Neheim. SPD und CDU verfolgen beim künftigen Spielgelände des SC Neheim kontroverse vorrangige Optionen. SCN lehnt Standort im Schwiedinghauser Feld ab

Mit Blick auf den künftigen Sportplatz-Standort des SC Neheim tritt der SPD-Ortsverein Neheim-Hüsten für eine andere vorrangige Option als der CDU-Ortsverband Neheim ein. Die SPD spricht sich vorrangig dafür aus, aus der Fläche des maroden Binnerfeld-Naturrasenplatzes einen Kunstrasenplatz mit Tartanlaufbahn zu machen. Auch soll ein Kleinspielfeld entstehen, das für den Schulsport, den Jugendspielbetrieb und den Trainingsbetrieb genutzt werden kann. Auch soll im Binnerfeld ein neues Clubheim errichtet werden. Auf der Fläche des alten Kunstrasenplatzes könnten Bauplätze für mindestens drei bis vier Wohnhäuser entstehen.

Maroder Kunstrasen: Gelbe Karte für stolpernden Spieler

Seltsame Blüten treibt der marode Kunstrasen im Binnerfeld: Als bei einem Ligaspiel ein SCN-Gegner im Strafraum in einem Loch stolperte, erhielt er eine gelbe Karte, weil der Schiedsrichter eine Schwalbe vermutete.

Das Thema Kunstrasen wird zu einer Debatte der Fraktionen in der öffentlichen Sitzung des städtischen Haupt- und Finanzausschusses führen; Termin: Dienstag, 26. November, 17.30 Uhr, Konrad-Adenauer-Saal im Rathaus

Diese SPD-Vorstellung ist für den Vorsitzenden der CDU Neheim, Marcel Kaiser, nur eine nachrangige Option. Er verweist auf einen Beschluss des Bezirksausschusses Neheim, wonach die Stadtverwaltung prüfen soll, ob Bedenken des SC Neheim hinsichtlich schwerer Erreichbarkeit einer neuen Sportstätte im Schwiedinghauser Feld möglicherweise durch neue Maßnahmen der verkehrlichen Erschließung ausgeräumt werden könnten. „Neheim braucht dringend neues Wohnbauland. Die Chance, in zentraler Lage von Neheim ein 36.000 qm großes Baugebiet für viele neue Eigenheime zu schaffen, sollte nicht vorschnell vertan werden“ , betont Kaiser. Er stellt aber auch klar, dass die CDU Neheim keine Pläne gegen den ausdrücklichen Willen des SC Neheim durchdrücken wolle. Die Ergebnisse der städtischen Optionsprüfung „Schwiedinghauser Feld“ sollten abgewartet werden.

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Es zeichnet sich aber ab, dass es ein hartes Stück Arbeit für die CDU wäre, den SC Neheim von einem Umzug ins Schwiedinghauser Feld zu überzeugen. Der stellvertretende SCN-Vorsitzende Hans-Georg („Tua“) Schweineberg machte vor Kurzem in einem kleinen Kreis mit Politikern deutlich, dass der SC Neheim einen Umzug ins Schwiedinghauser Feld klar ablehne. Schweineberg nennt dafür u.a. folgende Gründe: „Kinder, die dorthin zu Fuß kommen wollen, müssen etwa 200 Meter durch den dunklen Wald in in unbewohnter Gegend gehen. Hilferufe würde keiner hören. Einige Eltern würden ihre Kinder niemals zu Fuß zum Sportgelände gehen lassen, sondern dann lieber ihr Kind aus dem Verein abmelden.“

Weite Wege für Spielbesucher

Eine Wegeanbindung über die Jahnallee sieht Schweineberg auch sehr kritisch. „Die Jahnallee muss, um Gegenverkehr möglich zu machen, ausgebaut werden. Der jetzige Parkplatz an der Jahnallee ist viel zu klein. Was soll das alles kosten? Die Zuwegung vom Freibad zum Rodelhaus ist für Ältere und Behinderte viel zu steil - und für Radfahrer eine Zumutung! Der Weg vom Stadtzentrum (Tunnelausgang) zum Schwiedinghauser Feld beträgt über die Jahnhallee mehr als drei Kilometer, durch den Stadtwald 4,5 Kilometer. Hier müssen Sportler und Besucher deutlich mehr Zeit einkalkulieren. Der Spiellbesuch würde wahrscheinlich sehr zurückgehen“, so Schweineberg. Er sieht auch unnötige Kosten von etwa 500.000 Euro für eine Interimslösung, um die dringende Sanierung des alten Kunstrasenplatzes im Binnerfeld vorzunehmen. Der Platz müsse im Sommer 2020 erneuert werden und ein Auftrag hierfür möglichst schon im Februar 2020 an eine Firma rausgehen.

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Auf Befremden der SPD Neheim-Hüsten stößt ein gemeinsamer Fraktionsantrag von CDU und Grünen, wonach die städtische Summe von 300.000 Euro in 2020 für die Sanierung von Kunstrasenplätzen im Stadtgebiet im Haushalt so lange mit einem Sperrvermerk versehen werden soll, bis die Ergebnisse des Masterplans Sport vorliegen. Die Ergebnisse des Masterplans sollen im 1. Quartal 2020 da sein. Die SPD befürchtet, dass Mittel für einen neuen Kunstrasenplatz im Binnerfeld zu spät bewilligt werden könnten. Sportausschussvorsitzender Peter Blume (CDU) hält es allerdings mit Rücksicht auf andere Vereine und deren Kunstrasenplätze für geboten, auch die Bedürfnisse anderer Vereine abzuchecken. Natürlich solle auch der SCN bedacht werden - aber nicht einfach vorab, so Blume.

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