Arnsberg. . Eine Bombendrohung schreckte am Freitagmorgen die Realschule am Eichholz in Arnsberg auf. Die Drohung war per Mail eingegangen. Schulleitungen und Polizei reagierten unverzüglich.

Umgehend wurden rund 1000 Schüler von Real- und Sekundarschule evakuiert und nach Hause geschickt. Auch in der Stadt selbst herrschte durch die heraneilenden Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Notarzt Aufregung. Die Entscheidung, die Schulen zu räumen, haben Polizeiführung und Schulleitung gemeinsam getroffen, erklärte Polizeisprecher Ludger Rath.

Zwar habe sich die Drohung gegen die Realschule gerichtet, doch die unter dem selben Dach befindliche Sekundarschule wurde ebenfalls von Schülern und Personal leergezogen. Rath: „Alles andere hätte ja auch keinen Sinn gemacht." Auf eine solche Ankündigung, so Rath weiter, müsse man stets reagieren. Selbst wenn man das Gefühl habe, dass es sich nur um eine Scheindrohung handele. „Weil ein gewisses Restrisiko immer bleibt, und deshalb jeder, der in der Verantwortung steht, sofort handeln muss.“

Androhung einer Straftat kein Schülerstreich

Den Polizeibeamten sei allerdings schon kurz nach deren Eintreffen am Schulzentrum im Eichholz klar gewesen, dass diese Drohung der Grundlage entbehre. „Aber wir können hier nicht mehr von einem Schülerstreich sprechen. Das ist eine Straftat wegen Störung des Öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat.“ Darauf ständen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

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Die Ermittlungen der Polizei laufen bereits auf Hochtouren. Dem E-Mail-Absender wird nachgespürt. Die große Sorge der Polizei fasst Rath mit wenigen Worten zusammen: „Hoffentlich gibt es jetzt keine Nachahmer.“ Und für den oder die Täter wird es auch richtig ins Geld gehen.

Ludger Rath: „Auf den Verursacher kommen jetzt enorme Regressforderungen zu - für den Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Notarzt.“ Und möglicherweise auch von den Schulen. Einsatzleiter Michael Alscher von der Wache Arnsberg hatte mit seinem 14-köpfigen Team die Räumlichkeiten durchsucht. Nach der ersten Entwarnung blieb die Polizei noch für eine „Karenzzeit“ an der Schule.

Die Evakuierung der etwa 1000 Schülerinnen und Schüler beider Schulen ging zügig, diszipliniert und problemlos über die Bühne. Wie im eintrainierten Notfallplan lotste die Sekundarschule dabei ihre Schüler in Richtung Schützenwiese, die Realschule in Richtung Sauerlandtheater. Geräumt wurde auch die Mensa des Berufskollegs, die unmittelbar an die Realschule angrenzt. Dort ging der Schulbetrieb aber weiter.

Schon vergangene Woche gab es Drohungen

Schon in der vergangenen Woche habe es per Mail eine nicht so ernstzunehmende Drohung gegen Realschule und auch Gymnasium Laurentianum gegeben. Die Schule fiel da jedoch nicht aus - in Absprache mit Polizei und Bezirksregierung. Eltern wurden durch Elternbriefe entsprechend informiert.