Müschede. Ex-Bundespräsident Joachim Gauck kommt nach Müschede. Im Zuge der Jubiläumsfeier zum 150-Jährigen des Sophienhammers hält er eine Festrede.

Wer entlang der Röhr Müschede durchquert, fährt automatisch am Sophienhammer vorbei - ohne zu wissen, wie wichtig dieses Areal für die Müscheder und auch Arnsberger Geschichte ist.

Seit nunmehr 150 Jahren ist JCS (Unternehmensverbund Julius Cronenberg Sophienhammer) auf diesem grünen Fleck in Müschede beheimatet. Damit prägt JCS nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern auch die Infrastruktur im Ortsteil Müschede entscheidend mit. Morgen wird das große Jubiläum mit einem besonderen Festakt auf diesem Gelände gefeiert. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck wird zum Anlass eine Festrede halten.

Der Sophienhammer im Jahr 2022.
Der Sophienhammer im Jahr 2022. © jcs

Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf das Jahr 1711 zurück. In diesem Jahr errichtete Caspar Cronenberg an der Ennepe einen Reck- und Sensenhammer. Fünf Generationen später baute sein Nachfahre Carl Julius Cronenberg die Firma mit viel Fleiß neu auf und erwarb 1870 den Sophienhammer im Röhrtal. Der Name des Werks geht auf dessen Gründer Hermann Diedrich Piepenstock aus Iserlohn zurück, der es nach seiner Frau Sophie benannte.

Am Freitag, 2. September 2022 lädt JCS außerdem zum „Tag der offenen Tür“ auf das Firmengelände am Sophienhammer ein.

Auf internationalem Kurs

JCS stellt auf dem Sophienhammer keine Sensen mehr her, vertreibt diese jedoch noch als Großhändler. Die Firmengruppe produziert heute zum Beispiel Athmer Türdichtungs- und Fingerschutzsysteme, Mannus Fahnenmasten oder auch Via Guide Leitsysteme für Warteschlangen. Aktuell beschäftigt JCS rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – davon knapp 300 am Sophienhammer.

Sophienhammer 1940. Der Zweite Weltkrieg zieht auch am Örtchen Müschede nicht vorüber. Der Krieg fordert Kämpfer.
Sophienhammer 1940. Der Zweite Weltkrieg zieht auch am Örtchen Müschede nicht vorüber. Der Krieg fordert Kämpfer. © jcs

Doch nicht nur in Müschede ist JCS aktiv. Auch in Österreich und Frankreich gibt es Auslandsniederlassungen. Außerhalb der EU hat sich die Firmengruppe seit 2015 auch in China, Dubai, Indien, Singapur und Großbritannien etabliert.

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Familie lebt Engagement

„Unsere Heimat ist und bleibt jedoch der Sophienhammer“, so Carl-Julius und Wilm-Hendric Cronenberg, „ohne die Impulse der Menschen in unserer Heimat und ohne den Rückhalt unserer Familien wäre die positive Entwicklung nicht möglich gewesen“.

Nur dadurch konnten die Beteiligten auch die Überflutung des Sophienhammers im Sommer 2021 meistern, als das Firmengelände unter Wasser stand. Dank des tatkräftigen Zusammenwirkens von lokalen Hilfskräften, dem JCS-Team und der heimischen Bauunternehmen blieben Produktionsausfälle begrenzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg päppelt sich der Sophienhammer wieder auf. Das Wirtschaftswunder boomt auch hier.
Nach dem Zweiten Weltkrieg päppelt sich der Sophienhammer wieder auf. Das Wirtschaftswunder boomt auch hier. © jcs

Andersherum leben die Cronenbergs aber auch für ihre Heimat. So ist kaum aufzählbar, welche Projekte die letzten fünf Generationen der Familie unterstützten, prägten und ins Leben riefen. Doch auch heute noch steht das Thema „gesellschaftliches Engagement“ an einer wichtigen Stelle im Leben der beiden geschäftsführenden Gesellschafter.

So ist Carl-Julius Cronenberg Mitglied der Vollversammlung der IHK Arnsberg und Mitglied des Beirats des Unternehmensverbands Westfalen-Mitte. Außerdem ist er Mitglied des Deutschen Bundestags (FDP). Wilm-Hendric Cronenberg ist Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Arnsberg.