Neheim. Für den Grimmeschul-Neubau entstehen Mehrkosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro. Der alte Standort soll für eine Übergangszeit aufgewertet werden.

Wegen deutlich gestiegener Baukosten verteuert sich der geplante Neubau der Grimmeschule um 4,6 Millionen Euro. Statt der ursprünglich angedachten 19,4 Millionen Euro ist nun mit rund 24 Millionen Euro zu rechnen.

Neue Kostenkalkulation

Zur neuen Kalkulation gehören auch die Kosten für eine neue Einfeldsporthalle, die ebenfalls auf einem freien Grundstück an der Straße „Am Solepark“ in Hüsten (neben der Hüstener Realschule) entstehen soll. Die Stadtverwaltung schlägt den politischen Gremien nun vor, den Schulneubau mit höherem Kostenvolumen zu beschließen und gleichzeitig für die Übergangszeit - bis zur Fertigstellung des Neubaus Ende 2024 - den alten Grimmeschulstandort beizubehalten und besser auszustatten.

Auf einer Freifläche rings  um das Geothermie-Bohrloch an der Straße
Auf einer Freifläche rings  um das Geothermie-Bohrloch an der Straße "Am Solepark" in Hüsten soll die Grimmeschule neu gebaut werden. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

So sollen am alten Grimmeschulstandort Brandschutz und Lüftungsmöglichkeiten verbessert und alle Klassen mit WLAN ausgestattet werden. Vorbereitende Arbeiten zum WLAN-Ausbau wurden bereits in den Sommerferien ausgeführt. Für diese baulichen Arbeiten muss die Stadt zusätzlich 520.000 Euro aufbringen.

Container werden aufgestellt

Hinzu kommen Kosten in Höhe von 420.000 Euro, die für die Aufstellung von Containern nötig sind, weil der Kunst- und Technikraum im Keller der benachbarten Villa Brökelmann wegen eines Wasserschadens nicht nutzbar sind. Die Container dienen dann als Ersatzräume und werden bis zum Umzug der Grimmeschule in den Neubau angemietet.

Noch keine Haushaltsabdeckung

Die Stadtverwaltung berichtet auch, dass die Kosten für den teureren Grimmeschul-Neubau sowie für die Investitionen am alten Grimmeschulstandort noch keine Haushaltabdeckungen im derzeit in Arbeit befindlichen Stadt-Etat 2022/23 befinden. Über das Beschlussfassungspaket der Verwaltung werden vier städtische Ausschüsse (Planungs- und Schulausschuss sowie die Bezirksausschüsse Neheim und Hüsten) in einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag, 16. September, im Neheimer Kaiserhaus beraten. In der Beschlussvorlage kann die Stadt dem Vorschlag der CDU-Fraktion nicht folgen, den Grimmeschulstandort übergangsweise ins Gebäude der früheren Realschule Neheim zu verlegen. Die Stadt führt hierbei Kostengründe und auch einen erheblichen Zeitaufwand an, bis sich dies umsetzen ließe.

Grimmeschule ist einzige Hauptschule in der Stadt Arnsberg

Die Neheimer Grimmeschule, die von rund 240 Schülern besucht wird, ist die einzige Hauptschule im Arnsberger Stadtgebiet.

Im geplanten Neubau in Hüsten soll an der Grimmeschule klassenübergreifender Unterricht im Rahmen einer Clusterschule erteilt werden. Als Vorbereitung auf neue Lernplattformen, die im Neubau umgesetzt werden, sollen Teile dieser Pädagogik schon jetzt am alten Grimmeschulstandort eingeführt werden.

Der Neubau in Hüsten soll möglichst in ökologisch nachhaltiger Weise erfolgen. Ob eine Hybridkonstruktion (Kombination aus Holz und Stahlbeton) oder eine Massivbauweise gewählt wird, soll noch in einer Variantenuntersuchung geklärt werden. Zur Verwaltungsvorlage meint der Leiter der Grimmeschule, Matthias Mörstedt, auf Anfrage: „Ich würde mich freuen, wenn die Politik dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt.“

Zum Thema Schulneubau gibt es auch einen Kommentar von Lokalredakteur Martin Schwarz