Neheim. Eine hitzige Debatte ohne Beschluss für eine bestimmte Variante - so verlief die Neheimer Bezirksausschusssitzung zum Thema „Sportplätze“.

Soll der SC Neheim wegen seines maroden Kunstrasenplatzes seinen Spielort Binnerfeld und gleichzeitig der FC Neheim-Erlenbruch seinen Sportplatz an der Ackerstraße verlassen, um in ein neues Sportzentrum im Schwiedinghauser Feld unterhalb der Minigolf-Anlage umzuziehen, damit dann im Gegenzug im frei gezogenen Binnerfeld 36.000 Quadratmeter dringend benötigtes Wohnbauland entstehen können? Mit dieser komplexen Frage beschäftigten sich am Donnerstagabend die Politiker im Neheimer Bezirksausschuss und fanden keine gemeinsame Linie.

Positionen von CDU und SPD stehen sich gegenüber

Werner Frin sprach sich im Namen der SPD-Vertreter für die jetzige Bestandslösung aus, das heißt: „Der SC Neheim verbleibt im Binnerfeld, wobei auf dem jetzigen Naturrasenplatz ein neuer Kunstrasenplatz entstehen soll. Gleichzeitig soll der FC Neheim-Erlenbruch auf seinem jetzigen Sportplatz an der Ackerstraße bleiben.“ Als mittelfristige Option (mit Blick auf die nächsten fünf bis sechs Jahre) solle die Verwaltung allerdings die Option Schwiedinghauser Feld mit Schaffung eines neues Sportzentrums zumindest prüfen - vorbehaltlich einer dann noch notwendigen kommunalpolitischen Entscheidung.

Die Neheimer CDU machte sich dagegen für die Option stark, schon heute planungstechnisch eine Komplettverlagerung der beiden Fußballstätten ins Schwiedinghauser Feld anzustreben. Dies machte CDU-Bezirksausschussmitglied Hermann Beilenhoff deutlich.

Einig waren sich CDU und SPD darin, dass es für den SC Neheim baldmöglichst wieder einen gut bespielbaren Fußballplatz geben müsse. Die Mehrheit des Bezirksausschusses votierte schließlich (bei drei Enthaltungen der SPD) und insgesamt neun Ja-Stimmen aus den anderen Fraktionen dafür, dass die Verwaltung einige Varianten (also auch die von der CDU favorisierte Lösung) genau prüfen solle.

Verzwickte Angelegenheit

Die Angelegenheit erwies sich in der Debatte als äußerst verzwickt. Denn die Ortspolitiker wollen natürlich auch keine Entscheidung gegen die ausdrücklichen Interessen von SC Neheim und FC Neheim-Erlenbruch treffen. Der FC Neheim-Erlenbruch hat bereits ausdrücklich erklärt, dass er auf jeden Fall an seinem jetzigen Standort an der Ackerstraße verbleiben wolle. Der SC Neheim reagierte auf die Variante Schwiedinghauser Feld mit starken Bedenken im Hinblick auf die Erreichbarkeit des neuen Platzes. Wie sollen Kinder und Jugendliche den Platz erreichen, wenn Eltern sie nicht fahren können? Ein gut ausgebauter Radweg würde nicht ausreichen. Für das Argument der schlechten Erreichbarkeit hatte der städtische Planungsdezernent Thomas Vielhaber kein allzu starkes Verständnis. In anderen Stadtteilen gebe es für Jugendliche auch längere Wege zwischen Wohnung und Sportstätte. Er erinnerte auch an den Reitsport in Reitställen im Außenbereich.

Das Thema Sportplätze wird nun noch in weiteren Ausschüssen beraten, wobei dann auch Politiker aus anderen Stadtteilen mitreden können. Werner Frin ist schon gespannt, wie die Politiker aus anderen Stadtteilen das in Neheim stark diskutierte Vorhaben beurteilen.

Entscheidung zu anderem Thema: Kein Gedenken an Franz Stock auf Ortsschild

Zu einem anderen Thema gab es im Bezirksausschuss eine Entscheidung: Mit sieben Gegenstimmen zu sechs Ja-Stimmen wurde im Bezirksausschuss Neheim der Antrag des CDU-Ortsverbandes Neheim abgelehnt, Ortsschilder der Stadt Arnsberg für Neheim und andere Stadtteile mit dem Namenszusatz „Geburtsstadt von Abbé Franz Stock“ zu versehen. Die anderen Parteienvertreter folgten der Ansicht der Verwaltung, dass man auf andere Weise der unbestrittenen Verdienste von Franz Stock gedenken solle.

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