Arnsberg/Sundern. Das Wetter und kaum verständliche Verordnungen. Da macht das Öffnen für viele Gastronomen keinen Sinn.

„Man muss sich echt an den Kopf fassen, was wir da leisten sollen“, ärgert sich Matthias Willecke.

Der Gastronom saß Donnerstag mit seinen Stockumer Kollegen zusammen, um über die möglichen Lockerungen zu reden. Dabei kam bei allen viel angestauter Ärger hoch: „Es gibt sehr viele Dinge, die uns von den Behörden vorgeschrieben werden, die wir dann den Gästen erklären müssen“, sagen die Gastronomen. Dazu müsse man eine Extrakraft abstellen.

Deshalb werden sie definitiv nicht zu Pfingsten öffnen. Und nicht nur in Sundern bleiben zu Pfingsten viele Lokale beziehungsweis Biergärten zu.

Clemens Berghoff-Wrede: „Es sind viele Aspekte, die wir völlig anders sehen“

„Es sind viele Aspekte, die wir aus unserer Sicht völlig anders sehen: Etwa, warum ein Geschäftsreisender, der bei uns übernachtet, in den Biergarten und in Restaurant darf, aber ein privat Reisender weder in den Biergarten noch ins Restaurant. Der kann nur draußen bleiben oder ins Zimmer“, sagt Clemens Berghoff-Wrede vom Landhotel Kleiner.

Und auch Werner Klöckner vom gleichnamigen Haus in Dörnholthausen findet: „Unter den Bedingungen des vergangenen Jahres könnten wir zu Pfingsten öffnen, aber so ist es nicht umsetzbar.“ Deshalb bleiben die Häuer in Stockum zunächst zu:

Stockumer Gastronomen: „Es scheint aber derzeit nicht gewünscht, dass wir öffnen“

„Frühestens zum 3. Juni, zu Fronleichnam, werden wir öffnen“, unterstreicht auch Cora Wälter von „Coras Café“ in der Bachstraße. Sie möchten in dieser Hinsicht mit einer Stimme sprechen: „Wir bleiben bis 3. Juni, bis sich die Voraussetzungen dann nochmals ändern werden, in Kontakt“, sagt Sebastian Willeke.

Die Stockumer Gastronomen sind sich einig: „Wir sind gerne Gastgeber und wären froh, wenn wir diese Aufgabe wieder übernehmen könnten, auch um vom Tropf der Regierung zu kommen. Es scheint aber derzeit nicht gewünscht, dass wir öffnen.“

Dietmar Wosberg: „Es bleiben viele Fragen, die uns die Politik aber nicht beantwortet“

Ähnlich die Situation im Stadtgebiet Arnsberg, auch hier werden viele Lokale geschlossen bleiben. Nicht nur, weil das Wetter wohl Biergarten-Besuche weitgehend ausschließen wird, sagt Dietmar Wosberg, Regionalpräsident NRW des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), sondern auch, weil die neuen Bestimmungen selbst für die Dehoga-Juristen kaum zu interpretieren sind.

„Es bleiben Fragen über Fragen, die uns aber die Politik nicht beantwortet.“ Daher bleibe auch manches Lokal geschlossen, weil niemand so einen vielleicht möglichen Verstoß gegen die neuerlichen Regeln begehen möchte.

Peter Beckmann: „Wir spielen das Spiel der Politik nicht mit“

Auch Peter Beckmann, Inhaber des Szenelokals „La Vita“ in Arnsberg, ist restlos bedient. „Wir spielen das Spiel der Politik nicht mit. Wir fühlen uns vielmehr veräppelt.“ Deshalb werde das „La Vita“ erst wieder die Türen öffnen - „gefühlt wohl erst ab Juli“ -, wenn auch die Innenräume wieder für den Gast-Betrieb genutzt werden dürfen.

„Alles andere macht keinen Sinn und ist unwirtschaftlich. Außerdem sind inzwischen sind 50 Prozent unseres Personals weg.“ Das sei jetzt generell ein großes Problem.