Brilon. Schimmel: Die Evangelische Kirche in Brilon bleibt geschlossen. Ein Gutachter soll nun klären, ob vielleicht auch die Statik betroffen ist.
Was passiert jetzt eigentlich mit der Evangelischen Kirche? Wie geht es mit den Schäden an dem Bauwerk weiter? Wie lange muss das Gotteshaus noch geschlossen bleiben? Am 14. April dieses Jahres ging Pfarrerin Antje Jäkel mit der Nachricht an die Öffentlichkeit: Nur fünf Monate nachdem die Kirche für rund eine Million Euro aufwändig renoviert worden war, musste sie schon wieder geschlossen werden: Schimmel! An den Rundbögen und vor allem im Bereich der Eingangstür und an der Empore sind die Stockflecken nach wie vor unübersehbar. Und da das Einatmen der Sporen gesundheitsschädlich ist, wurde die Kirche mit sofortiger Wirkung geschlossen.
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„Im Juni wird es Bohrungen am Mauerwerk geben. Ein Fachmann wird ein baubiologisches Gutachten erstellen. Dabei wird hoffentlich festgestellt, wie schwerwiegend das Eindringen der Feuchtigkeit ist und ob die Statik möglicherweise schon in Mitleidenschaft gezogen wurde“, sagt Antje Jäkel. Gemeinde, Presbyterium, Kirchenkreis und Architekten erwarten das Ergebnis mit Spannung, denn davon hängt die weitere Vorgehensweise ab. „Ich denke nicht, dass wir noch in diesem Jahr wieder Gottesdienst in unserer Kirche feiern können“, sagt die Pfarrerin. Auch die Fragen nach Haftung, Verantwortlichkeiten und Schadenshöhe müssen schließlich noch geklärt werden. Und das kann dauern.
Die Arbeit in ihrer ersten Pfarrstelle hatte sich Antje Jäkel irgendwie anders vorgestellt. Der ganze Prozess der Renovierung lag vor ihrer Amtszeit in Brilon. Trotzdem muss sie nun mit allen Beteiligten dieses große Problem lösen, das schon im Frühjahr 2018 seinen Lauf genommen hatte. Damals sollte die Kirche nur ein wenig renoviert werden, als die enormen Schäden im Turm entdeckt worden waren, die letztlich zu dessen Abriss und zum Umbau geführt hatten. „Wir sind froh und dankbar, dass wir in dieser Situation zum Beispiel Trauungen oder auch Taufen in den katholischen Kirchen feiern durften und dürfen. Taufen haben wir auch schon im Kurpark gemacht. Aber unsere regelmäßigen Gottesdienste finden nun erstmal wieder im Gemeindezentrum statt.“
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Die Reaktionen auf die plötzliche Schließung der Kirche und die Umstände, die dazu geführt hatten, waren in der Bevölkerung sehr unterschiedlich aufgenommen worden. „Sie reichten von Frust und Ärger vieler Gemeindeglieder bis hin zu Häme und Spott von Menschen, für die Kirche und Finanzen ohnehin ein rotes Tuch sind. Wir behandeln das Problem sehr transparent und halten mit nichts hinterm Berg. Es ist nun mal da und muss gelöst werden“, sagt Antje Jäkel.