arnsberg und Sundern müssen beim Bau eines Eigenheims immer tiefer in die Tasche greifen. Auch wer in Erwägung zieht, in einer der beiden Städte eine Gebrauchtimmobilie zu erwerben, sollte zuvor gründlich rechnen. Allerdings ist in diesem Markt­segment in den vergangenen Wochen eine „Beruhigung“ spürbar.

Über die galoppierenden Kosten beim Neubau von Wohnraum – auch Häuser mit mehreren Eigentumswohnungen sind dabei nicht ausgenommen – haben wir kürzlich bereits ausführlich berichtet, Doch ist der Ankauf einer „gebrauchten“ Wohneinheit preislich betrachtet wirklich eine kostengünstigere Alternative? Wir haben dazu Daten der LBS West ausgewertet.

Preise um 7 Prozent gesunken

Das Ergebnis lässt aufhorchen, denn: Die Preise für Gebraucht­immobilien in Arnsberg haben sich stabilisiert. Über alle Objektarten hinweg sind die Angebotspreise im vergangenen Quartal konstant geblieben. „Es ist eine Beruhigung der teilweise turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre erkennbar – trotz unverändert großer Nachfrage“, sagt Björn Kämper, der die aktuelle Empirica-Preisdatenbank für Arnsberg ausgewertet hat.

Freistehende Eigenheime seien besonders begehrt. „Diese Objektart wird für durchschnittlich 390.000 Euro angeboten. Das sind neun Prozent mehr als im ersten Quartal 2022“, so der örtliche LBS-Gebietsleiter weiter.

Dagegen seien die Preise vor einem Jahr noch um sieben Prozent gesunken.

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© funkegrafik nrw | Anna Stais

Keine Beruhigung in Sundern

Und wie entwickelt sich der Markt in Sundern? Die gestiegenen Hypothekenzinsen wirken sich dort noch nicht auf die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser aus. Die Angebotspreise allerdings sind im vergangenen Quartal um acht Prozent gestiegen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 16 Prozent.

„In Sundern ist noch keine Beruhigung der teilweise turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre erkennbar, die Nachfrage bleibt weiter hoch“, so Immobilienexperte Kämper. Fakt ist:

Freistehende Eigenheime sind auch an der Röhr besonders begehrt. Diese Objektart wird aktuelle für durchschnittlich 354.500 Euro angeboten.

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Mehr Verhandlungsspielraum

Einen weiteren möglichen Effekt von Inflation und Zinsen beurteilt Björn Kämper wie folgt:

„Bisher musste meist davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Kaufpreis höher als das ursprüngliche Angebot lag.

Jetzt haben Käuferinnen und Käufer oft wieder mehr Spielraum für Verhandlungen.“