Oeventrop. Das Räderwerk zur Umsetzung des Projekts „Neuaufstellung Schulareal Dinschede“ erhöht die Drehzahl.
Die Neuaufstellung des Schulareals Dinschede ist angelaufen. Sichtbares Zeichen dafür ist die Containeranlage, die demnächst den Offenen Ganztag (OGS) und die „GrundiKids“ beherbergen wird.
Dann geht es Schritt für Schritt weiter ans „Eingemachte“. Mit dem vom Stadtrat abgesegneten Ziel, in Oeventrop einen schicken und an die aktuellen Bedürfnisse angepassten, in den neuen Dorfmittelpunkt integrierten Schulstandort zu schaffen.
Letzte Arbeiten an der Containeranlage für OGS und GrundiKids laufen
So zeigt sich dann auch Oeventrops Bezirksausschussvorsitzender Gerd Stodollick zufrieden mit der Entwicklung. „Ich hätte mir das Aufstellen der Containeranlage und damit die Umsetzung des Projektes zwar schon etwas eher gewünscht, aber man muss letztlich anerkennen, dass dafür viele Planungsarbeiten und auch Ausschreibungen erforderlich waren und sind. Und das benötigt eben Zeit.“
Doch nun hat sich das Räderwerk richtig zu drehen begonnen. An der durchaus ansehnlichen Containeranlage – absolut kein Vergleich mehr zu den in den 1970er Jahren für schnelle Schulerweiterungen genutzten Variel-Bauten – erfolgen laut Verwaltungssprecher Frank Albrecht die letzten Vorbereitungsarbeiten.
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Der Umzug von Offenem Ganztags und GrundiKids soll zeitnah erfolgen
„Wir erwarten jetzt jederzeit eine Rückmeldung der Stadtwerke und der beauftragten Elektriker über den finalen Anschluss von Abwasser und Wasser sowie Strom.“ Im Anschluss daran, erklärte Albrecht auf Nachfrage unserer Zeitung, könne dann der Umzug des Offenen Ganztags und der GrundiKids von der Alten Knabenschule in die Containeranlage anlaufen. „Dies soll – Stand heute – innerhalb der nächsten eineinhalb Wochen geschehen.“
Ein verwaltungsinternes Koordinierungsteam soll für zügige Umsetzung sorgen
Um das Projekt „Schulareal Dinschede“, das am 9. Dezember des vergangenen Jahres endgültig vom Stadtrat auf die Schiene gesetzt worden war, effizient voranzutreiben, so Frank Albrecht, „haben wir für die zügige Umsetzung und Abstimmung der einzelnen Bausteine eigens ein verwaltungsinternes Koordinierungsteam zusammengestellt“. Ein Koordinierungsteam mit Vertretern aller beteiligten Fachdienste wie unter anderen Gebäudemanagement, Stadtentwicklung, Grünflächen sowie Zukunfts- und Strategiebüro.
Dieses Team, heißt es aus der Verwaltung, werde zudem auch auf die Einhaltung des Zeitplans für die Umsetzung der einzelnen, ineinander verzahnten Schritte achten, der unbedingt eingehalten werden soll. Und der Zeitplan sieht so aus:
Vor dem Abriss der Gebäude muss ein Schadstoffkataster erstellt werden
Zeitgleich mit den Restarbeiten an der Containeranlage für OGS und GrundiKids werden laut Frank Albrecht Ausschreibungen für den Abriss der bestehenden Gebäude – Grundschule, Alte Knabenschule und Kindergarten - vorbereitet und veröffentlicht. Dabei sei vereinbart worden, den Abriss in drei Losen, also in Einzelaufträgen, auszuschreiben. Diese Aufgabe werde vom Gebäudemanagement der Stadt erledigt.
Wichtig in diesem Zusammenhang: „Vor dem Abriss muss natürlich noch ein Schadstoffkataster für die einzelnen Gebäude erstellt und ebenfalls zeitnah ausgeschrieben werden,“ sagt Albrecht. Hier befinde man sich in der Vorbereitung. Der Abriss der Gebäude sei so getaktet, dass der Betrieb in Grundschule, OGS und Kita jederzeit gewährleistet sei.
Gerd Stodollick: „Das Investorenmodell könnte das Verfahren beschleunigen“
Investorenmodelle sind ein beliebtes Instrument
Was ist unter einem Investorenmodell zu verstehen?Bei einem Investorenmodell plant und realisiert ein privates Unternehmen (Investor) ein Bauprojekt auf eigene Rechnung und vermietet es dann an die öffentliche Hand.Es handelt sich dabei um eine sogenannte öffentlich-private Partnerschaft.Üblicherweise kommt es bei einem solchen Vorgehen zu einem langfristigen Mietvertrag.Der Mietpreis ist in der Regel ausgerichtet nach den marktüblichen Gegebenheiten zur Refinanzierung der Investitionen sowie der Unterhalts- und Betriebskosten zuzüglich einer Kapitalverzinsung.Investorenmodelle sind ein bewährtes Instrument zur Umsetzung kommunaler Bauprojekte, auch wenn Teile des nötigen Kapitals fehlen.Der private Investor stellt dabei Gelder zur Verfügung und erbringt Planungs- und Bauleistungen.
„Auf Hochtouren laufen auch schon die Vorplanungen für den Neubau des Kindergartens,“ erläutert Albrecht. Dieser soll übrigens im Rahmen eines Investorenmodells hochgezogen werden, was für die Kommune finanzielle Vorteile habe (Infobox).
Nicht nur finanzielle. „Denn das Investorenmodell,“ findet Gerd Stodollick, „könnte das gesamte Verfahren durchaus beschleunigen, weil Investoren nicht in dem Maße an öffentliche Ausschreibungen gebunden sind wie eine Verwaltung. Sie können viel freier agieren als die öffentliche Hand.“
Ein Konzept entwickeln für die nachhaltige Energieversorgung
Die baulichen Vorbereitungen sind nicht die einzigen Aufgaben, mit der die Stadtverwaltung bei der Neuaufstellung des Schulareals Dinschede befasst ist. „Denn parallel dazu,“ so deren Sprecher Frank Albrecht, „laufen die Gespräche mit allen Beteiligten der späteren Nutzung, um die Bedürfnisse von Vereinen und Institutionen zu prüfen und abzuklären.“
Ziel dabei sei, schnell alternative Lösungen für die baubedingt wegfallenden Probenräume zu finden sowie „für die neuen Gebäude über die Nutzung durch Grundschule und Bürgerzentrum hinaus auch Räume für die Nutzung durch Dritte einplanen zu können“.
Zudem stehe man im Austausch mit den Stadtwerken Arnsberg über ein Konzept für eine nachhaltige Energieversorgung für das gesamte Areal.
Der Gesamtinvest für die Neuaufstellung des Schulareals beträgt 15,7 Millionen Euro
Wie mehrfach berichtet, sollen nach dem Abriss der betagten Gebäude durch den Neubau von Kita und Grundschule mit integriertem Bürgerzentrum und der Gestaltung von Außenanlage und Freiflächen als multifunktional nutzbarer Freiraum ein schmuckes Dorfzentrum entstehen. Verknüpft mit dem bereits vorhandenen außerschulischen Lernort „Eiswiese“ direkt an der renaturierten Ruhr.
Der Gesamtinvest für dieses Projekt beträgt 15,7 Millionen Euro. Die Mittel sind im Haushaltsplan 2022/223 eingeplant.