Marsberg. . Bei einem Brand in einem Asylbewerberheim in Marsberg sind am Sonntag zehn Menschen verletzt worden. Alle kamen wegen Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Die Marsberger Feuerwehr war fünf Stunden mit 60 Einsatzkräften vor Ort. Die Bewohner des Hauses wurden in einer Notunterkunft untergebracht.

Lichterloh brannte am Sonntagnachmittag das Übergangswohnheim an der B7, Ecke Rennuferstraße, in Marsberg. Zehn Menschen wurden wegen einer Rauchgasvergiftung in die Krankenhäuser Marsberg, Brilon und Arolsen eingeliefert. Unter den Verletzten waren auch zwei Mitglieder der evangelischen lutherischen Brudergemeinde, die im gegenüberliegenden Gemeindehaus gerade ihren Sonntagsgottesdienst beendet hatten und zwei Feuerwehrleute. Fünf Personen wurden so schwer verletzt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden mussten.

60 Feuerwehrkräfte im Einsatz

Um 13.54 Uhr waren 60 Feuerwehrleute aus Marsberg, Obermarsberg, Essentho und Erlinghausen durch die Leitstelle der Polizei alarmiert worden. „Als wir ankamen, schlugen die Flammen aus den hinteren Fenstern des ersten Obergeschosses und aus dem Dachstuhl“, berichtetFrank Steker, Pressesprecher der Feuerwehr Marsberg.

Die ganze Rennuferstraße bis zur B7 lag unter einer schweren, weißen Rauchwolke. Die anwesenden Bewohner des Asylbewerberwohnheimes hatten sich schon alle nach draußen gerettet.

Mit einer Drehleiter löschte die Feuerwehr das Feuer im Dachstuhl.
Mit einer Drehleiter löschte die Feuerwehr das Feuer im Dachstuhl. © Annette Dülmen

Steker: „Unter Atemschutz haben wir nachgesehen, im Haus waren keine Menschen mehr.“ Aber lange hätten sich die Kameraden nicht in dem brennenden Haus aufhalten können. Bei einem sei die Schutzkleidung am Bein schon leicht angeschmorrt gewesen, nachdem er das brennende Haus wieder verlassen hatte. Die Flammen hatten die Einsatzkräfte schnell bekämpft. Aber bewohnbar ist das Haus nicht mehr. „Wenn der Dachstuhl beschädigt ist, besteht Einsturzgefahr“, so der Feuerwehrsprecher.

Insgesamt waren 38 Bewohner in dem Asylbewerberwohnheim gemeldet. 24 waren vor Ort. Die evangelische lutherische Brudergemeinde nahm erst einmal die nicht verletzten 17 Bewohner auf. Superintendent Alfred Hammer sprach den obdachlos gewordenen Asylbewerbern Mut zu.

Not-Unterkunft in leerstehender Schule eingerichtet 

Die Nacht zu Montag verbringen sie auf Feldbetten in der leerstehenden Kerschensteiner Schule. Für die Unterbringung und Verpflegung sorgte das DRK Marsberg. Ordnungsamtsleiter Winfried Salmen und Hanns Runte vom Sozialamt waren sofort vor Ort, um alles notwendige zu organisieren.

Auch Marsbergs Bürgermeister war vor Ort und versprach schnelle Hilfe für die Heimbewohner.
Auch Marsbergs Bürgermeister war vor Ort und versprach schnelle Hilfe für die Heimbewohner. © Annette Dülmen

Ebenso Bürgermeister Klaus Hülsenbeck. Bei Feuerausbruch nahm er gerade am Umzug des Kreisschützenfestes in Brilon teil. Mit Martin Halsband, Ortsbürgermeister aus Obermarsberg, fuhr er sofort zurück nach Marsberg. „Wir haben einen Krisenstab gebildet und werden morgen früh entscheiden, wie es weitergeht.“

Keine Hinweise auf Brandstiftung

Nach rund fünf Stunden war der Einsatz für die Einsatzkräfte beendet. Einige von ihnen blieben allerdings wegen einer Brandwache noch vor Ort. Die Brandursache ist laut Polizei noch unklar. Ein Brandsachverständiger der Polizei untersucht die Brandruine. Hinweise auf Brandstiftung gibt es derzeit nicht. Auch zur Schadenshöhe konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.