Hochsauerlandkreis. Gemeinsamer Aufruf in Südwestfalen betont die Bedeutung der EU für Frieden und Offenheit. Aber es wird auch gewarnt:

Wenige Tage vor der Europawahl am 9. Juni haben mehrere Parteien und gesellschaftliche Gruppen aus Südwestfalen einen gemeinsamen Aufruf zur Stimmabgabe gestartet. In einem Schreiben, dem sich neben CDU, FDP, SPD und Grünen auch die IG Metall Olsberg, der Sauerländer Schützenbund sowie kirchliche Vereinigungen angeschlossen haben, wird die Bedeutung der EU für die Region hervorgehoben.

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„Europa ist gut für Südwestfalen“, heißt es darin. Die offenen Grenzen und der mehr als 75 Jahre andauernde Frieden in der Staatengemeinschaft kämen gerade dem Sauerland und den angrenzenden Kreisen wie kaum einer anderen Region zugute. Die Unterzeichner warnen zugleich vor Kräften, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellen und mit „Falschinformationen, Hass und Hetze“ agieren.

Die Demonstrationen der letzten Monate gegen Rechtsextremismus hätten jedoch gezeigt, dass die „Mehrheit unserer Bevölkerung es sich nicht bieten lässt, dass unsere freiheitliche Demokratie“ angegriffen werde. Mit ihrem Aufruf wollen die Parteien der „demokratischen Mitte“ und zivilgesellschaftliche Akteure die Bürger ermutigen, am 9. Juni wählen zu gehen.
Zwar gebe es unterschiedliche Vorstellungen zur künftigen Entwicklung der EU, doch eine Zerstörung dieser „historisch einmaligen Errungenschaft“ wäre eine „Katastrophe“ für die Menschen in der Region, mahnen die Unterzeichner. Die Würde des Menschen sei unantastbar. Die Extremisten wollten Europa zerstören, man wolle es hingegen verteidigen und stärken für ein sicheres, wirtschaftlich erfolgreiches sowie sozial gerechtes Europa der nächsten Generationen.

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Wohin soll sich Europa weiterentwickeln?

Wörtlich heißt es in dem Aufruf: „Die demokratischen Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie sich die Europäische Union in Zukunft entwickeln soll. Die Bürgerinnen und Bürger haben im Juni die Wahl auch darüber, in welche Richtung sich Europa weiterentwickeln soll und welche demokratische Partei ihre Vorstellungen besonders stark umsetzen kann“.

„Diese Formulierung war mir besonders wichtig. Ich kämpfe bei der Europawahl auch gegen die Politik der Ampel in Berlin und gegen manche Entscheidungen in Brüssel, die von Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen unterstützt wurden, wie zum Beispiel das Verbot des Verbrennungsmotors. Trotzdem sind wir uns einig, dass Europa gut für Südwestfalen ist und unsere Heimatregion wie keine Zweite von offenen Grenzen für unsere Wirtschaft und einem Europa, das seit über 75 Jahren für Frieden und Sicherheit steht, profitiert. Eine Zerstörung der Europäischen Union, wie sie zum Beispiel Herr Höcke von der AfD fordert, wäre eine Katastrophe, gerade für die Menschen in unserer Heimatregion. Für mich war es extrem wichtig, dass nicht wie ursprünglich geplant, nur Vertreter von vier Parteien diesen Aufruf unterzeichnen. Durch das breite Bündnis machen wir deutlich, dass der Protest gegen Extremisten und Antieuropäer weit darüber hinausgeht“, bekräftigt der heimische Abgeordnete in einer Pressemittei.