Hüsten. NRW-Gesundheitsminister Laumann erklärt beim Richtfest für das Notfallzentrum in Hüsten, was andere Standorte von dem Konzept lernen können.

Fast anderthalb Jahre nach dem Spatenstich ist ein weiterer Meilenstein im Zukunftsplan des Klinikums Hochsauerland erreicht: Mit dem traditionellen Aufziehen der Richtkrone am Freitag, 8. Oktober, feierten im Beisein von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die Beschäftigten des Klinikums sowie Baupartner und geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft das Richtfest zur Fertigstellung des Rohbaus des geplanten Notfall- und Intensivzentrums.

Der siebenstöckige Neubau, der Mitte 2023 in Betrieb genommen werden soll, ist Teil einer strategischen Neuausrichtung der drei Arnsberger Krankenhausstandorte des Klinikums. Die insgesamt 13 notfallversorgende Fachabteilungen sollen nach Angaben des Klinikums an dem einen Standort auch räumlich enger zusammenrücken.

Medizinische Versorgung im Sauerland: Klinikum Hochsauerland als Vorbild

Für die Menschen im Hochsauerlandkreis und den angrenzenden Regionen soll das künftig eine Verbesserung der medizinischen Versorgung bedeuten. Denn laut einem Gutachten im Rahmen der landesweiten Krankenhausplanung durch das NRW-Gesundheitsministerium herrscht im HSK aktuell noch eine Unterversorgung in der umfassenden Notfallversorgung. „Das kürzlich veröffentlichte Krankenhausgutachten hat gezeigt, dass es in den ländlichen Teilen unseres Landes teilweise eine Unterversorgung gibt“erklärte Karl-Josef Laumann am Freitag, „der Hochsauerlandkreis gehört dazu.

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Dieser Umstand soll nun jedoch behoben werden. „Mit dem Neubau unseres Notfall- und Intensivzentrums wird es möglich, den aktuellen gesundheitspolitischen Anforderungen im ländlichen Raum und auch den Anforderungen des neuen Krankenhausplans Rechnung zu tragen“, sagte Norbert Roeder, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Hochsauerland GmbH auf dem Richtfest.

Den Fachkräftemangel bekämpfen

Auf diesem landesweiten Weg nach den Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses sei in Arnsberg nun ein wesentlicher Schritt erfolgt, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Freitag. Er lobte das Konzept des Klinikums Hochsauerland als Vorbild für ganz NRW. „Wenn das Gesundheitssystem auch in Zukunft finanzierbar bleiben soll, dann wird auch an anderen Standorten ein Zusammenschluss stattfinden müssen.“

In Nordrhein-Westfalen stehe man vor der Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern in einer Region verstärkt werden kann.

Doch mit Blick auf den demografischer Wandel muss das Klinikum Hochsauerland nicht nur in Steine, sondern auch in Menschen investieren. Der Fachkräftemangel beim Krankenhauspersonal und in der Pflege ist ein weitreichendes Problem, das in der gesamten Branche zu spüren ist.

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Mit der neuen Bildungsakademie möchte das Klinikum Hochsauerland den Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zukunft sichern. In diesem Jahr haben der Klinikumverwaltung zufolge 120 Menschen ihre Ausbildung begonnen. Seit mehreren Jahren weitet das Klinikum außerdem die Ausbildungsplätze in der Pflege kontinuierlich aus.

Im Beisein von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Bild links) feiert das Klinikum Hochsauerland das Richtfest für das Notfall- und Intensivzentrum am Standort in Hüsten.
Im Beisein von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Bild links) feiert das Klinikum Hochsauerland das Richtfest für das Notfall- und Intensivzentrum am Standort in Hüsten. © Westfalenpost | Nicolas Stange

Diesen eingeschlagenen Weg unterstütze auch der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in seiner Rede auf dem Richtfest am Freitag in Hüsten. „Der Fachkräftemangel lässt sich am besten beheben, wenn wir die Menschen selbst ausbilden.“