Neheim. Die Diskussion um das Binnerfeld geht weiter. Politiker wollen ein Sportzentrum im Schwiedinghauser Feld als Möglichkeit für Neheim prüfen lassen.

Das Neheimer Binnerfeld ist im Planungsausschuss erneut Diskussionsthema gewesen. Erhalt des Sportplatzes am jetzigen Standort oder eine Verlagerung, um Raum für begehrte innenstadtnahe Bauplätze zu schaffen – um diese beiden Optionen dreht sich die Grundsatzfrage.

Befürworter gibt es für beide Tendenzen unter den Mitgliedern des Ausschusses. Einig sind sie sich allerdings darin, dass die Stadtverwaltung einen alternativen Sportplatz-Standort im Schwiedinghauser Feld zumindest prüfen soll. Der war nach monatelangen Diskussionen in der Politik und mit Vertretern der Neheimer Sportvereine aufgekommen. Die Idee dazu lässt sich bereits in Plänen aus den 70er-Jahren ablesen.

Vertreter der Sportvereine hören zu

Vertreter der Sportvereine SC Neheim, FC Neheim-Erlenbruch und TV Neheim sind bereits in mehreren Gesprächen an den Planungsideen beteiligt worden.

Interessenvertreter von ihrer Seite hörten nun auch den Diskussionen im Planungsausschuss zu, hatten als Zuhörer laut Satzung jedoch dort kein Rederech t.

Bereits diskutiert wurde das Thema auch im Sportausschuss sowie im Bezirksausschuss Neheim.

Nun bekam Stadtplaner Thomas Vielhaber im Planungsausschuss grünes Licht dafür, das Schwiedinghauser Feld von einem Gutachter untersuchen zu lassen, vor allem hinsichtlich der Topografie. Eine objektive Einschätzung wünschen sowohl diejenigen, die der Idee kritisch gegenüberstehen, als auch diejenigen, die darin eine große Chance für Neheims Stadtentwicklung sehen.

Frage der Verkehrsregelung

Zu letzteren gehört Peter Blume (CDU). „Das Binnerfeld ist die letzte große Chance auf innenstadtnahes Wohnen“, argumentierte er im Ausschuss. Deshalb solle die Möglichkeit einer Verlagerung des Sportplatzes ins Schwiedinghauser Feld auf der anderen Ruhrseite ernsthaft in Betracht gezogen werden – zumal ein Sportzentrum mit Freibad, Tennisplätzen, Minigolf-Anlage und eben Sportplatz eine attraktive Vorstellung sei.

Wie ein solches Sportzentrum allerdings zu erreichen sein soll, fragen sich die Kritiker dieses Vorschlags. „Die Sportler fahren mit dem Auto zum Sport, machen wir uns nichts vor“, so Thomas Wälter von den Grünen. Topografisch sei die Anfahrt über die Straße „Zu den Drei Bänken“, die den Berg hinauf zu Dorint-Hotel und Rodelhaus führt, aber schwierig – vor allem in den Wintermonaten. Und „Verkehr über die Jahnallee muss von vornherein unmöglich gemacht werden“, meinte Wälter. Denn das widerspreche der Idee des Rad-Express-Wegs, der dort gerade entsteht und die Arnsberger Stadtteile für Radfahrer besser aneinander anbinden soll.

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Genau das sah auch Bernd Wuschansky (SPD) als Knackpunkt an. Er merkte an, dass man es sich mehrfach überlegen solle, ob man Sportplätze nahe der Innenstadt wie den Binnerfeld-Sportplatz und auch den an der Ackerstraße aufgeben will. Denn sie hätten als bereits bestehende Anlagen einen Bestandsschutz. Für vergleichbare Plätze als Neubau würden strengere Vorschriften gelten, so dass es deutlich schwerer sein würde, in Zukunft noch einmal Sportanlagen mit direkter Anbindung an Wohngebiete zu realisieren.

Für den Erhalt beziehungsweise die Sanierung des Binnerfeld-Sportplatzes sprach sich deutlich Werner Ruhnert von der Linken aus, Jürgen Antoni von der AfD hingegen argumentierte für die Schaffung neuen Wohnbaulands. Kritiker wie Befürworter der Idee eines neuen Sportzentrums im Schwiedinghauser Feld jedoch wollen auf Basis eines fachlichen Gutachtens weiter darüber diskutieren.