Medebach. Kein Schützenfest ohne Bier. Beim Bundesschützenfest in Medebach ist die Bier-Logistik ein genau geregeltes Großprojekt, Notfallplan inklusive.

Eine der Kernfragen bei der Planung jedes Schützenfestes: Wie wird der Getränkenachschub, insbesondere der des Bieres, organisiert?

Wenn am Wochenende ab dem 13. September mehr als zehntausend Schützen und noch mehr Zuschauer zum 24. Bundesschützenfest in der Hansestadt erwartet werden, liegt hinter den St.-Sebastianus-Schützen eine fast zweijährige Vorbereitungsphase.

Nicht viel Zeit, wenn man bedenkt, dass die Medebacher relativ kurzfristig eingesprungen waren, als die Andreas-Schützen aus Velmede-Bestwig wegen organisatorischer Schwierigkeiten absagten.

Erste Theken öffnen am Freitag

Ein Fest in dieser Größenordnung ist eine echte Herausforderung für die Bruderschaft und die vielen ehrenamtlichen Helfer – schon lange bevor am Freitagabend beim Bundesjungschützenfest die erste Theke öffnet.

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Um alle Teilnehmer und Gäste insbesondere mit Getränken gut zu versorgen, bedarf es zuverlässiger Partner. Zum einen einen Festwirt, der sein Handwerk versteht und zum anderen eine Brauerei.

Die Frage nach dem Festwirt war schnell geklärt, immerhin arbeiten die St.-Sebastianus-Schützen seit mehr als 40 Jahren mit der Festbewirtung Busch aus Rösenbeck zusammen. „Gemeinsam haben wir schon die Kreisschützenfeste 1972 und 2017 sowie das Europaschützenfest 1994 gestemmt“, so Andrea Busch-Pape.

Logistisches Mammutprojekt

Auch bei der Brauerei entschied man sich für ein seit Jahren beim Schützenfest bewährtes Unternehmen – die Brauerei Veltins aus Grevenstein. Bei 25.000 erwarteten Besuchern sei das auch für sein Unternehmen ein Fest der Superlative, sagt Manfred Nieder, Verkaufsleiter Gastronomie, über die Getränkeversorgung und -logistik rund um das Bundesschützenfest.

Schließlich müsse binnen kurzer Zeit ein enormer Getränkebedarf gedeckt werden, sowohl mit Frischgezapftem als auch mit Flaschenbier, um vor allem den ersten Ansturm beim Antreten zu bewältigen. „Das ist ein getränkelogistisches Mammutprojekt“, so Manfred Nieder, der die Anzahl der Theken in den vier Festzelten mit rund einhundert beziffert.

Auf Stoßzeiten vorbereiten

Gerade in den Stoßzeiten, also beim Antreten und nach dem großen Festzug, sei eine reibungslose Organisation unerlässlich, damit kein Schütze oder Gast zu lange auf sein Bier warten muss.

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Insgesamt werden auf dem Fest 25.000 Gläser benötigt. Nur beim Jungschützenfest kommen Polycarbonatbecher zum Einsatz. Damit all die Getränke auch schnell an den Mann und die Frau kommen, sind 300 Zapfer, Kellner und Hilfskräfte im Einsatz.

Kein Fässerschleppen mehr nötig

Vorbei ist allerdings die Zeit des Fässerschleppens, um die Theken permanent mit Nachschub zu versorgen. So werden in Medebach an verschiedenen Standorten auf dem Festgelände 16 großvolumige Container zu schnellen Bereitstellung und zur Kühlung platziert.

Über eine spezielle gekühlte Leitung werden die einzelnen Theken mit Pils versorgt. „Das Thekenpersonal zapft somit größtenteils direkt aus dem Container“, erklärt Manfred Nieder. Er versicherte, dass seitens der Brauerei alles getan werde, um sowohl beim Ausschank als auch in der Logistik alles reibungslos ablaufen zu lassen.

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Sogar an einen Notdienst ist gedacht: Ein Getränkegroßhandel aus Bad Fredeburg ist für alle Eventualitäten gewappnet, sei es in der Nachschublieferung oder bei technischen Schwierigkeiten, zum Beispiel mit der Kühltechnik. „Aus Sicht der Brauerei und auch des Festwirtes kann das Bundesschützenfest kommen“, so Manfred Nieder.