Arnsberg. Die von der Quarantäne betroffene Grundschule in Neheim meldet sich zu Wort. Grund für die Quarantäne sei die Überschrittene Zeit von 15 Minuten.

Angeregt durch den Neheimer Vater Max Humpe ist zum Thema Quarantäne an Schulen nicht nur unter dem Facebook-Post zur Berichterstattung dieser Zeitung eine hitzige Diskussion entstanden. Auf Nachfrage meldet sich jetzt auch die Schulleitung der Grundschule Müggenberg-Rusch zu Wort.

„Der Grund für die Quarantäne ist, dass die Kinder an dem Testtag in der Pause gemeinsam gefrühstückt haben und das länger als 15 Minuten“, erklärt Schulleiterin Sabine Buchstein-Leonhardt. Zur Nahrungsaufnahme dürfen die Schüler laut Verordnung die Maske abnehmen, was hier auch der Fall war.

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Außerdem hätten die Kinder an ihrem Plätzen gesessen, sodass eine Nachverfolgung gewährleistet wäre. Klarstellen möchte die Schulleiterin, dass sich die Klasse und die komplette Schule stets an die Regeln und Schutzvorgaben halte. Lediglich das Überschreiten der Zeit führte letztendlich dazu, dass die Quarantäne ausgerufen wurde. Das bestätigt auch Martin Reuther, Sprecher der HSK-Kreisverwaltung: „Das Frühstück war länger als 15 Minuten. Auch das Lüften spielt dann keine Rolle mehr.“

Definition von Kontaktperson

Hinzukäme, so Martin Reuther weiter, dass das positiv getestete Kind bereits Symptome gezeigt habe. Laut der RKI-Definition von Kontaktpersonen ist in diesem Fall, also wenn eine wahrscheinlich hohe Konzentration infektiöser Aerosole vorliegt, der Abstand nicht relevant.

Der Aufenthalt im selben Raum länger als zehn Minuten reiche damit aus, um als Kontaktperson eingestuft zu werden. So heißt es dort wortwörtlich, es werden Personen in folgender Situation als enge Kontaktperson gewertet: „Gleichzeitiger Aufenthalt von Kontaktperson und Fall im selben Raum mit wahrscheinlich hoher Konzentration infektiöser Aerosole unabhängig vom Abstand für über 10 Minuten, auch wenn durchgehend und korrekt MNS (Mund-Nasen-Schutz) oder FFP2-Maske getragen wurde.“

Letzten Endes seien es Einzelheiten, die zusammenkommen und vom Gesundheitsamt abgewägt werden müssen, sagt auch Schulleiterin Buchstein-Leonhardt. Eine Quarantäne heiße jedoch nicht, dass sich die Schule nicht an die Coronaregeln halte. Darauf werde nämlich in der Grundschule Müggenberg-Rusch genau geachtet. „Wir werden uns auch weiterhin an die Vorgaben halten und die Pausenzeiten verkürzen, um nicht in Gefahr zu laufen“, so die Schulleiterin.

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Martin Reuther merkt zudem an, dass es in Zukunft zu weiteren Diskussionen dieser Art kommen werde. Denn der Schulbetrieb habe jetzt erst angefangen und es wird weitere Einzelfälle dieser Art im Herbst und Winter geben.