Arnsberg. Durch beherztes Eingreifen eines Nachbarn und einem Großeinsatz der Feuerwehr konnte bei einem Brand in Arnsberg Schlimmeres verhindert werden.

Ein sich schnell ausbreitender Brand in der Nacht zu Donnerstag in der Ringstraße erforderte einen Großeinsatz der Feuerwehr. Diese hatte die Situation dann aber schnell unter Kontrolle. Das mehrgeschossige Gebäude ist jedoch jetzt unbewohnbar. Besonders verdient gemacht hat sich Nachbar Karl Löseke, der möglicherweise durch sein beherztes Eingreifen Leben gerettet hat.

Beim Eintreffen der Feuerwehr schlagen die Flammen schon aus dem Haus.
Beim Eintreffen der Feuerwehr schlagen die Flammen schon aus dem Haus. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Rund 80 Einsatzkräfte vor Ort

Rund 80 Einsatzkräfte waren bei dem Brand in der Ringstraße vor Ort.

Und zwar von den Löschzügen Arnsberg und Oeventrop, der Löschgruppe Rumbeck, dem Fernmeldedienst, den Hauptamtlichen Wachen Neheim und Arnsberg, der Pressestelle, dem Einsatzführungsdienst und -führungsstab, der Atemschutzwerkstatt sowie von Rettungsdienst, Polizei und Ordnungsamt.

Das Alarmstichwort „Feuer 4“ ließ in der Nacht zum Donnerstag Schlimmes erwarten. „Wohnungsbrand an der Ringstraße mit Menschen in Gefahr“ stand wenige Minuten vor Mitternacht - genau um 23.45 Uhr - auf den Meldeempfängern der Einsatzkräfte, gleichzeitig heulten aufgrund dieser brisanten Lage die Feuersirenen in der Stadt.

Als die Hauptamtliche Wache Arnsberg am Brandort eintraf, war schon von weither dichter Rauch aus dem Eckhaus gegenüber des Fitnessstudios am unteren Teil der Ringstraße zu sehen, der Balkon im Erdgeschoss stand in Flammen. Betroffen waren Unter- und Erdgeschoss, das Feuer hatte sich zudem blitzschnell auf den Balkon ausgebreitet. Zum Glück waren da schon alle Bewohnerinnen und Bewohner in Sicherheit. Dabei hat sich ein Mitbürger sehr verdient gemacht:

Karl Löseke aus Arnsberg handelte beherzt und hat so möglicherweise Menschenleben gerettet.
Karl Löseke aus Arnsberg handelte beherzt und hat so möglicherweise Menschenleben gerettet. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Karl „Kalle“ Löseke, seit 30 Jahren als Elektriker im Marienhospital tätig, bemerkte nach dem Fußballspiel Bochum-Freiburg das Feuer im gegenüberliegenden Haus und alarmierte die Rettungskräfte.

„Ich bin dann sofort rüber geflitzt und habe gefühlt 100 Mal geschellt und geklopft“. Aus der unteren Wohnung rief eine Frau mit Rollator: „Ich will aber noch was holen“. Doch Löseke handelte beherzt: „Nix da, nur raus“. Denn die Flammen schlugen schon aus der Tür. Im Erdgeschoss hat er ebenfalls eine ältere Frau gerettet. Ein Bewohner und dessen Mutter kamen alleine die Treppe herunter.

„Wir haben dann bei uns in der Wohnung alle mit warmen Getränken versorgt“. Die alleinstehende Rollatorfahrerin übernachtet bei Lösekes.

Brandursache in Arnsberg noch nicht ermittelt

Die hauptamtlichen Kräfte sowie die Wehreinheiten aus Arnsberg, Oeventrop und Rumbeck begannen sofort mit der Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz. Teilweise wurde das Dach geöffnet, um eine weiteres Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Die hinzualarmierte Atemschutzwerkstatt hatte dabei immer wieder die benutzten Pressluftatmer vor Ort getauscht, damit die Einsatzfahrzeuge direkt wieder einsatzbereit waren. Der Fernmeldedienst unterstützte die Einsatzleitung zudem bei der umfangreichen Kommunikation.

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Eine Person wurde vorsorglich durch den Rettungsdienst behandelt, konnte aber vor Ort entlassen werden. Nachdem das Feuer gelöscht, das Gebäude belüftet und mit Hilfe der Wärmebildkamera kontrolliert worden war, wurde der Einsatz nach etwa zwei Stunden beendet. Die Brandursache ist noch unklar, ein Sachverständiger der Polizei ist eingeschaltet.