Hüsten. In Hüsten entsteht ein Neubau eines Notfall- und Intensivzentrums. Grund dafür ist eine medizinische Unterversorgung im HSK. Die Hintergründe.

13 Monate nach der Grundsteinlegung wird am Freitag, 8. Oktober, Richtfest am neuen Notfall- und Intensivzentrum am Karolinen-Hospital in Hüsten gefeiert. „Die Bauarbeiten liegen bisher voll im Zeit- und Kostenplan. Wir planen eine Inbetriebnahme des Notfall- und Intensivzentrums für Mitte 2023“, erklärt auf Anfrage unserer Zeitung Richard Bornkeßel, Pressesprecher des Klinikums Hochsauerland, das den Neubau errichtet. Zu den Ehrengästen beim Richtfest gehört NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der ein Grußwort sprechen wird.

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Am Hüstener Karolinen-Hospital hat der im Rohbau befindliche Baukörper riesige Ausmaße: Das Gebäude ist 80 Meter lang und 40 Meter breit und verfügt über sieben Stockwerke, wobei Ebene 0 (im Keller) und das Dach für Technik bestimmt sind. Auf die anderen sechs Geschossebenen verteilen sich die Behandlungsräume, Bettenstationen, ein zentraler OP-Trakt, interdisziplinäre Intensivstation, Ambulanzen von vier Kliniken und Notfalldiagnostik, um nur einiges zu nennen. Insgesamt gibt es 11.000 Quadratmeter Nutzfläche. Hinzukommt ein Hubschrauberlandeplatz.

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Das Klinikum Hochsauerland wird insgesamt 88 Millionen Euro in den Neubau investieren. Die Finanzierung erfolgt über Landesfördermittel in Höhe von 28,2 Millionen Euro, Eigenmittel sowie Bankdarlehen. Die Notwendigkeit des Neubaus begründete NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in seinem Grußwort, das er anlässlich des 1. Spatenstichs für den Neubau am 17. Januar 2020 sprach: „Im Hochsauerlandkreis gibt es bisher kein Krankenhaus, das so viele Fachabteilungen und Kompetenzen auf sich vereint, damit es eine umfassende und spezialisierte Notfallversorgung nach den Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses ermöglicht. Dies wird aber durch die Zentralisierung am Klinikum geschaffen.“

Arnsberg Klinik Neubau Stationen
Arnsberg Klinik Neubau Stationen © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Für den Patienten werde sich künftig die Notfallversorgung erheblich verbessern. Es gehe aber auch um die Schaffung eines modernen Krankenhausbetriebs in Hüsten. Durch eine optimale räumliche Ausstattung an einem zentralen Standort würden bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal entstehen, so Laumann.

Die Vorgeschichte zum Notfall- und Intensivzentrum in Hüsten

Die Zahl der Klinikum-Beschäftigten am Standort Karolinen-Hospital liegt derzeit bei 750 Mitarbeiter. Wie viele künftig nach Eröffnung des Notfall- und Intensivzentrums hier arbeiten werden, kann das Klinikum Hochsauerland aktuell noch nicht belastbar sagen. Die Beschäftigten werden sich auf einen Drei-Schicht-Betrieb verteilen. Bis zur Eröffnung wird der Großparkplatz an der Stolte Ley von derzeit 450 auf 530 Pkw-Stellplätze erweitert werden. Die Zahl der Patientenbetten wird in Hüsten von 255 auf 465 steigen.

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Das Notfall- und Intensivzentrum am Karolinen-Hospital hat eine lange Vorgeschichte. Ursprünglich sollte der Neubau am Neheimer St.-Johannes-Hospital entstehen. Um Zufahrten zu regeln bzw. Abstandsflächen zu Nachbargebäuden einhalten zu können, erwarb das Klinikum damals zwei Immobilien an der oberen Langen Wende. Eines der Gebäude, in dem sich früher Binholds Musikgeschäft befand, wurde 2015 abgerissen. Doch 2018 hatten sich die gesetzlichen Planungsgrundlagen für den Bau eines Notfallzentrums geändert. Pläne, die aus 2013 stammten, waren nicht mehr realisierbar. Deshalb wurde als Standort für das Notfall-und Intensivzentrum das Gelände am Karolinen-Hospital gewählt.

Richtfest am Freitag mit Einsegnung des Rohbaus

Mit geladenen Gästen feiert das Klinikum Hochsauerland das Richtfest für das neue Notfall- und Intensivzentrum am Freitag, 8. Oktober, ab 14 Uhr am Karolinen-Hospital.

Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper wird die Gäste begrüßen. Danach hat als erster Redner NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Wort. Grußworte sprechen auch Regierungspräsident Hans-Josef Vogel und Universitätsprofessor Dr. Gernot Marx aus Aachen (Er ist auch Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin). Ferner sprechen zu den Gästen Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Norbert Roeder sowie der Ärztliche Direktor der Arnsberger Klinikum-Standorte, Dr. Norbert Peters.

Nach den Reden folgen die Einsegnung des Rohbaus, der Richtspruch und das Aufziehen der Richtkrone sowie eine Besichtigung der Baustelle. Bei gemeinsamen Gesprächen klingt das Fest aus, zu dem auch ein Blasorchester spielen wird.